TU Chemnitz Professur News Projekt zur Entwicklung technischer Assistenzsysteme für Demenzkranke startet

Projekt zur Entwicklung technischer Assistenzsysteme für Demenzkranke startet

Projekt zur Entwicklung technischer Assistenzsysteme für Demenzkranke startet

26.07.2016

Dr. Michel Findeisen von der Professur Digital- und Schaltungstechnik der TU erläutert Staatssekretärin Andrea Fischer die mit einem Sensor-System ausgestattete Laborwohnung an der TU Chemnitz. Foto: Mario Steinebach

Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement ist Forschungspartner im Projekt „AUXILIA - Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse“

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Alzheimer´s Disease International sind weltweit derzeit mehr als 44 Millionen Menschen von einer demenziellen Erkrankung betroffen. Tendenz steigend. Auch in Deutschland lässt die demografische Entwicklung eine Erhöhung der Betroffenenzahlen erwarten. Laut dem "BARMER GEK Pflegereport 2010" muss jede zweite Frau und jeder dritte Mann in Deutschland damit rechnen, dement zu werden. Bereits jetzt sind in Deutschland bis zu 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, so das Bundesministerium für Gesundheit. Dem gegenüber steht ein zunehmender Personalmangel in der Pflege.

Vor diesem Hintergrund startet an der Technischen Universität Chemnitz das Forschungsprojekt „AUXILIA - Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse“, das vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro gefördert wird. An der Professur Digital- und Schaltungstechnik der TU werden nun Lösungen entwickelt, um demenzkranken Menschen ein längeres, selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU unterstützt dabei die nutzerzentrierte Entwicklung und Erprobung der entwickelten Lösungen.
Ziel des Projekts ist es, die bisher meist nur unter Laborbedingungen entwickelten technischen Ansätze zur Unterstützung demenzkranker Menschen in die Anwendung als robustes praxistaugliches Assistenzsystem zu überführen. Diese Unterstützung soll unter anderem durch folgende Funktionen gewährleistet werden:

  • interaktiver Erinnerungs- und Mobilitätsassistent,
  • Integration einer zuverlässigen Erkennung von Notsituationen und die direkte Alarmierung im Gefahrenfall,
  • bedarfsgerechte Informationsbereitstellung für pflegende Angehörige - zum Beispiel über Internet und Smartphone,
  • Bereitstellung von Informationen in Risikosituationen und zum allgemeinen Zustand des Gepflegten,
  • Bereitstellung von Informationen für professionell Pflegende und automatische Datenerfassung für das Pflegeprotokoll.

Weitere Informationen:
Zur Pressemeldung der TU Chemnitz.
Zum Beitrag des MDR.


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