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„Wir gingen mit Trikots, Flip Flops und sandigen Füßen zur Prüfung“

TU-Absolventin Nancy Neuendorf lebt ihren Traum als Leiterin und Mitarbeiterin der Kindersportschule Chemnitz

Seit ihrem dritten Lebensjahr spielt Sport für Nancy Neuendorf eine wichtige Rolle. Deshalb hat die 28-jährige Oberlungwitzerin diese Leidenschaft zum Beruf gemacht: Als Teil der Leitung der Kindersportschule Chemnitz trägt sie Verantwortung für diese Einrichtung und gibt Sport- und Bewegungskurse. Als Absolventin im Studiengang „Präventions,- Rehabilitations- und Fitnesssport“ an der Technische Universität Chemnitz wurde sie auf diese Aufgabe vorbereitet.

Bachelor-Studium an der TU bot ideale Voraussetzungen

Schon immer stand für Nancy Neuendorf fest, dass ihr zukünftiger Beruf kein reiner Bürojob sein sollte. Deswegen schrieb sich die passionierte Sportlerin im Bachelorstudiengang „Präventions,- Rehabilitations- und Fitnesssport“ an der TU Chemnitz ein. Sie erfüllte sich so den Traum vom Sportstudium. Klare Berufsvorstellungen hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht: „Als ich mich über verschiedene Studiengänge informiert habe, konnte ich feststellen, dass man mit dem Studienabschluss in einem breiten Berufsfeld arbeiten kann“, erklärt Neuendorf. Diese Perspektive hat sie dann überzeugt. Deshalb sattelte sie den gleichnamigen Masterstudiengang gleich noch auf.

Praktika im Rahmen des Studiums formten Berufsvorstellung

Die Lehrveranstaltungen boten eine theoretische Vorbereitung, die Praktika im Rahmen des Studiums hingegen einen unmittelbareren Zugang. Von den drei Praktika hat sie letztlich am meisten profitiert, denn diese formten ihre Berufsvorstellungen genauer: „Nach den Praktika wusste ich sehr gut, in welchem Bereich ich gern arbeiten möchte und welcher Arbeitsbereich für mich nicht in Frage kommt.“ Die Wahl fiel dabei in allen drei Fällen auf die Kindersportschule Chemnitz – ihre jetzige Arbeitsstätte. Genutzt hat ihr vor allem die Aneignung der selbstständigen Organisation und Planung, die während des Studiums geschult wurden.

TU Chemnitz bot einmalige Erfahrungen – Studienzeit bleibt in Erinnerung  

Das Campusleben in Chemnitz hat Neuendorf aktiv ausgekostet: „Es gab eine Reihe von Events, an denen ich mit Kommilitonen teilgenommen habe“, erinnert sich Neuendorf. Dass diese mit Sport zu tun hatten, liegt auf der Hand. Dazu hat die Teilnahme an Sächsischen und Deutschen Hochschulmeisterschaften im Fußball oder an internationalen Fußballturnieren gehört. Aber auch die freie Zeit zwischen den Veranstaltungen hat sie am liebsten auf dem Sportplatz verbracht, vor allem im Sommer. Eine Erfahrung aus ihrer Studienzeit ist ihr besonders in Erinnerung geblieben.

Mit Flip Flops zur Prüfung

Während der Beach-Tage vor der Mensa hat sie mit Freundinnen und Freunden an einem Fußballturnier teilgenommen, ungeachtet der Prüfung zwischen den Spielen. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: „Wir haben einige Spiele absolviert, sind dann mit unseren Trikots, Flip Flops und sandigen Füßen zur Prüfung gegangen, haben diese geschrieben und sind dann anschließend schnell wieder zurück zum Beachsoccer-Feld. Die Prüfung wurde von uns auch erfolgreich bestanden“, blickt Nancy Neuendorf erfreut zurück. Die Studienzeit waren für sie fünf schöne Jahre, an die sie immer gern zurückdenkt. Dass sie während dieser Zeit ihren jetzigen Ehemann kennengelernt hat, ist das Sahnehäubchen ihrer Studienzeit.

Arbeit in der Kindersportschule Chemnitz

Heute arbeitet Neuendorf in der Kindersportschule Chemnitz (KiSS). Dort gibt sie Sport- und Bewegungskurse für Kinder im Alter von sechs Monaten bis elf Jahren. Aber auch andere Kurse wie Inline-Skating, Selbstverteidigung und Seniorenkurse lassen die Arbeit in der KiSS nie langweilig werden. Den Kindern wird ein breites Bewegungs-, Spiel- und Sportprogramm geboten – „kindgerecht und gesundheitsförderlich“, so drückt es Neuendorf aus. Klassische Sportarten wie Handball oder Tennis gibt es allerdings nur für Grundschülerinnen und -schüler. Mit jüngeren Kindern werden vor allem die motorischen Grundlagen geübt, zum Beispiel beim Hüpfen, Springen oder beim Umgang mit Bällen.

84 Sportkurse pro Woche bietet die KiSS insgesamt an – da ist für jede Altersklasse etwas dabei. Eine Lieblingssportart hat Neuendorf nicht – sie kann sich für fast alle Sportarten begeistern.

Viel Abwechslung im Alltag – kein Bürojob 

Ihr Arbeitsalltag bietet ihr zudem viel Abwechslung: Vormittags ist sie mit Büroaufgaben, also der Koordination von Kursleitungen und Praktikantinnen sowie Praktikanten und der Eventplanung sowie dem Telefon- und E-Mail-Kontakt mit den Eltern beschäftigt. Nachmittags gibt sie Sportkurse für die verschiedenen Altersklassen. Das passt genau zu ihren Vorstellungen einer abwechslungsreichen Tätigkeit.

Auch die Arbeit mit Kindern konnte sie sich schon immer gut vorstellen, auch wenn sie während des Studiums noch keine konkreten Berufswünsche hatte: „Am meisten gefällt mir, dass die Kinder so eine große Bewegungsfreude haben, immer wieder begeisterungsfähig und motiviert und vor allem ehrlich sind“, erklärt Neuendorf. Viele Kinder habe sie zudem über eine lange Zeit in ihren Kursen – so könne sie deren Entwicklung sehr aktiv verfolgen.

Weiterbildung zur Motopädin

Während des Masterstudiums absolvierte Neuendorf außerdem eine Weiterbildung mit dem Abschluss „Staatlich anerkannte Motopädin“. Grundlage der Motopädie ist das Konzept der Psychomotorik, also die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche. Dabei werden zum Beispiel Übungen und Bewegungen mit Kindern durchgeführt, die an Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen leiden. Dieses spezielle Wissen kann Neuendorf in ihren Kindersportkursen anwenden. Der entwicklungsgerechte Umgang mit betroffenen Kindern wird so noch mehr garantiert.

Sportlich aktiv auch in der Freizeit

Auch außerhalb der Arbeitszeiten ist die 28-Jährige sportlich unterwegs. Ihre Freizeit verbringt die KiSS-Mitarbeiterin am liebsten „draußen und aktiv“. Je nach Jahreszeit fährt sie Rad, geht schwimmen oder ins Fitnessstudio und fährt Ski- oder Snowboard. Wohl fühle sie sich vor allem in der Natur: „Meine Lieblingsorte in Chemnitz sind vor allem die Wälder, wie der Rabensteiner Wald oder der Zeisigwald“. 

Das Interesse für Sport lebt sie auch privat aus: „Große Events wie die Fußball-WM oder die Olympischen Sommer- bzw. Winterspiele werden genauso verfolgt wie kleinere Events“, so Neuendorf. Früher habe sie sogar selbst im Mädchen- und Frauenteam des Chemnitzer FC gespielt – 17 Jahre verbrachte sie insgesamt auf dem Fußballplatz.

In naher Zukunft keine beruflichen Veränderungen geplant

Für die Zukunft plant sie keine großen beruflichen Veränderungen, denn bei der KiSS fühlt sich Nancy Neuendorf wohl: „Die Kombination von Büro und Praxis ist optimal und macht mir viel Spaß“, sagt sie. „Für die Zukunft hoffe ich, dass sich Familie und Beruf vereinen lassen und ich weiter in so einem interessanten Berufsfeld arbeiten kann.“ Der Traum vom abwechslungsreichen und praxisnahen Beruf hat sich für Nancy Neuendorf erfüllt – auch dank ihres Studiums an der TU Chemnitz.

(Autorin: Julia Henkel)

Matthias Fejes
26.04.2019

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