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National Model United Nations
Land

„Unser Land Sierra Leone“ NMUN 2024

 

 

 

Das Land

Die Republik Sierra Leone liegt in Westafrika und grenzt im Norden und Osten an Guinea, im Süden an Liberia und im Westen an den Atlantischen Ozean. Ihre Haupt- und größte Stadt ist Freetown. Mit ca. 7 Millionen Einwohnern ist Sierra Leone ein unitarischer Staat, der von der Hauptstadt Freetown aus zentralistisch geführt wird. Mit laut Statista 2024 einem Medianalter von 19 Jahren im Jahre 2022 ist Sierra Leone ein sehr junger Staat, während sich bis zum Jahr 2050 der Altersdurchschnitt der Bevölkerung des Landes jedoch laut Prognose auf rund 26,6 Jahre erhöhen soll. Die Fruchtbarkeitsrate der Frau lag der Weltbank zufolge im Jahre 2021 bei 4,0.

Laut Verfassung aus dem Jahre 1991 ist Sierra Leone eine Präsidialrepublik, in der der Staatspräsident auf fünf Jahre direkt gewählt wird und Staatsoberhaupt, Regierungschef sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte in einer Person ist. Der amtierende Präsident Julius Maada Bio von der Sierra Leone People's Party (SLPP) wurde im Juni des Jahres 2023 zum zweiten Mal vereidigt, nachdem er fast 1,6 Millionen Stimmen – 56,1 % der Gesamtstimmen – erhielt und damit seinen stärksten Konkurrenten Samura Kamara von der Oppositionspartei All People's Congress (APC), der 41 % der Stimmen erhielt, besiegte; sein Sieg wurde jedoch von seinem Gegner als „gefälschte Zahlen“ bezeichnet. Die Regierung von Sierra Leone mit Sitz in Freetown ist die Regierungsbehörde der Republik, wie in der Verfassung des Landes festgelegt.

In Sierra Leone gibt es sehr viele Ethnien, wobei den größten Anteil mit 35 % dabei die Temne, gefolgt von den Mende mit 31 %, den Limba mit 8 % und den Kreolen mit 2 %, bilden. Daneben gibt es aber auch noch viele andere Ethnien kleinerer Größe. 70 % der Einwohner des Landes sind, meist sunnitische, Muslime und 27 % sind, meist protestantische, Christen. Die restlichen Einwohner bekennen sich zu keiner Religion oder sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Besonders ist, dass die Menschen sich mit ihren unterschiedlichen Religionen tolerieren und friedlich nebeneinander leben.

Das Land kann in vier verschiedene Regionen unterteilt werden: das Sumpfgebiet an der Küste, die Halbinsel von Sierra Leone, die Ebenen im Landesinneren und die Hochebene und Bergregion im Landesinneren.  Sierra Leone liegt dabei nördlich des Äquators und sein Jahr unterteilt sich in eine Regen- und eine Trockenzeit. Mitte Mai beginnt die Regenzeit, welche durch tägliche Gewitter und Regenfälle gekennzeichnet ist – in den Monaten August und September kann es dabei ununterbrochen regnen. Mitte Oktober beginnt dann die Trockenzeit, wobei das Klima im Dezember und Januar durch den Wind aus der Sahara, den Harmattan, der Staub und kühle Luft mit sich bringt, geprägt ist. Februar, März und April sind dann schließlich die heißesten Monate und gekennzeichnet durch seltene Niederschläge. Wegen des Harmattans sprechen die Einheimischen auch von drei Jahreszeiten: der rainy season (Regenzeit), der harmattan season (windige Zeit) und der dry season (Trockenzeit).

Sierra Leone verfügt aufgrund der unterschiedlichen Habitate in den Tropen über eine reichhaltige Flora. Zu den wichtigsten Pflanzen gehört in den Savannengebieten des Nordens und Nordostens dabei das Elefantengras, während sich an den Küsten die Rote Mangrove durch weite Verbreitung auszeichnet. Unter anderem die Ölpalme und Mangobäume sind landesweit viel zu sehen.

Sierra Leone war einst Heimat vieler typischer Tierarten des tropischen Regenwalds. Durch den Bürgerkrieg in den 1990er Jahren und die Nutzung von Tieren in Form von Buschfleisch wurden zahlreiche Arten ausgerottet oder stark im Bestand dezimiert. Wie in vielen anderen afrikanischen Ländern, aufgrund der starken Bevölkerungszunahme vor allem seit den 1950er Jahren, geriet die Natur immer stärker unter Druck. Neben Brandrodung und Wanderhackbau sind dabei auch die Überfischung und die illegale Entwaldung eine Bedrohung für die lokale Umwelt, derentwegen weite Teile des Primärwaldes zerstört sind. Seit dem Bürgerkrieg wird deswegen durch politischen Druck auch verstärkt auf den Natur- und Umweltschutz Wert gelegt. So wurden unter anderem zahlreiche neue Naturschutzgebiete im Land ausgewiesen.

Im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern wie Ghana oder Nigeria gibt es in Sierra Leone nur eine relativ geringe Anzahl von Sprachen, welche überwiegend in verschiedenen Provinzen und dabei in fast allen Bezirken und Regionen des Landes gesprochen werden. 23 Sprachen sind es an der Zahl, die in Sierra Leone von den vielen verschiedenen Gemeinschaften, auch in unterschiedlichen Variationen, hauptsächlich zur Kommunikation verwendet werden. In Sierra Leone ist jedoch Englisch die offizielle Amtssprache, auf der in den Schulen folglich auch der Unterricht stattfindet, während die meistgesprochene Sprache im Land letztlich nichtsdestotrotz Krio ist.

 

Geschichte

Archäologische Funde belegen, dass Sierra Leone schon vor Tausenden Jahren besiedelt worden war. Die Bullom und Lokos zählen dahingehend zu den ersten Völkern des Landes. Im 15. Jahrhundert wanderten auch die Mende und Temne in das Gebiet ein. Das Territorium des heutigen Sierra Leone gehörte zu dieser Zeit, in welcher auch die Portugiesen als erste Europäer die Küste erreichten, zum Reich Mali. Unter den Portugiesen war der Entdecker Pedro da Cintra, der das Land aufgrund seiner wilden Gebirgszüge „Serra Leoa“ (also „Löwenberge“) nannte, woraus sich später das spanische „Sierra Leone“ entwickelte.

Einige Tausend ehemaliger Sklaven siedelten schließlich Ende des 18. Jahrhunderts in Sierra Leone – sie hatten in England nach einem Prozess im Jahre 1772 freigelassen werden müssen, woraufhin sie dort nun oft in bitterer Armut lebten. Die Briten hatten also beschlossen, die Freigelassenen in Westafrika, in Sierra Leone, anzusiedeln. Um 1780 kauften sie den Stammesführern ein etwa 250 km² großes Gebiet ab, in dem die ehemaligen Sklaven angesiedelt werden sollten. 1787 kamen dann die ersten 400 von ihnen in der „Freiheitsprovinz“ (Province of Freedom) an und es erfolgte die Gründung der Siedlung Freetown, die 1808 zur britischen Kronkolonie wurde. Das angrenzende Gebiet wurde 1896 britisches Protektorat. Nachdem der Sklavenhandel 1807 verboten worden war, diente Sierra Leone im ausgehenden 18. Jahrhundert als „Freiheitsprovinz“ für viele ehemalige Sklaven aus den britischen Kolonien.

Sierra Leone blickt somit auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Einst florierte dort der Sklavenhandel, später siedelten im Land befreite Sklaven aus den britischen Kolonien. Am 27. April 1961 erlangte das Land schließlich die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich und Sir Milton Margai, der Anführer der Volkspartei, wurde erster Premierminister. 1967 und 1968 erfolgten Militärputsche, im Jahr 1971 kam es zur Ausrufung der Republik. Erster Präsident des Landes wurde Syaka Stevens.

Die jüngere Geschichte Sierra Leones ist mit großem Leid verbunden: Von 1991 bis 2002 herrschte in dem westafrikanischen Land ein Bürgerkrieg, der als einer der gewalttätigsten und brutalsten Konflikte der vergangenen Jahrzehnte innerhalb Afrikas gilt. Zehntausende Menschen wurden getötet oder schwer verletzt, Kinder wurden verschleppt und zum Kämpfen gezwungen, Mädchen und Frauen wurden Opfer sexualisierter Gewalt, 60 % der Bevölkerung waren auf der Flucht. Die Infrastruktur des Landes wurde weitgehend zerstört und heute ist der Staat hoch verschuldet und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.

Seit Ende des Bürgerkriegs im Jahre 2002 haben regelmäßig friedliche und faire Wahlen stattgefunden. Die seit 2018 amtierende Regierung unter Präsident Julius Maada Bio verfolgt eine entwicklungsorientierte Reformpolitik, die auch die Zivilgesellschaft einbindet.

 

Wirtschaft

Sierra Leone zählt laut dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) zu einem der zehn ärmsten Länder der Welt (2016), wohin gehend circa 70 % der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben. Damit zählt das Land außerdem zu den von den UN im besonderen Maße unterstützten „Least Developed Countries“ (LDC).

Nur zwölf Jahre nach Ende des Bürgerkriegs brach im Jahre 2014 in Sierra Leone eine Ebola-Epidemie aus – mit katastrophalen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Das Land hat sich davon immer noch nicht erholt und wird nun durch die Corona-Pandemie in seiner Entwicklung erneut zurückgeworfen. Daneben ist unter anderem die anhaltende russische Aggression gegen die Ukraine, was nicht zuletzt den bereits aus sich heraus hemmenden Faktor gestiegener Lebensmittel- und Treibstoffpreise weiterhin verstärkt, ein Grund, welcher beispielsweise das Finanzdefizit Sierra Leones nicht sinken lässt und es damit wirtschaftlich schwächt. Dieser Umstand unterstreicht die Anfälligkeit der sierra-leonischen Wirtschaft gegenüber externen Schocks. Weiterhin ist Sierra Leones wirtschaftliche Angeschlagenheit auf unzureichende internationale Finanzunterstützung zurückzuführen, wohin gehend im Bereich von Maßnahmen für grünes Wachstum in Verbindung mit den sierra-leonischen Nationally Determined Contributions (NDC) im Rahmen des Pariser Klimaabkommens die Notwendigkeit einer finanziellen Deckung in Höhe von 276 Millionen US-Dollar besteht, zu der extern lediglich 164 Millionen US-Dollar beigesteuert wurden. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklungder Vereinten Nationen (HDI) belegt Sierra Leone schließlich Platz 181 von 191 ausgewerteten Ländern.

Sierra Leone zählt mit einer Arbeitslosigkeit von 70 bis 80 % zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Landwirtschaft und Infrastruktur des Landes wurden im Bürgerkrieg in einer Form zerstört, die es ihm weiterhin erschwert, international wettbewerbsfähig zu werden. Überdies findet im Land weiterhin illegaler Diamantenhandel statt, was die Wirtschaft ebenfalls belastet. Denn der (offizielle) Diamantbergbau Sierra Leones gehört mit einem Exportvolumen von 101 Millionen US-Dollar zu seinen Haupteinnahmegeschäften. Doch dabei ist die Bergbauwirtschaft nicht nur auf Diamanten beschränkt: Laut dem Observatory of Economic Complexity (OEC) entfielen im Jahre 2022 477 Millionen US-Dollar auf den nationalen Export abgebauten Eisenerzes – eine weitere Haupteinnahmequelle. Daneben wurde Titanerz im Wert von 221 Millionen US-Dollar exportiert. Hauptexportpartner des Landes waren in dem Jahr dahingehend China, Belgien, die VAE, Deutschland sowie die Niederlande.

Doch Sierra Leone befindet sich wirtschaftlich, gerade was Nahrung angeht, auch in starken Abhängigkeiten: So wurde im Jahre 2022 Reis im Wert von 161 Millionen US-Dollar importiert, während Sierra Leone außerdem von Medizinimporten abhängig ist, welche sich auf ein Importvolumen von 100 Millionen US-Dollar beliefen. Letztlich wurde im Weiteren raffiniertes Erdöl zur Stärkung der Mobilität, Stromversorgung und Wirtschaft zu einem Wert von 58 Millionen US-Dollar importiert. Hauptimportpartner waren in dem Jahr dahingehend China, Indien, die Türkei, die USA sowie die VAE.

Obgleich stark bei Bergbauexporten, weist Sierra Leone ein Außenhandelsdefizit von über einer halben Milliarde US-Dollar auf.

Unter anderem aus dem jahrelangen Bürgerkrieg resultierend, welcher in dem Land zwischen den Jahren 1991 und 2002 tobte, weist sich Sierra Leone durch eine schlechte und marode Infrastruktur aus, welche nicht nur die heimische Wirtschaftsentwicklung hemmt, sondern auch ausländische Investoren abschreckt. So haben laut Sustainable Development Report aus dem Jahre 2023 beispielsweise lediglich 26,2 % der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität, 63,8 % zu wenigstens rudimentärer Wasserversorgung sowie 67,6 % zu Allwetterstraßen. Weiterhin herrscht eine unzureichende Müll- und Abwasserentsorgung.

Bei allen Problemen verzeichnet Sierra Leone nichtsdestotrotz auch positive Entwicklungen in mehreren Bereichen: So erwartet die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), dass das BIP-Wachstum Sierra Leones von 3,1 % im Jahre 2023 auf 4,8 % im Jahre 2024 steigen wird, wobei eine Ausweitung des heimischen Bergbaus sowie des Tourismussektors von Relevanz sind. Für letztere Thematik steht maßgeblich das Ministerium für Tourismus und Kulturelle Angelegenheiten in Verantwortung, welches durch sein Mandat anstrebt, Sierra Leone zu einem Land mittleren Einkommens zu transformieren. Auch der Internationale Währungsfonds (IMF) rechnet mit einer positiven Entwicklung hinsichtlich des sierra-leonischen BIP, welches zwischen den Jahren 2023 und 2025 von einem durchschnittlichen Wachstum von 3,8 % gekennzeichnet sein soll. Weiterhin strebt das sierra-leonische Finanzministerium eine Politik an, welche Armutsreduzierung und eine stabile Wirtschaftssituation, damit Vorbildcharakter für andere Entwicklungsländer nach sich ziehend, erreichen soll.

Letztlich wirkt Sierra Leone in vielerlei Foren und Organisationen mit, in denen es seine wirtschaftspolitischen Ziele verfolgt: So ist das Land zunächst Mitglied des Internationalen Währungsfonds (IMF) und der Welthandelsorganisation(WTO). Aber auch regional engagiert sich die Republik in der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), der African Continental Free Trade Area (AfCFTA) sowie, eng mit seinen Nachbarstaaten zusammenarbeitend und den verbindenden Grenzfluss zum Anlass nehmend, in der Mano River Union (MRU).

Da das Land Exportfähigkeit und damit wirtschaftliche Relevanz hinsichtlich Kakaos und Kaffees aufweist, ist es nicht verwunderlich, dass es Mitglied in der Internationalen Kaffeeorganisation (ICO) sowie der Internationalen Kakao-Organisation (ICCO) ist.

 

Außenpolitik

Nach seiner Unabhängigkeit im Jahre 1961 musste sich Sierra Leone zunächst ein Außenministerium aufbauen, welches sich künftig mit der Vertretung des Landes in der Welt befassen sollte. Zu diesem Zwecke bildete es gesondert junge Intellektuelle verschiedener Fachrichtungen aus, welche fortan in den aufzubauenden Verwaltungsapparat übernommen werden sollten. Dr. John Karefa-Smart avancierte schließlich zum ersten Außenminister der jungen Republik. In den ersten Jahren seiner Existenz bekam das Außenministerium indes Unterstützung aus der White Hall, dem Sitz der ehemaligen britischen Kolonialregierung. Zu den ersten Unterstützern zählten auch andere Commonwealth-Staaten wie beispielsweise Australien oder Kanada.

Nachdem zunächst Beziehungen mit Großbritannien, den USA, westafrikanischen Nachbarn sowie mit den, ihnen als 100. Mitglied beigetreten, Vereinten Nationen etabliert wurden, folgte der erste Meilenstein in Sierra Leones Außenpolitik: Im Jahre 1971 wurde es erstmals (nichtständiges) Mitglied des Sicherheitsrates der UN. Darüber hinaus konnte Sierra Leone Führung in der Westafrikanischen Stahlgemeinschaft behaupten und hatte Sprecher in verschiedenen UN-Komitees.

Ab 1971 begann eine neue Phase sierra-leonischer Außenpolitik, welche fortan selbstbestimmter ausfiel und sich nicht mehr primär an der Außenpolitik Großbritanniens orientierte. Diese Zeit, zu welcher der Kalte Krieg Politik und Gesellschaft in allen Staaten der Welt vor viele Risiken und Unsicherheiten stellte, weist weiterhin auf ein Kernelement sierra-leonischer Außenpolitik hin: Blocklosigkeit sowie Eintritt für den Frieden und gegen Atomwaffen. Sierra Leones Mitgliedschaft im Non-Aligned Movement (NAM) seit 1964 unterstreicht diese außenpolitischen Kernbestandteile.

Unglücklicherweise erlebte Sierra Leone, wie bereits genannt, auch eine mehr als ein Jahrzehnt andauernde Phase, in welcher es einer Außenpolitik in dem Sinne gar nicht nachgehen konnte, insofern als in den Jahren von 1991 bis 2002 politische Ressourcen des Landes im Bürgerkrieg untergingen.

Nach mehr als fünfzigjähriger Pause freut sich Sierra Leone im Jahre 2024, endlich wieder (nichtständiges) Mitglied des UN-Sicherheitsrates sein zu dürfen, nachdem dies zuletzt im Jahre 1971 der Fall war. Nichtsdestotrotz lässt ein Vorsitz in der UN-Generalversammlung weiterhin auf sich warten.

Heute unterhält Sierra Leone engagierte und kooperative Beziehungen sowohl auf der regionalen als auch auf der internationalen Ebene, was deutlich wird an den zahlreichen Mitgliedschaften wie beispielsweise in ECOWAS, AfCFTA, MRU, AU oder auch NAM, WTO, IMF und schließlich UN. Wenngleich Blocklosigkeit wahrend, unterhält Sierra Leone gute Beziehungen zum Westen und erhielt nach seiner Unabhängigkeit seine Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien aufrecht.

Integraler Bestandteil sierra-leonischer Außenpolitik ist abschließend das Streben nach einer florierenden Wirtschaft und damit internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Kooperation. Sierra Leone steht ein für eine nachhaltige und friedliche Welt, für Sicherheit sowie für Völkerrecht und die Wahrung der UN-Charta. Unter anderem zum Zwecke der Wahrung dieser Interessen unterhält Sierra Leone derzeit 21 Auslandsmissionen, welche unter anderem Deutschland und die kooperative Zusammenarbeit mit diesem einschließen.

Nach jahrzehntelangem Aufstieg und fortwährender Strebsamkeit ist die sierra-leonische Außenpolitik schließlich eine, die ihren Teil zu einer globalisierten und friedlichen Welt leisten sowie ihr Land selbstbewusst auf dem internationalen Parkett vertreten will, stets dem sierra-leonischen Wahlspruch folgend: „Einheit, Freiheit und Gerechtigkeit!“