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Professur BWL - Organisation und Internationales Management
Profil

Profil

Die Professur positioniert sich an der Schnittstelle von Organisation, Strategie und internationalem Management. In Forschung und Lehre wird dabei unternehmerisches Handeln in gesellschaftliche Zusammenhänge gesetzt. Die Forschung an der Professur durch Michael Mayer und seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen kann dabei in drei Themenbereiche gegliedert werden:

  • Strategie, Governance und das „Top-Management-Team“
  • Organisationen, Arbeit und Gesellschaft
  • Strategischer Wandel, Organisieren und Lernen

Der erste Forschungsbereich untersucht dabei das Zusammenspiel zwischen ‚Governance‘ Strukturen (z. B. Eigentumsverhältnisse) und den Charakteristika des „Top-Management-Teams“ einerseits und der strategischen Entwicklung von Organisationen andererseits. Fragen zur internationalen Strategie und international vergleichende Problemstellungen spielen dabei eine zentrale Rolle.

In einer im Global Strategy Journal veröffentlichten Studie (in Zusammenarbeit mit C. Stadler, J. Hautz und K. Matzler) wurde z. B. gezeigt, dass ein hoher Anteil von Familienmitgliedern im Top-Management-Team bei stark internationalisierten Firmen einen negativen Effekt auf den Unternehmenserfolg hat, bei Produkt-Diversifizierung aber positive Effekte mit sich bringt. Weitere aktuelle Projekte in diesem Themenfeld beschäftigen sich mit dem Einfluss psychologischer Faktoren im Top-Management-Team auf Diversifizierung und Internationalisierung. Dabei wird auch die Rolle des Frauenanteils im Top-Management-Team berücksichtigt.

Im Themenfeld ‚Organisationen, Arbeit und Gesellschaft‘ werden Praktiken und Strategien von Organisationen in gesellschaftliche Zusammenhänge gesetzt. So zeigt eine aktuelle Studie börsennotierter US-amerikanischer Unternehmen, dass Investitionen in Lobbyismus nur bei stark diversifizierten und internationalisierten Unternehmen einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg haben.

Andere Studien in diesem Themenbereich beschäftigen sich mit der Ausgestaltung von Arbeitsverhältnissen. Eine im European Journal of Work and Organizational Psychology veröffentlichte Studie (in Zusammenarbeit mit Y. Rofcanin, M. Las Heras, M. J. Bosch und J. Stollberger) konnte dabei zeigen, dass eine flexible Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses einen positiven Effekt auf Arbeitsqualität und Effektivität hat. Ferner wurde in einer im Human Resource Management Journal publizierten Studie (in Zusammenarbeit mit Y. Rofcanin, M. Las Heras, P. Escribano und S. Kim) ein positiver Effekt einer familienfreundlichen Unternehmenskultur auf die Mitarbeiterbindung gefunden. In dieser international vergleichenden Studie konnte zudem ein interessanter Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und staatlichem Handeln identifiziert werden. Nimmt die Bevölkerung eines Landes Regierungsinstitutionen als effektiv war, so erhöht sich die Arbeitszufriedenheit, werden staatliche Einrichtungen allerdings als nicht effektiv gesehen, so hat dies negative Konsequenzen für die Arbeitszufriedenheit. Insgesamt kann aber festgestellt werden: Ein flexibler und an persönliche Umstände angepasster Umgang mit Mitarbeiter*innen wirkt sich positiv auf zentrale Ziele der Organisation aus.

Im Themenfeld ‚Strategischer Wandel, Organisieren und Lernen‘ widmet sich die Professur einerseits den Prozessen des Wandels und andererseits den Konsequenzen von Lernprozessen und Innovationen. Zwei neue Studien zeigen dabei die Bandbreite des empirischen Interesses: Ein im Journal Organization Studies veröffentlichtes Projekt (mit L. Day und J. Balogun) hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie ein komplexer Wandlungsprozess durch die strukturierte Organisation einer Abfolge von Meetings gesteuert werden kann. In einem anderen Projekt, welches im Journal R&D Management veröffentlicht wurde (mit E. Otzturk und C. Stadler), wurde untersucht, ob Unternehmen aus Schwellenländern ihre Innovationsprozesse anpassen sollten, wenn sie mit Organisationen aus anderen Schwellenländern oder mit solchen aus entwickelten Ländern zusammenarbeiten. Es konnte gezeigt werden, dass bei Kollaborationen mit Unternehmen aus anderen Schwellenländern eine breit aufgestellte Innovationsstrategie zum Erfolg führt, während bei Kollaborationen mit Unternehmen aus entwickelten Ländern eine fokussierte Strategie größeren Erfolg verspricht.

Es ist ein zentrales Anliegen, dass die umfangreiche Forschungsarbeit in der Lehre widergespiegelt wird. Dabei liegt der Fokus auf der Vermittlung von theoretisch fundiertem, anwendungsbezogenem Wissen in den Fachbereichen Organisation, internationales Management und Strategie. Die Student*innen sollen befähigt werden, durch die Auswahl und Anwendung passender Theorien und Methoden, Theorie und Praxis kritisch zu hinterfragen und Lösungskonzepte zu entwickeln. Dabei soll, wie auch in der Forschung, das Gespür für die gesellschaftliche Verantwortung des Managements geschärft werden.

Unsere Professur unterstützt die PRME-Initiative der Vereinten Nationen und richtet Lehre und Forschung nach den Grundsätzen der Principles for Responsible Management Education (PRME) aus.