Master of Science (M. Sc.) "Digitale Arbeit"
Zulassungsvoraussetzung: in der Regel berufsqualifizierender Hochschulabschluss Bachelor Soziologie bzw.
inhaltlich gleichwertiger Studiengang
Regelstudienzeit: 4 Semester
Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
Studienbeginn: i.d.R. Wintersemester (Beginn im Sommersemester möglich)
Was ist „Digitale Arbeit“?
Unter „Digitaler Arbeit“ ist inzwischen eine große Bandbreite von Erwerbstätigkeiten zu verstehen, die durch die Nutzung bestimmter Technologien geprägt ist. Es handelt sich also um Arbeitsprozesse, die primär „im“ Internet stattfinden (bspw. Cloudworking), die nur „mit“ dem Internet realisiert werde können (bspw. Finanzdienstleistungen), bei denen das Internet die wesentliche Infrastruktur bildet (bspw. Online-Handel) oder die digitale Produktionstechniken umfassen (bspw. 3D-Druck). Ebenso arbeitet die Technik zunehmend selbst, etwa wenn Pflegeroboter eingesetzt werden oder Algorithmen Bewerbungsunterlagen prüfen. Damit umfasst der Begriff „Digitale Arbeit“ sowohl Dienstleistungen (bspw. Wissensarbeit) als auch Produktionstätigkeiten (bspw. Industrie 4.0), sowohl klassische Berufsfelder (bspw. das Gesundheitswesen) als auch neuartige Wirtschaftszweige (bspw. YouTuber als Beruf); zudem umfasst er bezahlte wie auch unbezahlte Arbeit.
Die folgende Darstellung bietet einen Ausschnitt der vielfältigen Aspekte, die mit „Digitaler Arbeit“ verbunden sind:
Im Zentrum des Studiengangs "Digitale Arbeit" stehen folgende Fragestellungen:
- Wie verändern sich Formen und Bedingungen von Erwerbsarbeit im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung?
- Welche digitalen Geschäftsmodelle entwickeln sich und welche Herausforderungen stellen sie an das Management digitaler Leistungsprozesse?
- Welche Folgen hat die Digitalisierung für das Erwerbssystem? Wie kann Politik Digitalisierung sinnvoll regulieren?
- Wie verändern sich Qualifikationsanforderungen und wie kann das Bildungssystem auf diese reagieren?
- Wie gehen Individuen mit den Anforderungen der Digitalisierung um?
Was zeichnet den Masterstudiengang “Digitale Arbeit” aus?
Der M.Sc. “Digitale Arbeit” bietet als erster Studiengang seiner Art seit 2017 eine fundierte soziologische Ausbildung im Hinblick auf die Analyse, Reflexion und den gesellschaftlichen Umgang mit digitalen Prozessen.
Der Studiengang rückt die mit der Digitalisierung einhergehenden Phänomene aus sozialwissenschaftlicher Perspektive ins Zentrum. Mit Blick auf Digitalisierung der Arbeit sind das bspw. Click- und Gig-Work, Plattformökonomie und der Einsatz von KI-Software. Bei der Digitalisierung als Arbeit sind das Rekonstruktionen der Folgen von Digitalisierung in konkreten Lebenswelten, bislang unterrepräsentierten Perspektiven und Kompetenzen der Ermöglichung und Vermittlung von Digitalisierung sowie Technikgenese- und Nutzungsstudien. Dazu kommen netzpolitische Themen wie Datenschutz, kritische Infrastrukturen und Studien zu konkreten Communities wie Hacker:innen, Data Scientists oder anderen Software-Arbeiter:innen.
In einem Lehrforschungsprojekt, welches Teil des gesamten Studiums ist, gehen die Studierenden in Gruppen ihren eigenen Forschungsfragen nach und erlernen die Erhebung, Analyse und Ableitung sozialer Implikationen digitaler Prozesse praxisnah und sozialwissenschaftlich. Dabei werden die Studierenden von der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik und der Professur Soziologie mit dem Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Organisation eng begleitet.
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“Digitalisierung ist nicht einfach die Umsetzung analoger Prozesse in digitale. Sie ist ein soziales, technisches und kulturelles Phänomen, dessen praktische Implikationen für Gesellschaften viel zu oft von symbolischen Diskussionen überlagert werden. Im Masterstudiengang ‘Digitale Arbeit’ wollen wir uns deswegen konkreten Phänomenen digitaler
Arbeit widmen, diese empirisch rekonstruieren, soziologisch reflektieren und die Erkenntnisse daraus auch aktiv kommunizieren.” Jun.-Prof. Dr. Andreas Bischof |
Berufsperspektiven
Ziel des Studienganges ist es, die von den Studierenden in ihrem ersten Studium erworbenen Kompetenzen sowohl inhaltlich zu konzentrieren als auch wissenschaftlich zu vertiefen. Die Absolvent:innen erwerben ein einmaliges Qualifikationsprofil und werden auf anspruchsvolle Aufgaben insbesondere in folgenden Organisationen und Positionen sowie den zugehörigen Berufsfeldern vorbereitet (weitere sind denkbar):
- Universitäten, Hochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen
- Referent:innen- und Führungsfunktionen in öffentlichen Verwaltungen und Politik
- Referent:innen- und Führungsfunktionen in Verbänden, Kirchen, Parteien, Non-Profit- und Non-Governmental-Organisationen
- Fach- und Führungsfunktionen in modernen, technologiebasierten Wirtschaftsunternehmen, dort vor allem in den Bereichen Marketing, Kommunikation, Betriebsdaten, Strategie, Personal und Organisationsentwicklung
- Führungspositionen in der Kreativwirtschaft und internetoriginären Arbeitszusammenhängen
- Fach- und Führungsfunktionen im Medienbereich und Journalismus
- operative und Führungsfunktionen in nicht staatlichen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.
Zielgruppe
Der Studiengang richtet sich primär an Absolventinnen und Absolventen eines soziologischen, berufsqualifizierenden Hochschulstudiengangs, wie z.B. dem B.A. Soziologie. Erwünscht aber nicht verpflichtend sind Vorkenntnisse in Arbeits-, Technik-, Medien-, Organisations- oder Wirtschaftssoziologie. Darüber hinaus sind Absolventinnen und Absolventen "benachbarter" Fächer (etwa Human Factors, Wirtschaftswissenschaften, Medienwissenschaften, Arbeitswissenschaften, Psychologie usw.) bei entsprechendem Vorwissen und Interesse ausdrücklich angesprochen.
Ein lokales Zulassungsverfahren (NC) gibt es aktuell nicht. Das Studium beginnt in der Regel im Wintersemester aber auch eine Immatrikulation zum Sommersemester ist möglich. Alle Bewerbungen werden ab ihrem Eingang individuell fachlich vom Prüfungsausschuss des Studiengangs geprüft. Falls Sie unsicher sind, ob eine Bewerbung angesichts Ihres bisherigen Studienverlaufs aussichtsreich ist oder welche Unterlagen für die Bewerbung relevant sind, sprechen Sie uns gern an: tanja.carstensen@...; andreas.bischof@...
Fragen oder Anregungen?
Institut für Soziologie
Technische Universität Chemnitz
Thüringer Weg 9
09126 Chemnitz
Für den Studiengang sind maßgeblich die nachfolgend aufgeführten Professuren verantwortlich. Sprechen Sie uns an.
Professur Soziologie mit Schwerpunkt Arbeit, Wirtschaft und Organisation

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Telefon:+49 371 531-39378
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E-Mail:
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Adresse:Thüringer Weg 9, 09126 Chemnitz
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Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik

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Telefon:+49 371 531-32515
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