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Kreativ in der Hochschullehre

TU Chemnitz überzeugte mit zwei Konzepten für innovative Lehre in der Förderlinie „Freiraum 2023“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert in ihrer Programmlinie „Freiraum 2023“ zum 1. April 2024 zwei experimentelle Lehr- und Lernprojekte an der Technischen Universität Chemnitz (TUC). Lehrende, Studierende und Gestaltende der Hochschullehre der TUC werden durch die Fördermittel im experimentellen Ausprobieren und kreativem Umsetzen neuartiger Ideen in der Lehre unterstützt. „Die große Anzahl von bundesweit 4.596 bei der Stiftung eingegangen Interessenbekundungen zeugen von dem Potential für die neuartige Ausgestaltung von Lehre und unterstreichen die Bedeutung der Förderlinie der Stiftung Innovation in der Hochschullehre“, stellt die Referentin für Hochschuldidaktik, Ulrike Rada, welche bei der Beantragung an der TUC berät, fest und erklärt: „Das Bestreben der Erneuerung von Lehre mit zahlreichen Innovationsvorhaben aus allen Fakultäten unserer Universität trifft mit der Förderlinie Freiraum auf große Resonanz. Durch das veränderte bundesweite Auswahlverfahren, das mithilfe von 500 zufällig vergebenen Losen zur Antragstellung aufforderte, reduzierte den Aufwand und erhöhte die Chancen für die Förderung bei Antragstellung. Wir dürfen uns nun auf die Umsetzung von zwei spannenden Projekten in der Lehre freuen“.

Die zwei erfolgreich eingereichten Konzepte aus der TUC adressieren die Gestaltung eines erleichterten Übergangs internationaler Studierender in das deutsche Hochschulsystem wie auch die Förderung von notwendigen Kompetenzen Studierender durch projektbasierte Lehr- und Lernsettings. Nachfolgende Beschreibung gibt einen ersten Einblick über die geförderten Projekte an der TUC. Die angegebenen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner erteilen weitere Auskunft zu ihrem Projektvorhaben.

ACCESS - Academic Core Essentials für internationale Masterstudierende beim Eintritt in den deutschen Hochschulraum

(Prof. Dr. Thomas Kalmes, Arbeitsgruppe der Professur Analysis, Fakultät für Mathematik)

Das Projekt soll einen Anstoß leisten, den für internationale Masterstudierende häufig schwierigen Übergang in das deutsche Hochschulsystem signifikant zu verbessern und Probleme, die sich allzu oft beim Wechsel in den deutschen Hochschulraum ergeben, zu überwinden. Exemplarisch für den internationalen Masterstudiengang Advanced and Computational Mathematics der Fakultät für Mathematik soll einerseits durch die Entwicklung digitaler Vorbereitungskurse ein häufig beobachtbarer Mangel an akademischen Grundkompetenzen und Methoden adressiert und behoben werden, so dass sich internationale Studierende gleich zu Beginn ihres Masterstudiums auf die fachlichen Herausforderungen konzentrieren und so ihr persönliches Potential eigenverantwortlich voll entfalten können. Andererseits soll in dem Projekt erprobt werden, inwieweit sich Studienerfolg und Studiendauer von internationalen Studierenden durch eine gezielte Förderung der eigenständigen Studierfähigkeit und der Integration durch ein Peer-to-Peer-Mentorenprogramm verbessern lassen.

Teamorientierte Lehr-Lern-Form für (be-)greifbare Umformtechnik – FORMyourself

(Dr. Andreas Kunke, André Leonhardt, Professur Umformendes Formgeben und Fügen, Fakultät für Maschinenbau)

Praktische Wissensvermittlung in der Umformtechnik erfolgt bislang durch Vorführung, was der komplexen Anlagen-/Werkzeugtechnik geschuldet ist. Die Auslegung und Umsetzung von Umformprozessen erfordert aber eine methodische Herangehensweise, die bisher in der Lehre nicht erlernbar ist. Mit neuer Werkzeug-, Anlagen- und Messtechnik sowie Software wird eine Lehr- und Lernmethode entwickelt, die die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließt. Die Studierenden erhalten ein reales Projekt, das sie in Teams bearbeiten. Ideen und erlerntes Wissen können direkt in den Entwicklungsprozess einfließen. Ein Prozessdemonstrator ermöglicht den Studierenden die Umsetzung einer kompletten Prozesskette und die reale Bauteilfertigung. Essentielle Bestandteile der Methode sind durch die Studierenden erarbeitete Video-Tutorials sowie digitale Lerntagebücher zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. FORMyourself erhöht die Lehrqualität, indem neben Grundlagen insb. Projektkompetenz sowie Soft Skills vermittelt und angewendet werden.

Ergebnisse bisher geförderter innovativer Lehrprojekte an der TU Chemnitz

In der ersten durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre ausgeschriebenen Förderlinie „Freiraum 2022“ wurden an der TU Chemnitz neun Projekte gefördert. Eine Übersicht zu den geförderten Lehrprojekten bietet TUCaktuell vom 18. Mai 2022. Einen Einblick in die Umsetzung und Ergebnisse einzelner Projekte konnten Interessierte bereits den hochschuldidaktischen Austausch- und Weiterbildungsformaten gewinnen. In dem Format TUCteach gab Prof. Dr. Daniel Potts, Professur Angewandte Funktionalanalysis, Fakultät für Mathematik, am 23. Oktiber 2023 zum Projekt „Interaktive und partizipative Lehrformate für internationale Studierende beim Übertritt in den deutschen Hochschulraum“ (Aufzeichnung im Videocampus Sachsen) einen Einblick. Die Nutzung der Erkenntnisse des Projektes „Daten-Interaktion interdisziplinär erleben – Data-I“ wurden im Workshop mit Dr. Albrecht Kurze und Karola Köpferl, Professur Medieninformatik, Fakultät für Informatik, am 10. November 2023 vorgestellt und auf ihre Übertragbarkeit in andere Fachbereiche diskutiert.

Hintergrund: Förderlinie „Freiraum“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre wurde gegründet, um dauerhaft Qualität und Innovationen in Studium und Lehre zu fördern. Bund und Länder hatten sich 2019 auf die Einrichtung einer solchen Einrichtung verständigt. Bundesweit werden in der aktuellen Förderrunde „Freiraum 2023“ der Stiftung 174 Projekte mit insgesamt rund 50 Millionen Euro gefördert. Mit einer Bewilligungsquote von rund einem Drittel, einer Laufzeit von 24 Monaten erhalten 13 Projekte in Sachsen den Zuschlag, darunter zwei an der TU Chemnitz. Die Förderlinie „Freiraum“ soll die Freiheit schaffen, Ideen für die Lehre zu entwickeln und zu erproben und ist eine wiederkehrende Ausschreibung, die keinen thematischen oder fachlichen Schwerpunkt hat. Alle Vorhaben, die durch ihr Innovationspotenzial überzeugen, können gefördert werden. Die Ausschreibung der nächsten Förderung „Freiraum 2025“ startete im Dezember 2023. Die Einreichung ist bis zum 23. Februar 2024 möglich.

Weitere Informationen erteilt Ulrike Rada, Telefon 0371 531-38538, E-Mail hochschuldidaktik@tu-chemnitz.de.

(Autorin: Ulrike Rada)

Mario Steinebach
13.02.2024

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