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Förderung von Leichtbau-Technologien für innovative Mittelständler

Internationales Kooperationsprojekt AMULET mit Beteiligung der TU Chemnitz startet ersten offenen Call – Bewerbung bis 30. Juni 2022 möglich

Nachhaltigkeit ist der Motor für eine neue Generation von Leichtbaustrukturen. Erst durch den Einsatz von fortschrittlichen Leichtbauwerkstoffen kann eine deutliche Gewichtsreduzierung bei gleichzeitiger Leistungssteigerung erzielt werden. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bieten sich hier Marktchancen. Allerdings ist die Nutzung dieser Technologien, zum Beispiel bei Werkstoffen im Bauwesen, noch vergleichsweise gering. Das will ein leistungsstarkes Konsortium unter Beteiligung der Zentralen Einrichtung MERGE der Technischen Universität Chemnitz im Rahmen des Projekts „Advanced Materials & Manufacturing United for LightwEighT“ (AMULET) ändern. Es geht darum, neue Wertschöpfungsketten mit dem Einsatz fortschrittlicher Leichtbaumaterialien in verschiedenen Sektoren zu erschließen.

Um diesen Prozess voranzutreiben, ist nun der erste Open Call von AMULET gestartet. Bewerben können sich KMU bis zum 30. Juni 2022. Gefördert werden Mikro-Konsortien, bestehend aus mindestens zwei und maximal drei KMU, aus mindestens zwei verschiedenen europäischen Ländern für eine Gesamtlaufzeit von 15 Monaten. Jedes Projekt erhält bis zu 120.000 Euro, das entspricht bis zu 60.000 Euro pro KMU.

Von exzellentem internationalen Netzwerk profitieren

„Die Ausschreibung für die erste Projektrunde ist bereits gestartet“, erklärt Prof. Lothar Kroll, Koordinator der Zentralen Einrichtung MERGE der TU Chemnitz und AMULET-Projektleiter an der TU Chemnitz. „Wir arbeiten in AMULET mit einem riesigen internationalen Netzwerk an exzellenten Partnern mit einer umfassenden Expertise im Leichtbau zusammen. Von diesem Netzwerk können nun auch sächsische KMU umfassend profitieren. Oft fehlt bei den Mittelständlern das entsprechende Personal, Maschinen oder auch branchenübergreifendes Know-How, um neue Ansätze und Ideen umfassend zu nutzen und in marktreife Lösungen umzuwandeln. Hier setzt AMULET an.“

In der ersten Projektphase überprüfen die Konsortien im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die technisch-wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihrer Projekte. Darauf folgt eine Demonstrationsphase, in der die Ansätze in Form von Demonstratoren beziehungsweise Prototypen veranschaulicht werden. In der letzten Projektphase werden die Projektideen mit der Unterstützung von externen Expertinnen und Experten bis zur Marktreife geführt. Parallel dazu erhalten die KMU Unterstützung durch das AMULET-Konsortium bei der Suche nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten für nachfolgende, innovative Demonstrationsprojekte.

Um die Unternehmen aktiv bei der Suche nach Partnerinnen und Partnern zu unterstützen, organisiert AMULET insgesamt drei virtuelle Matchmaking-Events.

Detaillierte Informationen zum ersten Open Call sind auf der AMULET Homepage und auf der Bewerbungsseite verfügbar.

Hintergrund: AMULET

Das Projekt AMULET verfolgt das wesentliche Ziel, die Rolle von KMU zu stärken, da diese mit ihren Innovationen einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen in der EU leisten. Hinter AMULET steht neben der TU Chemnitz ein Bündnis aus weiteren 12 internationalen Partnerinnen und Partnern, darunter sieben Cluster, vier Universitäten beziehungsweise Forschungseinrichtungen und ein Unternehmen. Darüber hinaus fokussiert AMULET die vier Schlüsselsektoren Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Energie- und Bauwesen. Zudem wollen die an AMULET Beteiligten insbesondere im Bereich der Verbundwerkstoffe auf Polymerbasis, keramische Faserverbundwerkstoffe und Leichtmetalllegierungen Beiträge leisten.

Die KMU, die an AMULET-Demonstrationsprojekten teilnehmen, erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch technische Schulungen und B2B-Coachings, um die Kommerzialisierung ihrer innovativen Lösungen zu beschleunigen. Das Projekt läuft im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms „Horizon 2020“ und wird mit rund 5 Millionen Euro gefördert, von denen rund 2,4 Millionen Euro ausschließlich für die Unterstützung von KMU vorgesehen sind.

Weitere Informationen erteilt Katharina Götz, E-Mail katharina.goetz@mb.tu-chemnitz.de, Telefon +49 371 531-30497.

(Autorinnen: Sylvia Strauss, Katharina Götz)

Matthias Fejes
17.05.2022

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