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Institut für Soziologie
Forschungsprofil

Soziologische Forschung in Chemnitz

Forschungsprofil

Das Institut zeichnet eine große Zahl von Forschungen in vielen Themenfeldern aus, die oft große fachliche und öffentliche Aufmerksamkeit finden. Bei allen Unterschieden der jeweiligen theoretischen und/ oder empirischen Arbeiten verbindet die Soziologinnen und Soziologen in Chemnitz ein ähnliches Interesse:

Unsere zentralen Themenfelder: Arbeit/Technologie, Gesundheit, Globalisierung

Seit einiger Zeit haben sich vor dem Hintergrund der langjährigen Forschung in verscheidensten Gebieten (darunter das bei uns nach wie vor mit großem Aufwand beforschte Gebiet der Familien- und Bevölkerungssoziologie; siehe Forschungsgruppe Nauck) zunehmend drei zentrale „Säulen“ der soziologischen Forschung herausgebildet, die eng miteinander verknüpft sind und die zukünftig weiter ausgebaut werden:

Arbeit, Organisation und Technologie: Arbeitstätigkeiten, betriebliche Organisation, Technik und Medien in der informatisierten Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft

Bei der Säule „Arbeit, Organisation und Technologie: Arbeitstätigkeiten, betriebliche Organisation, Technik und Medien in der informatisierten Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft“ geht es um Fragestellungen, die sich auf Probleme moderner technikbasierter Arbeits- und Betriebsorganisation, des Wandels beruflicher Anforderungen und damit von Arbeitskraft infolge des technischen Fortschritts sowie des allgemeinen technischen Wandels in der Gesellschaft (insbesondere der gesellschaftlichen Folgen der digitalisierten Netze und der sich rasant weiterentwickelnden „neuen“ Medien) beziehen.

Gesundheit und Gesundheitssysteme: Gesundheitsverhalten, Gesundheitssstrukturen und Gesundheitstechnologien im gesellschaftlichen Wandel

Themen in der Säule „Gesundheit und Gesundheitssysteme: Gesundheitssstrukturen und Gesundheitstechnologien im gesellschaftlichen Wandel“ sind der Wandel des Gesundheitsverhalten und dessen positive und negative Auswirkungen auf Gesundheitsoutcomes sein, sowie die Primärprävention über spezielle Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung individueller und kollektiver Gesundheit. Dies erfolgt vor dem Hintergrund von Analysen der gesellschaftlichen Gesundheitssysteme, konkret der Wechselwirkungen zwischen individueller Gesundheit, dem öffentlichen und privaten Gesundheitswesen und gesamtgesellschaftlichen gesundheitsbezogenen Prozessen. Die schließt beispielsweise aktuelle Themen der Gesundheitstelematik ein, d.h. des Zusammenspiels von gesundheitsrelevanter Telekommunikation und Informatik (etwa gesundheitsbezogene Handy-Apps in der Privatsphäre oder allgemeine Entwicklung in Richtung E-Health-Strukturen).

Globalisierung und gesellschaftlicher Wandel: Wandel gesellschaftlicher Strukturen (Netzwerke, Organisationen, Bewegungen, soziokulturelle und zivilgesellschaftliche Strukturen u.a.m.) im internationalen Kontext

Im Zentrum der Säule „Globalisierung und gesellschaftlicher Wandel: Wandel gesellschaftlicher Strukturen (Netzwerke, Organisationen, Bewegungen, soziokulturelle und zivilgesellschaftliche Strukturen u.a.m.) im internationalen Kontext“ geht es um eher makrosoziologische Analysen politischer und soziokultureller Entwicklungsdynamiken in der Gesellschaft unter dem Einfluss der Globalisierung. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei bespielsweise auf den Einfluss zivilgesellschaftlicher Mobilisierungsprozesse und Akteure auf den Wandel sozialer Netzwerkstrukturen, Organisationen und Märkte in verschiedenen Weltregionen. Aktuelle Studien beschäftigen sich beispielsweise mit den Wechselwirkungen zwischen lokalen und globalen ökonomischen, politischen und kulturellen Strukturen, dem gesellschaftlichen Innovationspotenzial neuer sozio-technischer Netzwerke, die Auswirkungen der Globalisierung auf Demokratisierungsprozesse etc.

Ein gemeinsamer Fokus: Handelnde Menschen im strukturellen Rahmen moderner Gesellschaften

Leitende allgemeine Fragestellung ist in diesen Gebieten, wie handelnde Menschen aktiv mit dem Wandel der modernen Gesellschaft und den dadurch gegebenen Lebensbedingungen umgehen und dadurch den sozialen Strukturwandel beeinflussen. In vielen Arbeiten geht es dabei z.B. um das Wechselverhältnis des immer anspruchsvoller werdenden beruflichen und des gleichfalls zunehmend komplexeren privaten Alltags von betroffenen Frauen und Männern. Als Ursachenfeld für den untersuchten Wandel finden dabei die fortschreitende Technisierung und Globalisierung sowie die steigende kulturelle Diversifikation besondere Beachtung.

Das Institut hat sich mit diesem Fokus und den darauf bezogenen thematischen und methodisch-theoretischen Leitlinien für seine Aktivitäten bewusst einem ganzheitlichen, den Gesamtzusammenhang der Lebensverhältnisse und Tätigkeiten der Menschen fokussierenden, empirisch orientierten Blick auf den Wandel der modernen Gesellschaft verschrieben. All dies ist nicht nur für die Forschung leitende, sondern prägt in vielen Aspekten nachhaltig auch unsere Lehrtätigkeit.

Vielfältige Forschungsperspektiven und Forschungsmethoden

Basis für unsere Forschung im geschilderten Sinne ist eine Kombination traditioneller soziologischer Spezialisierungen und vor allem eine Vielfalt von theoretischen und forschungsmethodischen Perspektiven im Rückgriff auf bewährte Wissens- und Theoriebestände, v.a. aus den Bereichen der Politischen Soziologie, der Arbeits-, Technik und der Gesundheitssoziologie.
Vor diesem Hintergrund haben sich in den letzten Jahren bei den Professuren verschiedene inhaltliche Forschungsschwerpunkte mit zum Teil langjähriger Ausrichtung herausgebildet, zu denen eine große Zahl oft sehr umfangreicher Projekte durchgeführt wurden.