TU Chemnitz Professur News Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand geht an den Start

Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand geht an den Start

Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand geht an den Start

06.09.2012

Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand geht an den Start

Interdisziplinäres Zentrum der TU Chemnitz hilft Unternehmen, die Bedienbarkeit von betrieblicher Anwendungssoftware zu verbessern

Die Usability (zu Deutsch Gebrauchstauglichkeit oder auch Nutzerfreundlichkeit) von betrieblicher Anwendungssoftware ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Hersteller und Anwender dieser Produkte. Anwender profitieren von einer einfachen Bedienung durch geringeren Schulungs- und Einarbeitungsaufwand sowie der Reduzierung von Bedienfehlern. Software-Hersteller sehen sich steigenden Kundenanforderungen und einem zunehmenden Wettbewerbsdruck gegenüber und können mit einer Erhöhung der Usability ihrer Software-Produkte im Wettbewerb besser bestehen. Die Verbesserung der Usability betrieblicher Anwendungssoftware ist deshalb wesentlicher Bestandteil der Informations- und Kommunikationstechnologie-Strategie (IKT-Strategie) der Bundesregierung "Deutschland Digital 2015". Um die Verbreitung des Faktors in der Praxis voranzubringen werden die Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie (Prof. Dr. Josef Krems) und die Professur Arbeitswissenschaft (Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann) der TU Chemnitz für den Aufbau eines Kompetenzzentrums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von Juli 2012 bis Juni 2015 im Rahmen der Förderinitiative "Einfach intuitiv - Usability für den Mittelstand" gefördert.

Ziel des "Kompetenzzentrums Usability für den Mittelstand" (KUM) ist es, Hersteller und Anwender von betrieblicher Anwendungssoftware aus dem Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Einbeziehung von Usability-Kriterien während des gesamten Entwicklung- und Auswahlprozesses zu unterstützen. "Unsere Erfahrungen aus wissenschaftlichen Untersuchungen und anderen Forschungsprojekten haben gezeigt, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen nicht über das Wissen und die personellen Ressourcen verfügen um den Wettbewerbsfaktor Usability für sich zu erschließen", sagt Frank Dittrich, Leiter des Zentrums. So sollen neben der Sensibilisierung für die Vorteile einer hohen Usability, Software-Hersteller vor allem dazu befähigt werden einen nutzerzentrierten Entwicklungsprozess zukünftig eigenständig umzusetzen.

Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit der vier Wissenschaftlichen Mitarbeiter des Zentrums wird auf der Entwicklung neuer Engineering- und Auswahl-Werkzeuge liegen, denn vor allem für komplexe Software-Systeme sind die aktuell zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Vorgehensweisen nicht ausreichend: "Es fehlen derzeit geeignete Instrumente, mit denen bedarfsgerecht und vor allem mit geringem Aufwand komplexe betriebliche Anwendungssoftware nutzerzentriert entwickelt werden kann", so Dittrich. Auch für Software-Anwender müssen geeignete Hilfestellungen für die Einbeziehung von Usability-Kriterien bei der Auswahl von Software bereitgestellt werden. Innerhalb des Förderzeitraums sollen deshalb mit der Unterstützung von drei weiteren Projektpartnern, der DELTA BARTH Systemhaus GmbH, der TecArt GmbH sowie der CAPPcore GmbH, maßgeschneiderte innovative Werkzeuge für die Software-Bereiche Enterprise-Resource-Planning (ERP), Customer-Relationship-Management (CRM) und Product-Lifecycle-Management (PLM) entstehen. Die Engineering- und Auswahl-Hilfen werden in Form von Dienstleistungen gemeinsam mit Schulungen zukünftig vom Kompetenzzentrum angeboten.


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