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Professur Wirtschaftsinformatik 1
Wirtschaftsinformatik 1
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KIPaV – KI-gestützte Prozessdigitalisierung in der Patientenversorgung

KIPaV - KI-gestützte Prozessdigitalisierung in der Patientenversorgung - Kofinanziert von der Europäischen Union - Diese Maßnahme wird mitfinanziert durchSteuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Projektbeschreibung

Das Projekt KIPaV („KI-gestützte Prozessdigitalisierung in der Patientenversorgung") adressiert zentrale Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems: eine wachsende Belastung medizinischer Einrichtungen, steigende Mortalitätsraten und unzureichend digitalisierte Versorgungsprozesse. Ziel ist es, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), digitalen Zwillingen und modularen Softwarearchitekturen eine skalierbare, standardisierte und gleichzeitig individualisierbare Versorgungslösung bereitzustellen, die als übertragbare und generische Lösung für verschiedene Anwendungsfelder konzipiert ist.

Im Fokus stehen insbesondere Versorgungsprozesse, die sich heute nur aufwändig anpassen lassen – etwa im Bereich Prävention, medizinischer Ersteinschätzung oder Therapieunterstützung. Diese Prozesse weisen Ähnlichkeiten zu klassischen Geschäftsprozessen auf, erfordern jedoch spezielle medizinische und regulatorische Anforderungen. Aufbauend auf bestehenden Lösungen der DOCYET GmbH, welche bereits bei zahlreichen Krankenversicherungen und Kliniken im Einsatz sind, wird im Projekt KIPaV eine generische, KI-basierte System- und Datenarchitektur entwickelt.

Zur Umsetzung wird ein modularer Systementwurf verfolgt, der sich in drei Kernkomponenten gliedert:

  1. Ein digitaler Prozess-Konfigurator, der es Gesundheitseinrichtungen erlaubt, individuelle Versorgungsprozesse regelkonform zu modellieren, inklusive KI-Einsatz und datenschutzrechtlicher Prüfung.
  2. Ein Steuerungsmodul, das patientenindividuelle Prozesse automatisiert ausführt und dabei die Interaktion mit digitalen Agenten sowie medizinischen Systemen ermöglicht.
  3. Ein digitaler Patientenzwilling, der personenbezogene Daten und Gesundheitsinformationen sicher speichert und für eine adaptive Prozessgestaltung nutzt – unter Berücksichtigung der Interoperabilität zu anderen Systemen (z. B. ePA, Wearables, E-Rezepte).

Diese Architektur berücksichtigt regulatorische Anforderungen (insbesondere Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), Medical Device Regulation (MDR), EU-AI-Act) und ermöglicht eine langfristige Übertragbarkeit auf andere digitale Versorgungsanwendungen.

Projektpartner

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Professur Wirtschaftsinformatik – Geschäftsprozess- und Informationsmanagement (Inhaberin: Prof. Dr. Barbara Dinter) der TU Chemnitz, die mit ihrer Expertise in den Bereichen digitales Prozessmanagement, KI und digitale Zwillinge zur methodischen Fundierung beiträgt. Unterstützt wird sie dabei vom Zentrum für Mensch-Technik-Interaktion (MeTech), das sowohl ethische und gestalterische Fragestellungen als auch die Anwendungsperspektive einbringt.

Neben der DOCYET GmbH als technischem Entwicklungspartner wirken der Leipziger Startup-Accelerator SpinLab sowie das HealthTech-Unternehmen eCovery als assoziierte Praxispartner mit. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, eine branchenübergreifend anwendbare Lösung für intelligente, konfigurierbare Versorgungsprozesse bereitzustellen.

Förderung

Das Projekt wird im Zeitraum 2025–2027 durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus 2021-2027) und den Freistaat Sachsen im Rahmen der ESF-Richtlinie „Förderung von Forschung, Innovation und Digitalisierung in Unternehmen" des MINT-Fachkräfteprogramms gefördert. (zum Fördersteckbrief)

Ansprechpartner

Portrait: Daniel Rose M.Sc.
Daniel Rose M.Sc.
  • Telefon:
    +49 371 531-32525
  • E-Mail:
  • Adresse:
    Reichenhainer Straße 70, 09126 Chemnitz
  • Raum:
    C25.U60.1 (alt: 2/WK60A)
Portrait: Björn-Lennart Eger M.Sc.
Björn-Lennart Eger M.Sc.

Portrait: Prof. Dr. Barbara Dinter
Prof. Dr. Barbara Dinter