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Fakultät für Maschinenbau
Konzeption

Konzeption zur weiteren Entwicklung der Fakultätswerkstatt

Ziel Motivation

  • Steigerung der Interdisziplinären Zusammenarbeit der Werkstattbereiche der Fakultät für Maschinenbau der TUC
  • Standardisierung und Etablierung von Prozessen der Betriebsorganisation, der Fertigung, der Projektbearbeitung und der Instandhaltung
  • Implementierung eines fachübergreifenden Personalentwicklungskonzeptes und Fachkräftegewinnung im eigenen Bereich sowie Verbesserung der Aus-und Fortbildung
  • Strategische Verankerung der Schüler -und Studierendenwerkstatt in den Fachbereichen der zentralen Werkstatt
  • Nutzung von Synergien in der technischen Ausstattung mit den Professuren und Abbau von nicht benötigten Redundanzen im Werkstattbereich
  • Verstetigung der Studentischen Ausbildung, Betreuung von Praktika und Unterstützung der Workshops (Saxeed) in der Schüler-und Studierendenwerkstatt durch Mitarbeiter der Werkstätten
  • Erhalt, Erneuerung und Modernisierung des Maschinen- und Anlagenparks mithilfe einer Teilkostenrechnung der zu erledigenden Aufträge hinsichtlich des jeweiligen Fertigungsaufwandes

Idee und Vision

Die Bildung von nahezu selbstführenden TEAM´s wird als Zeitgeist gesehen und soll umgesetzt werden. Die Prozess-/ Verwaltungsverantwortung soll tiefer in der Umsetzungsebene gelangen. Eine flache Führungsstruktur soll favorisiert werden.

Das sogenannte Crew Ressource Management (CRM) dient der Verbesserung der Teamleistung und sollte langfristig Anwendung finden. Die Entwicklung von CRM geht auf Interventionen zur Teamentwicklung in Unternehmen zurück und hat sich zu einem De-facto-Standard in der Luftfahrt schon vor mehr als 20 Jahren etabliert und wird heute in der Industrie und Forschungsabteilungen erfolgreich umgesetzt.

Die eingesetzten Teamleiter sind bis hin zur Fertigung breit aufgestellt. Die allgemeine fachliche Mitarbeiterspezialisierung sollte sich an dem Motto „so niedrig wie möglich, so hoch wie nötig“ orientieren. Weiterhin soll Flexibilisierung des Personaleinsatzes der Mitarbeiter durch weitere notwendige Neueinstellungen in Kompensation von Altersabgängen erfolgen. Diese Maßnahmen sind eine aus aktueller Sicht für eine erfolgreiche Personaleinsatzplanung in Zukunft erforderlich.

Der Einsatz einer neuen Ausbildungs- und Qualifikationsmatrix soll unterstützend zur gezielten Personalentwicklung in Abhängigkeit der sich immer schneller wandelnden Fertigungs- und Produktionsverfahren auswirken. Die Bündelung der Kernkompetenzen im Werkstattbereich in den verschiedenen Standorten soll so weit wie möglich verstetigt werden. Es sollen Nutzungsvereinbarungen für Maschinen und Anlagen mit der Werkstatt und beteiligten Professuren geschlossen werden. Damit sollen Redundanzen abgebaut und die strukturübergreifende Zusammenarbeit weiter verstärkt werden. Die Teilkostenkalkulation soll die Fertigungs- /Bearbeitungszeiten finanziell sichtbar machen und bei der Auftragsbearbeitung herangezogen werden. Die Zeiten sollen in Abhängigkeit der Dauer und der eingesetzten Anlage kalkuliert werden. Ein Schlüssel zur Berechnung wird noch erarbeitet, genauere Daten sind mit der Auswertung des Tickets- / Auftragsnachverfolgungssystems Anfang des nächsten Jahres zu erwarten.

Umsetzung und Struktur

Es sind entsprechend der derzeitigen Situation alle Standorte der Werkstatt inbegriffen. Die Aufstellung der Struktur erfolgt in vier Teams mit je einem Teamleiter, adäquat der heutigen Verantwortlichen und Werkstattleiter. Anpassungen werden in dem Bereich der heutigen Elektrowerkstatt und Schüler-und Studierenden Werkstatt materiell und personell erfolgen müssen.

Im Folgenden werden die einzelnen Teams vorstellt.

  • Team 1:
    Das Team, das in der Halle E und im Bereich der aktuellen Werkstatt angesiedelt ist, soll in der Zukunft weiterhin Kernaufgaben einer klassischen mechanischen Werkstatt abbilden. Musterbau, Werkzeugbau, Kleinserienfertigung und Vorrichtungsbau sind hier ansässig. Ergänzende Aufgaben sind die Instandhaltung, die Logistik, der Transport und entsprechende Betriebsmittelverwaltung. Zudem sind die Materialbewirtschaftung und das Bestellwesen hier verankert. Fachübergreifende interdisziplinäre Zusammenarbeit soll weiter vertieft werden. Große Schnittmengen sind mit dem Bereich CAD/CAM fertigungstechnisch mit verorteten Professuren zu erwarten, vor allem mit jenen, welche Bearbeitungszentren betreuen. Weiterhin ist angedacht, im Bereich dieser Werkstatt das Wasserstrahlen dauerhaft zu etablieren.
  • Team 2:
    Die Elektrowerkstatt wird aktuell mit einer Neueinstellung (Mechatroniker) verstärkt. Weiterhin ist geplant, die IT-Infrastruktur der Werkstatt zu etablieren. Im Bereich der CAD/CAM Arbeitsvorbereitung werden zwei Kollegen der mechanischen Fertigung einen Teilarbeitsplatz (Rechner/Workstation) erhalten, um den zukünftigen Ansprüchen vermehrter CAD-Daten basierter Fertigung gerecht zu werden. Ebenfalls sollen in diesem Bereich der Elektrowerkstatt die anfallenden Revision-Prüfungen aller technischen Geräte zentral betreut, organisiert und durchgeführt werden. Ressourcen und Infrastruktur sind soweit vorhanden.
  • Team 3:
    In diesem Bereich am Standort in Erfenschlag soll auch zukünftig die primäre Fertigung für das IWW und der Prof. Werkstoffe durchgeführt werden. Der Focus in dieser Werkstatt soll hauptsächlich in der Probenfertigung für Werkstoffforschung liegen. Im Bereich der schwer zerspanbaren Werkstoffe sollen weitere Kompetenzen aufgebaut und diese in anderen Bereichen der Werkstatt übertragen werden. Das Alleinstellungsmerkmal des Teams in Erfenschlag wird das Drahterodieren und die 2,5 D Portalfräsmaschine sein. Die derzeit vorhandenen Ressourcen sind qualitativ und quantitativ ausreichend.
  • Team 4:
    Die Schüler- und Studierendenwerkstatt hat sich sehr gut in der Fakultät und auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit vielen Professuren der Fakultät etabliert. Die Nachfrage ist groß und die Unterstützung aus vielen Bereichen der angrenzenden Professuren ist lobenswert. Zukünftig sollte diese Konstellation weiter untermauert werden. Besonders mit dem anhänglichen Schweißlabor können zusätzliche Aufgabenbereiche der zu erwartenden schweißtechnischen Anforderungen praxisnah geübt werden. Einfache konventionelle Fertigung ist in diesem Bereich sehr gut möglich. Somit kann auch hier, wie zum Teil schon umgesetzt, Fertigungsunterstützung der Fakultätswerkstatt erfolgen.

Zeitlicher Horizont

Alle diese Maßnahmen sollen sich als dynamisches Paket verstanden wissen und sich gleichzeitig an der Entwicklung der Fakultät orientieren. Teils sind durch aktuelle Einstellungen von Personal und Beschaffungen von Maschinen und Anlagen einige Weichen gestellt worden. Das mittelfristige Ziel der Umsetzung ist bis 2024 angedacht. Bis dato sind entsprechende Altersabgänge zu berücksichtigen. Deren Nachbesetzung ist zwingende Voraussetzung für dieses Konzept.

Torsten Auerbach
Leiter Technik der Fakultät für Maschinenbau