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Vom leeren Blatt zur fertigen Broschüre

Ein Besuch beim PrintService der TU Chemnitz liefert Einblicke in die bunte Welt des Drucks und zeigt, was zwischen Kundenauftrag und fertigem Produkt passiert

  • Auf die richtige Farbe kommt es an: PrintService-Leiter Martin Mellendorf (l.) bespricht mit Aldo Bernitz und der Auszubildenden Julia Lorenz den Druck einer Broschüre. Foto: Christian Schenk
  • Kevin Sieber prüft das Papier in der Offsetdruckmaschine, die 10.000 Bogen in einer Stunde bedrucken kann. Foto: Christian Schenk
  • Julia Lorenz setzt neue Papierrollen in den Großformatplotter ein, auf dem Poster bis zum Format A0 hergestellt werden können. Foto: Christian Schenk
  • Robert Wenzel füllt Farbe in der Offsetdruckmaschine nach, die auf dem Zusammenspiel der Farben schwarz, cyan, magenta und gelb arbeitet. Foto: Christian Schenk
  • Die bedruckten Bogen werden genau geprüft. Sandra Garbe und Felix Laaß absolvieren im PrintService ihre Ausbildung zum Medientechnologen Druck. Foto: Christian Schenk
  • Bei manchen Details lohnt sich ein Blick durch die Lupe. Foto: Christian Schenk
  • Auch die Weiterverarbeitung gehört zu den Aufgaben des PrintServices. Kevin Sieber ordnet die bedruckten Bögen, während Julia Lorenz und Sandra Garbe (l.) Broschüren falzen und verpacken. Foto: Christian Schenk
  • Damit für den nächsten Auftrag alles bereit ist, reinigt Sandra Garbe die Offsetdruckmaschine. Foto: Christian Schenk

Den eigenen Druckauftrag ausfüllen, abschicken und schließlich die fertigen Unterlagen vor Ort abholen. So unkompliziert erleben die Nutzer den PrintService der TU Chemnitz in der Halle G an der Reichenhainer Straße 70. Dass dieser Schein unter Umständen trügt und welche Herausforderungen tatsächlich auf dem Weg zum fertigen Druckerzeugnis warten, zeigt ein Blick hinter die Kulissen der universitären Hausdruckerei.

Martin Mellendorf, Leiter des PrintServices, erklärt, dass bereits die Art des eingehenden Kundenauftrages einen großen Einfluss auf dessen spätere Bearbeitung hat: "Manchmal können E-Mails einfach weitergeleitet und weitestgehend automatisiert bearbeitet werden, ein anderes Mal setzen wir uns ganz individuell mit den Inhalten auseinander." Auch die verschiedenen Druckverfahren können je nach Auftrag stark voneinander abweichen. So eignet sich bei geringen Stückzahlen und einem hohen Grad an Flexibilität vor allem der Einsatz von Digitaldruckern. "Gerade kleinere Sachen sind hier viel schneller vorbereitet", erklärt Mellendorf und fügt an: "Außerdem ist der Digitaldruck viel individueller, da der Bildträger in den Maschinen für jedes einzelne Blatt mit neue Informationen bebildert werden kann." Werden in das Gerät zusätzliche Farbblätter eingesetzt, muss das Drucken auch nicht auf reine schwarz-weiße Abbildungen beschränkt bleiben. Immerhin bis zu 110 Seiten der Größe A4 bedruckt so die Maschine der Hausdruckerei in nur einer Minute.

Schneller ist lediglich die gewaltige Offsetdruckmaschine. Diese bedruckt bis zu 10.000 Bogen in einer Stunde - was einer Anzahl von etwa 660 A4-Seiten je Minute entspricht - und ist damit sechsfach so schnell wie die vergleichsweise kleine digitale Maschine. "Diese hohe Geschwindigkeit entsteht, weil beim Offsetdruck starre Druckplatten verwendet werden, die nicht bei jeder Zylinderumdrehung bebildert werden müssen wie im Digitaldruck", stellt Mellendorf klar. Bis die Platten aber tatsächlich einsatzbereit sind, bedarf es einer aufwendigen Vorbereitung. Da das Verfahren auf dem Zusammenspiel der Farben schwarz, cyan, magenta und gelb beruht, müssen für jedes gewünschte Druckmotiv insgesamt vier verschiedene Druckplatten am Computer vorbereitet werden. Mit Hilfe dieser Daten entfernt der Belichter die dünne Silikonbeschichtung der Platten. Mellendorf betont die Wichtigkeit dieses Arbeitsschrittes, da nur Abschnitte auf denen sich kein Silikon mehr befindet, im Anschluss Farbe aufnehmen und an den gewünschten Untergrund abgeben können. Trotz der herausragenden Qualität und hohen Druckgeschwindigkeit des Verfahrens gibt Mellendorf zu bedenken: "Bei allen Vorzügen muss zunächst immer die aufwendige Belichtung der Druckplatten bedacht werden."

Neben dem Digital- und Offsetdruck verweist Mellendorf schließlich noch auf eine weitere Produktionsschiene. Es handelt sich dabei um die Möglichkeit, mit Hilfe von Großformatplottern auch Poster in größeren Formaten herzustellen. Doch auch damit ist das Repertoire des PrintService längst nicht erschöpft. Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Institut für Print- und Medientechnik befindet sich die verwendete Drucktechnik stets auf dem neusten Stand. "Wir profitieren sehr stark von den Synergien mit der Universität und dem Versuchsfeld des Institutes. Aktuell entwickelt sich zum Beispiel viel in Richtung Funktionsdruck. Dabei können neben Solarzellen auch Lautsprecher und Sensoren gedruckt werden." Aus der engen Zusammenarbeit von PrintService und Universität ziehen letztlich aber auch die Studenten ihren Nutzen. So werden im Rahmen verschiedener Praktika die Print- und Medientechnikstudenten mit der Funktionsweise der unterschiedlichen Maschinen vertraut gemacht.

Hier wird jeder Kundenwunsch erfüllt: Von der Visitenkarte über Broschüren bis hin zu Postern macht der PrintService der TU Chemnitz alles möglich. Die Hausdruckerei ist dabei nicht nur mit Druckunternehmen der freien Wirtschaft vergleichbar, sondern kann auch ihren Beitrag bei der Unterstützung der Forschung leisten.

Weitere Informationen zum PrintService: http://www.tu-chemnitz.de/mb/PrintMedienTech/loadframe.php?token=pservice&type=inpserv

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
09.03.2012

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