Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Veranstaltungen

8.000 Gäste tauchten in die spannende Welt der Wissenschaft ein

TU Chemnitz begeisterte Besucherinnen und Besucher beim Wissenschaftsfestival SPIN2030 in Dresden mit zahlreichen Innovationen

Die Technischen Sammlungen Dresden boten am vergangenen Wochenende die perfekte Bühne für das erste sachsenweite Wissenschaftsfestival SPIN2030, das mehr als 8.000 Wissenschaftsbegeisterte anzog. Mehr als 50 sächsische Forschungseinrichtungen präsentierten ihre Arbeit und zeigten die Vielfalt und Exzellenz der Forschung in Sachsen. Die Technische Universität Chemnitz (TUC) war u. a. mit innovativen Projekten der Professur Medieninformatik und der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik prominent vertreten. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich von der Faszination Wissenschaft anstecken lassen und Einblicke in zukunftsweisende Forschungsarbeiten erhalten. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnete das Festival und betonte die Bedeutung des Freistaates als führendes Wissenschaftsland. Gemeinsam mit dem sächsischen Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow kam er am Stand der TU Chemnitz mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch.

Vogelstimmenerkennung trifft KI: BirdNET der TU Chemnitz

Ein Highlight des Wissenschaftsfestivals war zweifellos der Stand des Bioakustik-Projekts "BirdNET+" unter der Leitung von Dr. Stefan Kahl. Die Gäste hatten die einzigartige Gelegenheit, mittels einer innovativen Visualisierung einen faszinierenden Einblick in das Herzstück der BirdNET-KI zu erhalten. Dadurch konnten sie auf anschauliche Weise verstehen, wie Computer anhand von Vogelstimmen eine Identifikation vornehmen können. Das BirdNET-Team präsentierte außerdem seine Arbeit zur Erkennung anderer Tierarten, wie Säugetiere, Frösche und Insekten.

Die von der Professur für Medieninformatik entwickelte BirdNET-App hat sich weltweit mit über zwei Millionen Downloads als unverzichtbares Werkzeug für Biologinnen und Biologen sowie Hobby-Vogelbeobachterinnen und -beobachter etabliert. Mit der Fähigkeit, die Stimmen von mehr als 3.000 Vogelarten zu erkennen, stellt diese App ein beeindruckendes Beispiel dafür dar, wie Technologie den Naturschutz unterstützen und die Förderung der Artenvielfalt vorantreiben kann.

Von smarten Plüschtieren und Wohnungen bis zur ChatGPT-Schreibmaschine

Ein weiteres spannendes Projekt war "bitplush", das Forschung im wahrsten Sinne des Wortes "begreifbar" macht. Durch die Interaktion mit smarten Plüschtieren, die über Sensoren Veränderungen wahrnehmen können, wird ein völlig neues Erlebnis geschaffen. Ziel des Projektes ist es, Menschen über Distanzen hinweg emotional zu verbinden.Dazu wurde ein Demonstrator mit zur SPIN2030 gebracht, der die Kombination von je acht verschiedenen Ein- und Ausgabemöglichkeiten, z. B. für Vibration, Berührung, Wärme oder Formänderung erlaubte – alle integriert in Plüsch – und Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck verschaffte, was technisch alles möglich ist. Erwartungsgemäß erfreute sich das Exponat in Kuschelplüsch besonderer Beliebtheit bei Kindern, die in Begleitung von Eltern oder Großeltern die perfekten Zielgruppen für bitplush darstellen.

Mit „Simplications“ war ein weiteres bemerkenswertes Projekt  von der TU Chemnitz auf dem Wissenschaftsfestival SPIN2030 präsent. Das Kooperationsprojekt, das unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Andreas Bischof (Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik) und Dr. Albrecht Kurze (Professur Medieninformatik) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Anhalt und der Verbraucherzentrale Sachsen entstanden ist, wirft einen kritischen Blick auf den Einsatz von Sensoren im Smart Home. „Simplications“ beleuchtet, welche Daten von Sensoren im Haushalt erfasst werden – von Luftfeuchtigkeit und Temperatur bis hin zu Bewegung – und diskutiert die Auswirkungen dieser Datenerfassung auf die Privatsphäre und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Ziel des Projektes ist es, einen Dialog über die bewusste Gestaltung und Nutzung von Sensordatenanwendungen im Alltag anzustoßen. Die Gäste des Festivals hatten die Möglichkeit, die Technik selbst auszuprobieren und sich über Chancen und Risiken von Smart Home-Anwendungen auszutauschen.

Für Staunen sorgte zudem das Projekt rund um die DDR-Schreibmaschine „Erika“, die durch Karola Köpferl (Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik) mit ChatGPT verknüpft wurde. Diese innovative Verbindung von klassischer Mechanik und moderner KI-Technologie war Anlass für eine Diskussion über den Einsatz von KI und Chatbots im Alltag und deren Auswirkungen. Liebesgedichte, philosophische Fragen und Bankvollmachten waren Gegenstand von Anfragen und wurden wie von Geisterhand generiert.

Das T.U.C. Racing-Team, die größte studentische Initiative der TUC, präsentierte in Dresden ihren vollautonomen Rennwagen „Mkx. DV“. Mit diesem elektrischen Rennwagen treten die Chemnitzer jedes Jahr bei internationalen Events gegen andere studentische Teams in verschiedenen Disziplinen an. Das Fahrzeug kann sowohl mit als auch ohne Fahrerin oder Fahrer auf die Rennstrecke gehen und verfügt über einen Elektroantrieb, der Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 106 km/h ermöglicht.

Hintergrund: Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen“

Mit der Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen“ möchte das sächsische Wissenschaftsministerium die Vielfalt, Exzellenz und Attraktivität des Forschungsstandortes Sachsen einem breiten Publikum nahebringen. Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen), die Berufsakademie Sachsen und außeruniversitäre Einrichtungen wie die Institute der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, verschiedene Helmholtz-Zentren und viele andere landesfinanzierte Forschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesland beteiligen sich daran.

(Autoren: Karola Köpferl, Mario Steinebach)

Mario Steinebach
12.03.2024

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.