TU Chemnitz Professur News ECoMobility – Vernetzte Elektromobilität

ECoMobility – Vernetzte Elektromobilität

ECoMobility – Vernetzte Elektromobilität

01.12.2015

Team der Nachwuchswissenschaftler

Interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe untersucht Möglichkeiten zur Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsträger für eine ressourcenschonende Mobilität der Zukunft.

Auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Gesellschaft mit einem reduzierten Ausstoß an sog. Treibhausgasen stellt der Mobilitätssektor einen wichtigen Faktor dar. Die Elektromobilität kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Aufgrund der mit Elektrofahrzeugen verbundenen Randbedingungen (geringe Reichweite, fehlende Ladeinfrastruktur) wird dies kurz- und mittelfristig aber nur durch eine intelligente Vernetzung mit anderen Mobilitätsträgern, der Infrastruktur und der Verkehrsteilnehmer untereinander gelingen. Um diese Entwicklung voranzutreiben, ist an der TU Chemnitz die Nachwuchsforschergruppe ECoMobility gestartet, die in den nächsten drei Jahren vom Europäischen Sozialfonds (ESF) durch die Europäische Union und den Freistaat Sachsen (Projektträger Sächsische AufbauBank) mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert wird. Beteiligt sind die Professuren Allgemeine und Arbeitspsychologie, Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement, Energie- und Hochspannungstechnik, Nachrichtentechnik,  Schaltkreis- und Systementwurf  sowie Unternehmensrechnung und Controlling. An der interdisziplinären Forschergruppe beteiligen sich damit sechs Professuren aus vier Fakultäten.  

ECoMobility beschäftigt sich vertieft mit Anforderungen, Problemstellungen und innovativen Lösungsansätzen zur Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsträger (Fahrzeugflotte, E-Bikes, private Fahrzeuge, ÖPNV) in drei Schwerpunktbereichen: Im Bereich Human Factors soll die Frage beantwortet werden, wie Personengruppen mit unterschiedlichen Mobilitätsstilen durch Anreize gezielt zu sparsamem, situations- und energieangepasstem Mobilitätsverhalten innerhalb eines vernetzten Mobilitätskonzepts motiviert werden können. Auf ökologischer Seite werden innovative Lösungen zur Bereitstellung von Energie an Ladepunkten und zur effektiven Nutzung des Verkehrsraums erarbeitet, welche die gegenläufigen Anforderungen von gesteuertem Laden und geteilter Nutzung erfüllen. Im Schwerpunkt Ökonomie wird die Wirtschaftlichkeit zur Realisierung tragfähiger Geschäftsmodelle des Gesamtsystems untersucht.

Das Projekt baut auf Vorarbeiten von fahrE auf, einem ebenfalls von der EU geförderten Projekt (2012 – 2014), welches ein alltagstaugliches innerbetriebliches Mobilitätsangebot auf Basis von Elektrofahrzeugen und –fahrrädern entwickelte und umsetzte. In zwei umfangreichen Feldphasen wurden dabei die technische Realisierbarkeit, das Nutzungsverhalten sowie die Akzeptanz neuartiger Mobilitätskonzepte untersucht.

Stichwort: Förderung über den Europäischen Sozialfonds
Über den Europäischen Sozialfonds werden seit 2007 junge Akademiker an sächsischen Hochschulen gefördert. Insgesamt konnten etwa 350 Promovenden durch Finanzierung des Lebensunterhalts unterstützt werden sowie 97 Nachwuchsforschergruppen gefördert werden. Mit der Förderrichtlinie zum Europäischen Sozialfonds nimmt Sachsen eine Vorreiterrolle innerhalb der EU ein. Seit 2007 konnte der Freistaat seinen akademischen Nachwuchs mit rund 190 Millionen Euro fördern. Sachsen war das erste Bundesland, das in so großem Umfang ESF-Mittel an Hochschulen eingesetzt hat.