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Mehr Sicherheit auf europäischen Straßen

EU-gefördertes Forschungsprojekt zum Fahrerverhalten mit maßgeblicher Beteiligung der TU Chemnitz abgeschlossen – Publikationen ab Frühjahr 2018

Welches sind die Hauptunfall-Ursachen im Straßenverkehr? Wie kommt es zu Ablenkung oder Aufmerksamkeitsverlust beim Fahrer beziehungsweise bei der Fahrerin? Wie entstehen Zusammenstöße zwischen PKWs oder LKWs mit Fußgängern bzw. Fußgängerinnen und Radfahrenden? Unter Beteiligung der Technischen Universität Chemnitz untersuchte diese Fragen ein internationales Forschungsteam im Rahmen des Projektes „European naturalistic Driving and Riding for Infrastructure & Vehicle safety and Environment“ (UDRIVE).

Die großangelegte Feldstudie lief über einen Zeitraum von fünf Jahren und wurde mit rund elf Millionen Euro gefördert, davon entfielen acht Millionen Euro auf Mittel der EU. Beteiligt waren insgesamt 18 internationale Partnerinnen und Partner. Neben Unternehmen wie VOLVO beteiligte sich auch weitere Universitäten, darunter die University of Leeds. Im Rahmen des Projektes sammelten die Beteiligten rund 89.000 Stunden an Daten in sechs Ländern, sie entwickelten die Software „SALSA“ zur Visualisierung von Video-Daten und erstellten eine gemeinsame Projekt-Datenbank, die von zahlreichen europäischen Forschern und Forscherinnen genutzt werden kann.

„Unsere Aufgabe für das Forschungsprojekt ‚UDRIVE‘ war neben der maßgeblichen Entwicklung der Forschungsfragen vor allem die Festlegung von Parametern für die Auswertung sowie die Koordinierung der Datenerfassung mit den europäischen Partnern“, erklärt Prof. Dr. Josef Krems, Professur für Allgemeine Psychologie I & Arbeitspsychologie an der Technischen Universität Chemnitz, der das Projekt federführend mit seiner Mitarbeiterin Dr. Marta Pereira Cocron betreut. So habe eine wichtige Aufgabe im Rahmen von UDRIVE darin bestanden, Daten über die Häufigkeit der Erledigung von Nebenaufgaben während des Fahrens zu sammeln und diese nach bestimmten Parametern auszuwerten: darunter das Alter und die Nationalität. „Für unsere Forschungsfragen haben wir eine sehr große Menge authentischer Verkehrsdaten gesammelt. Das wird uns ein besseres Verständnis über das Verhalten verschiedener Verkehrsteilnehmer geben, unter anderem zu Nebentätigkeiten von PKW- und LKW-Fahrern während der Fahrt“, ist sich TU-Forscherin Marta Pereira Cocron sicher.

Aktuell werden die Befunde zur Publikation aufbereitet. Spätestens im Frühjahr 2018 ist mit detaillierten Ergebnissen zu rechnen. Diese sollen im Idealfall den Verkehr auf den Straßen Europas sicherer machen.

Kontakt: Prof. Dr. Josef F. Krems, Professur für Allgemeine Psychologie I & Arbeitspsychologie, Tel. 0371 531 36421, E-Mail josef.krems@psychologie.tu-chemnitz.de

Zur Projekt-Homepage: www.udrive.eu

Matthias Fejes
07.08.2017

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