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Er rückte den Funktionsdruck ins Rampenlicht

TU-Rektor Prof. Dr. Gerd Strohmeier verabschiedete den Experten für digitale Drucktechnologien und Funktionsdruck, Prof. Dr. Reinhard Baumann, in den Ruhestand

Nach fast zwölfjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz wurde Prof. Dr. Reinhard Baumann, der die Professur Digitale Drucktechnologie und Bebilderungstechnik leitete, in den Ruhestand verabschiedet. Am 27. April 2018 überreichte ihm der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, die Dankurkunde.

Von der Hochschule in die Wirtschaft – und wieder zurück

Baumann hat an der Universität Leipzig Physik studiert und war direkt im Anschluss daran von 1976 bis 1990 als wissenschaftlicher Assistent an der damaligen Technischen Hochschule Leipzig tätig. Im Jahr 1985 erfolgte dort die Promotion. Im Anschluss war er mit einem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bis 1996, von 1992 bis 1995 war er Gastwissenschaftler am IBM Almaden Research Center in San Jose (Kalifornien). Nachdem Baumann von 1996 bis 1999 als Technischer Manager und Vertreter der Geschäftsführung für die Till Photonics GmbH in Martinsried tätig war, leitete er verschiedene Abteilung bei der MAN Roland Druckmaschinen AG in Augsburg. Zum 1. September 2006 erfolgte die Berufung zum Professor für Digitale Drucktechnologie und Bebilderungstechnik an die TU Chemnitz. Zudem leitete er die Abteilung Printed Functionalities des Fraunhofer Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz.

Gedruckte Batterien sorgten in New York für Schlagzeilen

Auf dem Gebiet des Funktionsdrucks leitete Baumann zahlreiche internationale Forschungsverbünde und -projekte. 2009 stellte er auf der Fachmesse „NanoTech“ in Tokio seine gedruckten Batterien vor. Diese Erfindung der Chemnitzer Wissenschaftler sorgte fortan für Schlagzeilen und gehörte u. a. zu den weltweit besten Ideen des Jahres 2009, die das New York Times Magazine in seinem Rückblick zusammenstellte. Baumann vertiefte durch viele Aktivitäten die internationalen Kontakte des Instituts für Print- und Medientechnik und lud zahlreiche Gastwissenschaftler aus Europa, Asien und Amerika nach Chemnitz ein. Das Institut übernahm 2013 auch den Staffelstab der Internationalen Konferenz "Advances in Print and Media Technology" der Vereinigung IARIGAI (International Association of Research Organizations for the Information, Media and Graphic Arts Industries) und er holte die diesjährige IS&T Konferenz „Printing for Fabrication“ aus den USA nach Sachsen. Auch den Transfer in die Wirtschaft trieb Baumann voran – und das mit Erfolg: So entwickelte die SIOD GbR, ein Gründungsteam der Professur Digitale Drucktechnologie und Bebilderungstechnik, eine papierdünne organische Leuchtdiode (OLED), die im Druckverfahren auf Folie aufgebracht wird und anschließend auf Papier, Pappe oder ähnlichen Trägermedien integriert werden kann. Mittlerweile hat das Produkt den Sprung auf den Markt geschafft.

Weiterentwicklung des Forschungsstandortes Chemnitz im Fokus

Baumann ist aktuell noch in Forschungsprojekte an der TU Chemnitz und am Fraunhofer ENAS involviert. So koordiniert er das Fraunhofer-Leitprojekt „Go beyond 4.0“, in dem sechs führende Fraunhofer Institute an der Digitalisierung der Massenfertigung forschen und er ist zusammen mit sächsischen mittelständischen Unternehmen aktiv an der Etablierung der Brennstoffzellen-Produktion in Chemnitz beteiligt. Baumann ist Fellow der International Society of Imaging Science and Technology (IS&T), der Organic Electronic Association (OEA) und des Fraunhofer ENAS. Er ist guter Dinge, als Mentor auch weiterhin zum Erfolg und zur Internationalisierung des Forschungsstandortes Chemnitz beizutragen.

Mario Steinebach
03.05.2018

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