TU Chemnitz Professur News Lenken, wenn die anderen längst schlafen!

Lenken, wenn die anderen längst schlafen!

Lenken, wenn die anderen längst schlafen!

19.04.2013

Wohin schaut der Proband? Im Fahrsimulator untersucht Projektmitarbeiter Patrick

Nachwuchswissenschaftler der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement präsentieren ihren mobilen Fahrsimulator zur „Langen Nacht der Technik“ in Zwickau. Getreu dem Motto „Technik zum Anfassen, Forschung zum Erleben und Experimente zum Mitmachen“ zeigen die Chemnitzer Forscher, wie sie den Assistenzbedarf im Fahrzeug innerhalb der Zielgruppe älterer Fahrzeugführer ermitteln und den Fahrern geeignete visuelle Assistenz zur Verfügung stellen.

Autofahrer stellen heute immer höhere Ansprüche an Sicherheit und Komfort - besonders trifft dies auf ältere Autofahrer zu. "Jedoch werden in der Automobilindustrie die Bedürfnisse älterer Autofahrer noch zu wenig berücksichtigt", sagt PD Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann, kommissarische Leiterin der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz. Da die über 65-Jährigen jedoch in weniger als 20 Jahren bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung stellen werden, rückt der ältere Fahrzeugführer immer mehr in den Fokus der Automobilhersteller. In Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass sich die Anforderungen hinsichtlich technischer Unterstützung teilweise erheblich von denen jüngerer Fahrer unterscheiden. Die Chemnitzer Forscher wollen deshalb in umfangreichen Untersuchungen herausfinden, wie Fahrerassistenzsysteme entwickelt werden können, die in kritischen Situationen älteren Fahrzeugführern im Besonderen helfen, gleichzeitig aber auch jüngeren und mittelalten Autofahrern Unterstützung anbieten.
Im Rahmen der Langen Nacht der Technik erhalten alle Gäste einen spannenden Einblick in die Welt der Wissenschaft und Ingenieurskunst. Neben interessanten Aktionen, wie einer Oldtimerausstellung, Haushaltsroboter bei der Arbeit und Fahrten mit dem Segway, zeigen die Wissenschaftler an ihrem Stand einen innovativen Fahrsimulator. Dieser wird am 19.04.2013 von 18.00 - 01.00 Uhr im August Horch Museum Zwickau präsentiert. Im sogenannten URSA (Usability Research Simulator for Automobiles) können der Fahrerplatz und dessen Umfeld nachgebildet werden. Mit Hilfe von angebundenem Lenkrad und Pedalerie ist es möglich, Untersuchungen durchzuführen, bei denen wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Fahrverhalten sowie aus Subjektivurteilen der Versuchsteilnehmer abgeleitet werden können.
Während der Veranstaltung dient der Fahrsimulator nicht nur zur Präsentation aktueller Forschungsarbeit - vielmehr lädt er zum “Forschung hautnah erleben“ ein. "Gas geben ist ausdrücklich erwünscht", sagt Nachwuchswissenschaftler Patrick Roßner. „Unser Ziel ist es, dem älteren Fahrer genau dort Unterstützung beim Führen seines Fahrzeuges anzubieten, wo diese auch benötigt wird. Durch die Demonstration und Evaluation diverser Unterstützungssysteme leisten die Teilnehmer einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Assistenzsystemen im Fahrzeug.“

Stichwort ViFa 65plus:
Sechs Nachwuchsforscher aus den Professuren Digital- und Schaltungstechnik (Prof. Hirtz), Nachrichtentechnik (Prof. Wanielik), Allgemeine und Arbeitspsychologie (Prof. Krems) sowie Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement (PD Dr. Bullinger-Hoffmann) widmen sich seit 01.10.2011 bis zum 31.12.2013 diesem Thema. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaates Sachsen.
Im Zuge dieses Projektes sind im Mai und Juni 2013 umfangreiche Tests im statischen, 180°-projizierenden Fahrsimulator der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement geplant. Wer Interesse an diesem Thema hat, über 65 Jahre alt und im Besitz eines gültigen Führerscheins ist, kann sich gern an unten stehende Kontaktdaten wenden, um unverbindlich nähere Information zum genauen Ablauf der Studie zu erhalten.


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