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Auseinandersetzung mit der Vergangenheit als Notwendigkeit zur Klärung des eigenen Selbstverständnisses

Ringvorlesung "Friedliche Revolution und Demokratie - Perspektiven nach 25 Jahren": Am 24. Juni 2014 referiert Prof. Dr. Rainer Eckert, Historiker und Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig

Prof. Dr. Rainer Eckert, Historiker und Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, referiert am Dienstag, dem 24. Juni 2014, in der Ringvorlesung "Friedliche Revolution und Demokratie - Perspektiven nach 25 Jahren". Die Vortragsreihe findet jeweils dienstags um 18 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, im Raum N 112 statt. Der Eintritt ist frei.

Rainer Eckert, 1950 in Potsdam geboren, begann 1969 ein Studium der Archivwissenschaft und Geschichte an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin, das er 1972 aus politischen Gründen abbrechen musste. Bevor er dennoch 1975 im Fernstudium Erfolg hatte und danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR arbeitete, schlug er sich für drei Jahre als Arbeiter in einem Berliner Baubetrieb durch. Obwohl Eckert in seiner wissenschaftlichen Arbeit willkürlich massiv eingeschränkt wurde, promovierte er im Jahr 1984 mit einer Studie über die "Grundzüge der faschistischen deutschen Okkupationspolitik in den von Deutschland besetzten Gebieten Griechenlands". Rainer Eckert, in seiner Jugend Mitglied der Jungen Gemeinde und von einem protestantischen Verantwortungsethos geprägt, lehnte frühzeitig die SED-Diktatur, genau genommen "die DDR und ihre kommunistische Führung", rundum ab. Der Bau der Berliner Mauer 1961 hatte seine Familie zerrissen, die Niederschlagung des "Prager Frühlings" 1968 und des damit verbundenen Traums von einem demokratischen Sozialismus prägten ihn nachhaltig, das Ministerium für Staatssicherheit bespitzelte und schikanierte ihn durchgehend. In den Jahren des Umbruchs 1989/90 drängte er dementsprechend auf eine grundlegende Reform der Geschichtswissenschaft in der DDR. Zunächst von 1992 bis 1996 Assistent am Lehrstuhl für Neueste Geschichte des Institutes für Geschichtswissenschaften der Berliner Humboldt-Universität, stieß er 1998 zum Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, dessen Direktor er seit 2001 ist. Parallel lehrt der 2001 habilitierte Wissenschaftler am Kulturwissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig. Zu seinem wissenschaftlichen Gesamtwerk gehören u.a. zahlreiche Arbeiten über Widerstand und Repression in der DDR sowie zur Geschichtspolitik im vereinten Deutschland. Mit Prof. Dr. Rainer Eckert ist ein Historiker zu Gast an der TU Chemnitz, der die offensive "Auseinandersetzung mit der Vergangenheit" auch als "Notwendigkeit zur Klärung des eigenen Selbstverständnisses" begreift.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 0371/531-27720, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de, oder Dr. Thomas Schubert, Telefon 0371/531-36953, E-Mail thomas.schubert@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Dr. Thomas Schubert)

Mario Steinebach
17.06.2014

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