Nutzungszentriertes Werkzeug zur partizipativen Stadtplanung in der virtuellen und erweiterten Realität
Finanzierung:
Sächsische Aufbaubank (100733843)
Projektpartner:
Hochschule Mittweida - Professur Virtuelle Technologien
LEFX GmbH
compl3te GmbH
Projektlaufzeit:
August, 2025 bis Dezember, 2027

Motivation und Zielstellung
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Die Verbesserung von demokratischen Beteiligungsformaten im Rahmen von städtischen Planungsprozessen wird aufgrund von Herausforderungen wie z.B. der zunehmenden Gentrifizierung, des Klimawandels oder des demografischen Wandels zukünftig unabdingbar. Immersive und räumliche Computertechnologien, wie Virtual und Augmented Reality (zus. Extended Reality / XR), bieten hierfür wertvolle neue Möglichkeiten. So können digitale Planungsentwürfe in virtuellen oder augmentierten realen Räumen betreten und erlebt werden, so wie wir Realität erleben.
Besonders für Laien, wie Bürger:innen, aber auch zur fachlichen Beurteilung, bietet dies enorme Vorteile gegenüber den bisher in der Praxis gängigen 2D-basierten Visualisierungsformaten. Technische aber auch organisatorische Probleme, wie ein hoher Aufwand zur Erstellung von nutzbarem 3D-Content, oder fehlende nutzungszentrierte XR-Anwendungen verhindern den Einsatz in der Praxis bisher. Im Projekt sollen deshalb Grundlagen für ein be darfsorientiertes XR-Werkzeug entwickelt werden, dass möglichst einfach in bestehende Planungsprozesse einbezogen und von allen relevanten Zielgruppen einfach und auf spielerische Weise genutzt werden kann. Dadurch sollen interne Planungsprozesse verbessert und die Reichweite von Beteiligungsprozessen erhöht werden.
Vorgehensweise
In Verbindung mit neusten Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz im Bereich großer Sprachmodelle und des Natural Language Processing sollen natürlichsprachliche und intelligente Interaktions- und Datenauswertungsfunktionen implementiert werden, die Bürger:innen für Bürgerdialogformate und Planende für Prozessaufgaben zur Verfügung stehen. Die Lösungsentwicklung finden im Rahmen eines nutzungszentrierten Forschungsprozesses statt, der die späteren Nutzungs- und Interessensgruppen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt und neben Anforderungserhebungen auch iterative Technologieerprobungen im Labormaßstab unter Einbezug von Kontextvariablen aus Feldumgebungen vorsieht.
Dazu steht dem Vorhaben unter anderem das Stadtplanungsamt Chemnitz unterstützend zur Seite. Die Projektergebnisse zielen auf eine wirtschaftliche Verwertung sowohl im öffentlichen Sektor für Vorhaben der Stadtplanung ebenso wie auch für alle denkbaren Planungsaufgaben in privatwirtschaftlichen Domän
en ab, wodurch eine skalierbare Nutzbarkeit der Projektergebnisse auf Basis zukünftiger Produkt- und Dienstleistungsentwicklungen realisiert werden kann.