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Die TU Chemnitz ist "Motor der Stadtentwicklung"

Freistaat stimmt Zeitplan für "Uni-Karree Innenstadt" zu - Bau der Zentralbibliothek soll 2013 beginnen

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Eine Vision wird greifbar: TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Architekt Prof. Dr. Albert Speer und Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (v.l.) diskutieren an einer Grafik des Planungsbüros Albert Speer & Partner das "Uni-Karree Innenstadt". Foto: Uwe Meinhold

Die Erweiterung der Technischen Universität Chemnitz in der Nähe des Böttcherbaus wird vom Freistaat Sachsen unterstützt. Bei der Präsentation des städtebaulichen Konzeptes für eine neue Innenstadt-Achse zwischen City und dem Brühl mit der Alten Aktienspinnerei überbrachte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig am 26. August 2010 die guten Nachrichten aus dem Finanzministerium: "Der Umbau der Aktienspinnerei an der Straße der Nationen zur Zentralbibliothek der TU soll ab 2013 etappenweise beginnen. In den Jahren 2011 und 2012 sollen dafür die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden." Damit kommt das Projekt "Uni-Karree Innenstadt" in Fahrt. Für den Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes ist dieser Schritt ein erster Meilenstein für das Zusammenwachsen von Stadt und Universität sowie für die künftige Innenstadtentwicklung. Er habe gemeinsam mit dem TU-Kanzler Eberhard Alles und der Chemnitzer Oberbürgermeisterin viele Gespräche mit Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland und Vertretern des sächsischen Wissenschaftsministeriums geführt, um die Voraussetzungen für dieses visionäre Vorhaben zu schaffen. Bereits in der Bewerbung um den Titel "Stadt der Wissenschaft" habe laut Rektor die neue Zentralbibliothek im wahrsten Sinne des Wortes eine zentrale Rolle gespielt.

Stadtplaner und Architekt Prof. Dr. Albert Speer, der mit seinem Büro in Frankfurt/Main das Konzept für die Innenstadt-Achse im Auftrag der Stadt Chemnitz entwickelt hat, warb während seiner Präsentation in der Alten Aktienspinnerei vor etwa 230 Gästen dafür, dass die Chemnitzer die Chance dieses ersten Schrittes nutzen sollen und verdeutlichte die Bedeutung der TU als "Motor für die Stadtentwicklung". In seinen Ausführungen wurde deutlich, dass die von den Architekten entwickelten Konzepte weit über die Errichtung der Zentralbibliothek hinausgehen. So wird die Ansiedlung verschiedener Fakultäten in der Nähe der Bibliothek angeregt. Entlang der Achse zwischen dem Neumarkt mit dem Schwerpunkt Einzelhandel über den Schillerplatz mit dem Schwerpunkt Bildung und Kultur bis zum Wilhelm-Külz-Platz mit dem Schwerpunkt Wohnen könnten schrittweise neue Verbindungen geschaffen, Karrees geschlossen oder kleinteiliger gestaltet und neue Verkehrslösungen gefunden werden. Enorm wichtig sei dabei auch die Wiederbelebung des gesamten Brühls. "Dieser Prozess wird nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können", sagte Speer. Man müsse in mehreren Zehn-Jahres-Etappen rechnen.

Die Stadt- und Verkehrsplaner hinterfragen in ihrem Konzept auch die bestehende Bausubstanz. Sie schlagen vor, den Busbahnhof auf den Bahnhofsvorplatz zu verlagern. Auf dem so freiwerdenden Areal könnten künftig eine Mensa und weitere TU-Einrichtungen gebaut werden. Die Bedenken einiger Studenten, dass künftig die Zentralbibliothek vom Campus an der Reichenhainer Straße aus zu weit entfernt liegen würde, wurden mit dem Hinweis auf das künftige Chemnitzer Modell des Nahverkehrs entkräftet. Eine neue Straßenbahntrasse von der Bernsdorfer Straße über die Reichenhainer Straße wird der Campus an das Straßenbahnnetz der CVAG angeschlossen. So wären die Uni-Teile Straße der Nationen, Reichenhainer Straße und Erfenschlager Straße schnell und direkt erreichbar. Bis 2014 soll diese Anbindung realisiert sein. "So wird die TU Chemnitz auch für künftige Studieninteressenten aus der Region zugänglicher und damit auch attraktiver", sagte Matthes. "Ohne umzusteigen, kommt man dann beispielsweise auch von Mittweida oder Hainichen aus an unsere Uni".

Für Speer können sich so auch Alleinstellungsmerkmale für die TU Chemnitz entwickeln, die im Wettbewerb um die besten Köpfe Punkte bringen können. "Erreichbarkeit kann als Marke eingesetzt und kontinuierlich gefördert werden", sagte der Architekt und ergänzte: "Welche andere Hochschule kann von sich behaupten, eine Uni mit eigenem Hauptbahnhof zu sein?" Viele Grafiken zeichneten in der Aktienspinnerei ein optimistisches Bild von Chemnitz. "Quartier der Generationen, Kulturraum, Campusmeile, Mobilitätsschienen - all das bedarf nun weiterer konstruktiver Diskussionen. Und natürlich auch mutige Investitionen", sagte Matthes. Und aus seiner langen Berufserfahrung weiß auch der 76-jährige Architekt Speer, dass es wichtig ist, "zwei Schritte über das Ziel hinauszudenken, um das Ziel zu erreichen." Chemnitz 2030 - man darf gespannt sein.

Die komplette Studie des Planungsbüros Albert Speer & Partner GmbH ist unter www.chemnitz.de abrufbar.

Mario Steinebach
27.08.2010

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