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Neues EU-Projekt zum Thema "grüne" Schifffahrt gestartet

TU Chemnitz gehört zu den Partnerinnen und Partnern aus sieben EU-Ländern, die gemeinsam ein wasserstoffbetriebenes Passagierschiff für den Einsatz in der Adria entwickeln

Die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung und die Professur Alternative Fahrzeugantriebe der Technischen Universität Chemnitz (TUC) kooperieren mit dem Lürssen Design Center Kvarner aus Rijeka und elf weiteren Partnerinnen und Partnern aus Österreich, Griechenland, Kroatien, Norwegen, Slowenien und Spanien, um ein wasserstoffbetriebenes Passagierschiff zu entwickeln, das in der Adria operieren soll. Das Projekt hat ein Volumen von insgesamt 18,9 Millionen Euro, wovon 13,5 Millionen Euro von der Europäischen Union im Rahmen des Horizon Europe-Programms kofinanziert werden. 673.000 Euro fließen allein an die TU Chemnitz.

Hauptziel des Projektes ZEAS (Zero-Emission Adriatic Ship) ist die Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Passagierschiffs mit einem nachhaltigen, klimaneutralen Kraftstoffsystem. Außerdem wird im Rahmen des Projekts eine Wasserstofftankstelle an Land errichtet sowie ein digitaler Zwilling für die Wartung, Steuerung und Überwachung des Schiffsantriebssystems entwickelt. Dadurch soll die Nutzung und Instandhaltung des technologisch komplexen Schiffs erheblich erleichtert werden. Die am Projekt beteiligten Expertinnen und Experten werden an der Emissionsbewertung, an Studien zur Umweltleistung sowie an der Risiko- und Sicherheitsbewertung des neuen Systems arbeiten, um die besten Umweltpraktiken für wasserstoffbetriebene Schiffe und die Umweltauswirkungen solcher Schiffe zu bestimmen. Zudem sollen wegweisende digitale Technologien entwickelt werden, darunter der digitale Zwilling sowie eine Wartungslösung, die durch Augmented-Reality-Systeme unterstützt wird.

Als Partnerin der Initiative wird die TUC gemeinsam mit ihren Projektpartnerinnen und -partnern eine Studie durchführen, um auf der Basis verschiedenen technischer Optionen das optimale wirtschaftliche Konzept für den Aufbau der Infrastruktur an Land und auf See zu ermitteln. Darüber hinaus ist die TUC für die Entwicklung des Wasserstofftanksystems auf dem Schiff sowie für den Aufbau des Simulationsmodells zur Befüllung dieser Wasserstofftanks verantwortlich. "Wir sind sehr stolz darauf, Teil des internationalen Teams zu sein und den Wandel des Schiffbaus und -betriebs von Diesel zu Wasserstoff mitgestalten zu können", sagt Dr. Jens Emmrich, Mitglied des Chemnitzer Entwicklungsteams. Das Projekt markiere einen entscheidenden Fortschritt in der Entwicklung des maritimen Sektors, da die Einführung von Wasserstoff als Kraftstoff die Emissionen gefährlicher Schadstoffe erheblich reduziert. Dieselantriebe, die bei der Verbrennung schädliche Umweltschadstoffe ausstoßen, sind immer noch am weitesten verbreitet im maritimen Sektor. Daher liegt der Fokus des ZEAS-Projekts auf der Nutzung alternativer Kraftstoffe. Die Entwicklung und der Bau eines wasserstoffbetriebenen Passagierschiffs soll dazu beitragen, den Übergang zur sicheren Nutzung nachhaltiger, klimaneutraler Kraftstoffe im Schiffsverkehr zu beschleunigen. Das Schiff wird speziell für den Einsatz in der Adria konzipiert, die für ihre unberührte Natur und ihre sensiblen Meeresökosysteme bekannt ist.

Neben der TUC und dem Projektkoordinator des Projekts, dem Lürssen Design Center Kvarner, sind ebenfalls aus Kroatien Jadrolinija, die Universität Rijeka (Fakultät für Maritime Studien), Gitone Kvarner, das Maritime Center of Excellence, Scan Projekt und die Croatian Hydrogen Association beteiligt, zudem DNV Hellas Single Member aus Griechenland, HyCentA Research aus Österreich, Tecno Ambiente aus Spanien, ZenLab aus Slowenien und TECO 2030 ASA aus Norwegen am Projekt beteiligt.

(Autorin: Sylvia Decker)

Mario Steinebach
01.02.2024

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