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  • Nicht immer steht im richtigen Moment eine Steckdose zur Verfügung, um das Elektroauto in Schwung zu halten. Ein "Range Extender" könnte auch längere Fahrten ermöglichen - ob er nötig ist, untersucht die Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Sven Gleisberg
TUCaktuell Forschung

Wie viel Strom brauchen Autofahrer im Tank?

Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie erforscht gemeinsam mit europäischen Partnern, ob eine optimierte Auslegung der Reichweite von Elektrofahrzeugen deren Akzeptanz verbessern kann

"Die begrenzte Reichweite ist eine der Hauptbarrieren für den kommerziellen Erfolg von batterieelektrischen Fahrzeugen. Statistiken zeigen jedoch, dass ein großer Anteil der täglichen Fahrten weit unter der heute üblichen Reichweite liegt", sagt Thomas Franke von der Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie der Technischen Universität Chemnitz. Ein Elektroauto mit einer angemessenen Batteriekapazität und einem zusätzlichen "Range Extender" könne daher sowohl die üblichen Fahrten als auch seltenere längere Fahrten ermöglichen und würde dafür weniger Batteriekapazität benötigen. Zu untersuchen, wie der Einsatz solcher Range Extender von den Nutzern akzeptiert wird, ist ein Hauptziel des Projektes "Electric Vehicle with Range Extender as a Sustainable Technology" (EVREST), an der die Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie beteiligt ist. Das Teilprojekt der TU Chemnitz wird dabei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über drei Jahre mit rund 130.000 Euro gefördert.

Ein Range Extender kann ein Verbrennungsmotor sein, der im Bedarfsfall die Akkus des Elektroautos über einen Generator mit Strom versorgt. "Wir wollen untersuchen, wie Elektrofahrzeuge mit Range Extender zu den verschiedenen existierenden Mobilitätsmustern passen und wie die Akzeptanz und die Auswirkungen solcher Lösungen zu beurteilen sind", erläutert Franke. Das Fundament des Projektes EVREST bildet eine Analyse von Mobilitätsprofilen und Nutzererwartungen basierend auf Daten aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Psychologen der TU Chemnitz untersuchen das Mobilitätsverhalten potenzieller Käufer von Elektrofahrzeugen. Dadurch wollen sie Einblicke erhalten, welche Reichweiten der Fahrzeuge die unterschiedlichen Zielgruppen benötigen. Daraus lässt sich dann ableiten, wie viel Batterieleistung das jeweilige Fahrzeug braucht und inwieweit Range Extender aus Sicht der Nachhaltigkeit der gesamten Energiebereitstellung sinnvoll sind. Außerdem untersuchen die TU-Wissenschaftler, ob die im Projektverlauf entwickelten neuen Konzepte zur Reichweitenauslegung von den Nutzern akzeptiert werden.

"Dieses Projekt bringt Forscher unterschiedlicher Disziplinen, wie Ökonomen, Ingenieure und Psychologen, zusammen. Dadurch können wir stark vernetzte Probleme lösen, die sonst oft nur separat betrachtet werden", sagt Franke. Die Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie der TU Chemnitz arbeitet gemeinsam mit Partnern aus drei Ländern. Beteiligt sind in Deutschland die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie. In Österreich arbeitet die Universität für Bodenkultur Wien mit. Kooperationspartner in Frankreich sind das Verkehrsforschungsinstitut IFSTTAR und das Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS sowie das Unternehmen Peugeot Scooters.

Weitere Informationen erteilt Thomas Franke, Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie, Telefon 0371 531-37589, E-Mail thomas.franke@psychologie.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
15.11.2012

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