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"Knüpfen Sie Netzwerke auf Augenhöhe!"

Festredner Dirk Berensmann beeindruckte Absolventen der TU Chemnitz, die feierlich verabschiedet wurden - Beim Sektempfang erinnerten sich die Alumni gern an ihr Studium zurück - Fotografischer Rückblick ist nun online

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Bild oben: Dirk Berensmann, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Postbank AG, gab den Absolventen viele Tipps mit auf den Lebensweg. Bild Mitte: Gut besucht: Die Kapazität des größten Hörsaals reichte in diesem Jahr gerade noch für alle Absolventen und deren Angehörigen aus. Bild unten: Christine Moldt und Lisa-Marie Heimeshoff, die Europa-Studien absolvierten. Fotos: Mario Steinebach

"Akzeptieren Sie, dass Sie nun zur Elite dieses Landes gehören, und versuchen Sie, das Maximale an Werten zu schaffen! Knüpfen Sie Netzwerke auf Augenhöhe! Achten Sie immer auf den sozialen Kontext!" Mit diesen drei Kernbotschaften gab Dirk Berensmann, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Postbank AG, in seinem Festvortrag bei der feierlichen Absolventenverabschiedung am 21. April 2007 vielen etwas von seiner Berufserfahrung mit auf den Weg. Berensmann, der vor genau zwanzig Jahren an der TU sein Mathematikstudium erfolgreich abschloss und danach eine beeindruckende Karriere machte, verdeutlichte, wie wichtig es in einer immer globaler werdenden Gesellschaft ist, Menschen gleichwertig zu behandeln. Beispielsweise könne der gute Draht zum Pförtner für einen Vorstandschef in einer Problemsituation von entscheidender Bedeutung sein. Im Umgang mit Mitarbeitern empfahl er den Absolventen, immer erst zu überlegen, ob der Gesprächspartner zu den nach Recht und Ordnung strebenden "Vatertypen", zu den für Gerechtigkeit und Fürsorge stehenden "Muttertypen", zu den die Schönheit verehrenden "Künstlertypen" oder zu den nach Wahrheit strebenden "Intellektuellen" gehört. Je nachdem müsse man die Form der Gesprächsführung wählen.

Diese und viele weitere Ratschläge berührten sicher die meisten der 212 Absolventen des Sommersemesters 2006 und des Wintersemesters 2006/2007, die an diesem Tag der Einladung in das "Auditorium maximum" im Hörsaalgebäude folgten. Viele wurden begleitet von ihren Eltern, Großeltern, Ehepartnern und Freunden. Die feierliche Atmosphäre kam sehr gut an. Der Einzug des Senats, die kurzen Ansprachen des Rektors, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, des Chemnitzer Bürgermeisters Berthold Brehm und des Mitgliedes der Freundesgesellschaft der Uni und früheren Chemnitzer Oberbürgermeisters, Dr. Peter Seifert, bewegten viele. Und die Übergabe der Absolventenurkunden, der Erinnerungsgeschenke, der Rosen und erstmals auch der Uni-Pins wurde begleitet von einem Blitzlichtgewitter. Der Universitätschor sowie zwei Mitglieder des Universitätsorchesters "Collegium musicum" umrahmten die Veranstaltung musikalisch und erhielten dafür viel Beifall.

Beim Sektempfang hörte man oft, dass sich die meisten freuten, noch einmal Kommilitonen zu treffen. So auch Gabriela Horst, die 2006 in Chemnitz den Bachelor in Medienkommunikation abschloss und nun in Bamberg den Master in Kommunikationswissenschaft anstrebt. Wenn sie heute an Chemnitz zurückdenkt, lobt sie das sehr gute Betreuungsverhältnis sowie die Praxisnähe des Studiums, die durch ihre Mitarbeit an einer Online-Zeitung sowie an Projekten der Zeitung "Freie Presse" und der TU-Pressestelle verstärkt wurden. Zwei, die ebenfalls Medienkommunikation studierten, sind Julia Fischer und Julia Felsmann. Mit dem Bachelor in der Hand sind sie nun im Marketingbereich in Stuttgart beziehungsweise in der Unternehmenskommunikation bei Quelle tätig. Beide erlebten noch die Aufbruchstimmung in ihrem Studiengang. "Als ich begonnen habe, war der BA noch neu. Vieles musste sich erst entwickeln. Allerdings konnten wir mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten nutzen und das Studium wurde immer interessanter", erinnert sich Fischer. Dennis Kittler, der nach seinem Medienkommunikationsstudium zur Freie Presse ging und hier ein Volontariat absolviert, erinnert sich: "Mein Studium hat mich sogar bis nach Wolgograd gebracht. Dort habe ich dank eines Austauschprogramms der TU im Jahr 2004 als Gastdozent an der Universität gearbeitet. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte."

Den weitesten Anreiseweg zur Absolventenverabschiedung in Chemnitz hatte in der vergangenen Woche sicher Christine Moldt. Die Oldenburgerin zog es nach ihrem Studium der Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung nach Brüssel. Hier ist sie heute als parlamentarische Referentin eines EU-Abgeordneten tätig. Den Ausschlag für ein Studium in Chemnitz gab der Mittel- und Osteuropa-Schwerpunkt ihres Studiums. Dies war auch der Grund für Lisa-Marie Heimeshoff aus Essen, in Chemnitz ein Europa-Studium mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt aufzunehmen. Wenn sie an ihre Zeit an der TU zurückdenkt, lobt sie insbesondere die Qualität des Studiums. Die 23-Jährige absolviert nun einen zwölfmonatigen "Europäischen Freiwilligendienst" bei der Schlesischen Diakonie in Brno. Beide fanden es toll, noch einmal feierlich verabschiedet zu werden, Freunde zu treffen und während der Veranstaltung viele Bilder aus dem Unileben zu sehen.

Noch unentschlossen, was die berufliche Perspektive angeht, ist Peggy Müller, die Psychologie studierte: "Ich würde gern im klinisch-beraterischen Bereich arbeiten, aber vielleicht auch hier an der TU Chemnitz bleiben und weiter forschen, weil es mir hier einfach sehr gut gefällt." Auch die Absolventin des Wirtschaftsingenieurwesens Yvonne Schulz aus Stollberg orientiert sich gerade. "Ich kann mir vorstellen, bei einem Automobilzulieferer hier in der Region einzusteigen." Ihr Ehemann, Daniel Schulz, den sie während ihres Studiums heiratete, hat seine berufliche Wahl bereits getroffen. Bei KOMSA in Hartmannsdorf ist der Angewandte Informatiker in der Softwareentwicklung tätig und hat so sein Hobby zum Beruf gemacht. Zurückblickend lobt er das tolle Studentenleben. Was er nicht so günstig fand, war der ständige Wechsel in der Besetzung der Professur Medieninformatik.

Ein anderes Gebiet der Informatik, nämlich die Wirtschafts-Informatik, studierte Rainer Fischer. Er ist jetzt Doktorand an der TU Chemnitz und bei Siemens Power Generation in der IT im Bereich "Business Intelligence" tätig: "Ich habe mich für die Doktorandenstelle an der TU entschieden, weil ich mich im Umfeld der Uni sehr wohl fühle. Hier habe ich die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, und die Kooperation mit Siemens ist mit ihrer Praxisnähe dazu ideal." Mikrotechnik/Mechatronik-Absolvent Ronny Nitzsche, der seit Dezember bei IAV in Gifhorn arbeitet, wählte die TU, weil sie einen guten Ruf im technischen Bereich hat. "Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich würde mich wieder für Mechatronik entscheiden und wieder für Chemnitz."

Ihren Heimat- und Studienort verlassen hat Anja Weinhold. Die 25-jährige Diplom-Volkswirtschaftlerin begann vor zwei Monaten bei der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. "Es war keine leichte Entscheidung, alles zurückzulassen, aber mein Partner war bereits dort. Ich habe ein sehr tolerantes Umfeld und wurde als Mädchen aus dem Osten bisher nicht mit Vorurteilen konfrontiert. Die Deutsche Bank ist ja auch ein internationales Unternehmen. Nur die Preise im Westen waren erst mal ein Schock."

In die Ferne zog es auch Kaspar Wolf. Der Maschinenbaustudent gelangte durch einen einen Projektaustausch nach Moskau, hat dort seine Diplomarbeit geschrieben und auch seine künftige Frau kennenlernt, denn im Mai wird geheiratet. "Obwohl ich mich in Moskau wohlfühle, möchte ich mit meiner Frau nach Deutschland zurück. Gerade im Bereich Chemnitz findet man als Absolvent meiner Studienrichtung leicht einen Job", so der 27-Jährige. Sein Freund und Studienkollege Arndt Schumann ist in Chemnitz geblieben. Er ist heute wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Förderungstechnik. Während seines Studiums arbeitete er für einen Reiseveranstalter und war dadurch oft als Reiseleiter und Skilehrer in Österreich unterwegs. "Obwohl mir diese Arbeit unglaublich viel Spaß gemacht hat, setzte ich nun doch lieber auf das sichere Pferd - mein Studium", so Schumann.

Ganz sicher ist, dass die TU Chemnitz auch künftig ihren Absolventen persönlich "Auf Wiedersehen" sagt. "Die nächste feierliche Verabschiedung ist am 12. April 2008 vorgesehen. Zum gleichen Zeitpunkt findet auch das 4. Alumni-Treffen statt", berichtet Henning Lindhorst, Leiter Marketing/Öffentlichkeitsarbeit der TU, dessen Bereich auch in diesem Jahr die Verabschiedungsveranstaltung hervorragend organisiert hat. "Unsere Absolventen können sich im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/tu/alumni registrieren und erhalten so aktuelle Infos aus der Universität. Bisher nutzen bereits 3.532 Alumni dieses Angebot", ergänzt Lindhorst. Sie können auch dem Wunsch von Dr. Peter Seifert folgen und Mitglied der Freundesgesellschaft werden. Damit würden sie zugleich auch der persönlichen Bitte von Dirk Berensmann nachkommen, der am Ende seines Festvortrages zu den Absolventen sagte: "Die Chemnitzer Uni hat Ihnen viel gegeben. Seien Sie nun ein Botschafter Ihrer Universität und geben Sie ihr eines Tages ein Stück von dem zurück, was Ihnen die TU gegeben hat! Das Alumni-Netzwerk der TU Chemnitz ist das erste Netzwerk, das Sie knüpfen können - nutzen Sie es!"

Einen fotografischen Rückblick auf die feierliche Verabschiedung finden Sie hier.


(Autoren: Mario Steinebach, Sara Rodefeld, Michael Chlebusch)

Mario Steinebach
23.04.2007

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