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Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit
Wissenschaftliches Arbeiten

Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten

an der Professur Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit

Dieser Leitfaden enthält die spezifischen Richtlinien für wissenschaftliche Arbeiten an der Professur BWL –  Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (BUÖN). Er dient als Ergänzung zu dem an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften etablierten Leitfaden zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten im Rahmen von Bachelor- und Masterstudiengängen. Dabei sind die Studien- und Prüfungsordnungen der Studiengänge in ihrer jeweils geltenden Fassung für die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit an der Professur BWL – BUÖN maßgeblich.

Bitte informieren Sie sich VORAB über die jeweiligen Vorgaben (u. a. Bearbeitungszeit, Seitenumfang, Präsentation etc.). Bei Unklarheiten wenden Sie sich gern an das BWL – BUÖN-Team.

i)  Ziel und Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten

Zielstellung    

  • Wissenschaftliche Arbeiten fokussieren auf eine Problemstellung, werfen eine konkrete Fragestellung auf, gehen auf eine Zielsetzung ein  und zeichnen sich durch eine Lösungsorientierung aus.
  • Diese sind zu Beginn der Arbeit kurz zu erläutern.
  • Ziel  ist  es,  die  aufgeworfene  Fragestellung  tiefgründig,  umfassend  und  reflektiert  mit  geeigneter  wissenschaftlicher  Methodik  zu  untersuchen.
  • Relevante  Aspekte  der  Fragestellung  sind  als  roter  Faden  zu  berücksichtigen  und  in  sinnvolle,  intersubjektiv  nachvollziehbare  Argumentationsketten  zu  bringen.
  • Sie  schreiben  die  Arbeit  an  der  Professur  BWL  –  Betriebliche  Umweltökonomie  und  Nachhaltigkeit.
  • Bitte klären Sie den Begriff Nachhaltigkeit/Nachhaltige Entwicklung/Entwicklung zur Nachhaltigkeit und stellen Sie einen klaren Bezug zur Ihrer Forschungsfrage bzw. Ihrem Thema her.

Nachhaltigkeit adressiert ein Werteverständnis im Umgang mit Ressourcen, Menschen, Tieren, Pflanzen und Natur sowie Kreisläufen im Heute und im Morgen. Die Entwicklung zur Nachhaltigkeit beinhaltet eine Wertehaltung hinsichtlich einer Gleichgewichtung ökologischer, sozialer und ökonomischer Grundsätze und Ziele. Die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung umfassen das Gestalten menschlicher Systeme unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Tragfähigkeitsgrenzen und naturwissenschaftlicher Prinzipien. Die Ökosysteme der Erde müssen in ihrer Assimilation, Pufferung und Regenerationsfähigkeit unversehrt bleiben, um Leben und menschliches Wirtschaften auf Dauer zu ermöglichen. Das umfasst auch das Gestalten von sozial resilienten Strukturen und wirtschaftlich widerstandsfähigeren Systemen. Nachhaltigkeitsausgerichtete Wertschöpfung muss Qualität hervorbringen, auf lange Lebens- und Nutzungsphasen ausgerichtet sein sowie ein Umdenken im Konsum bewirken. Das bedarf zugleich einer Neujustierung ökonomischer Grundprinzipien.

Wirtschaftswissenschaften sollten neue Visionen für eine nachhaltigere Welt aufzeigen.

 

Wissenschaftliche Gütekriterien

Orientieren Sie sich an den Gütekriterien wissenschaftlichen Arbeitens (z. B. Flick, 2010):

  • Gegenstandsangemessenheit: Angemessene  Wahl  und  adäquate  Darstellung  der  Erhebungs-, Stichproben- und Auswahlmethoden
  • Intersubjektive  Nachvollziehbarkeit: Transparenz  hinsichtlich des  Forschungsvorhabens,  des  Designs, der Methodenanwendung - also über den gesamten Forschungsprozess
  • Konsensuelle  Validierung: eigene  Meinungen  der  Forschenden  gilt  es  stets  bei  Methodenwahl  und -anwendung sowie Ergebnisdarstellung zu vermeiden
  • Reichweite: Festlegung,   welche   theoretische   Relevanz   die   Forschung   aufweist,   welche   Verallgemeinerungen getroffen werden und inwiefern diese frei von Widersprüchen sind

Gliederung

Wissenschaftliche Arbeiten gliedern sich im Groben stets in:

  • Einleitung
  • Hauptteil (Inhalt, Theorie, Methodik etc.)
  • Fazit

Die   Vorgehensweise   zur   Problemlösung   ist   in   der   Einleitung   zu   erwähnen   und im Abschnitt/Unterkapitel Methodik zu beschreiben. Es sollte stets mindestens zwei Gliederungspunkte auf der Unterebene geben (z. B. 1.1., 1.2. etc.). Pro Untergliederungspunkt sind mindestens ¾ der Textseite mit Inhalten zu füllen.

Quellen

  • Je nach Thema und Innovationsgrad der Arbeit sind Quellen in angemessener Form zu berücksichtigen
  • Daumenregel: zwei neue Quellen pro Seite.
  • Schriftquellen sind von Internetquellen im Quellen-/Literaturverzeichnis getrennt aufzulisten.

Umfang

  • Der  Umfang  richtet  sich  nach  Art  und  Studien-/Prüfungsordnung.  Sie  orientieren  sich  bitte  an  Ihren  jeweiligen  Studien-  und  Prüfungsordnungen.  Ist  Offenheit  gegeben,  sind  13-18  Textseiten  ohne  Verzeichnisse für eine Seminararbeit einzureichen.

ii) Methodik: Literaturarbeit und empirisches Arbeiten

Nutzen Sie vielfältige Quellen zum wissenschaftlichen Arbeiten und lesen Sie Literatur zum Vorgehen!

Literaturarbeit

Die systematische  Literaturarbeit  verknüpft  die  bisherigen  Erkenntnisse  eines  Forschungsfeldes  mit  dem  Ziel, diese Erkenntnisse und den Stand der Forschung sinnstiftend zu verknüpfen und zu integrieren. Die systematische Literaturauswertung ermöglicht:  

(a) einen Überblick über die Entwicklung sowie den Stand der Forschung,
(b)  eine  Verbindung  verschiedener  Forschungsfelder  sowie  das  Aufzeigen  von  Anknüpfpunkten  und  konzeptionellen Unterschieden,
(c) ein Aufzeigen von In konsistenzen oder mangelhaftem wissenschaftlichen Arbeiten in vorherigen Studien,
(d) bestehende Theorien, Konzepte, Methoden etc. kriteriengeleitet zu bewerten und neue Erkenntnisse zu generieren,
(e) eine Entwicklung neuer Modelle und Konzepte, um Vorhandenes zu verbinden und zu erweitern,
(f) Formulierung gegebener Forschungslücken und Notwendigkeiten zukünftiger Forschungen etc.

Empfehlenswert    ist    eine    tabellarische    Aufbereitung    der    Literatursuche    nach    Datenbanken,    Jahren/Zeiträumen,  Medien,  Themen,  Treffern  etc.  Notwendig  ist  eine  klare  Transparenz  hinsichtlich  der  Einbeziehung  und  Abgrenzung/ Ausschluss  von  Literatur  (auch  Sprache).  Erst  so  wird  der  Rahmen  Ihrer  Analyse        deutlich.        Siehe        auch hier und hier.

Empirisches Arbeiten

Führen Sie Ihr wissenschaftliches Vorgehen klar aus und legen Sie alle Schritte transparent dar (Ort, Zeit, Probanden, Fallauswahl etc.). Beschreiben Sie Ihr gewähltes Forschungsdesign, Erhebungstechniken und Auswertungsverfahren  klar  und  auf  Basis  der  oben  dargelegten  wissenschaftlichen  Gütekriterien.  Nutzen  Sie Tabellen – wie nachfolgend illustrativ gezeigt.

Tabelle 1: Übersicht über ausgewählte Forschungsdesigns, Erhebungstechniken und Auswertungsverfahren, in Anlehnung an: Müller/Haeger 2012, S. 35
Qualitativ sowohl als auch Quantitativ
  Forschungsdesigns  
Einzelfallanalyse Dokumentenanalyse

Experiment (Anspruch auf Kausalanalyse, Kontroll-/Versuchsgruppen)

Feldforschung Handlungs-/Aktionsforschung Umfrageforschung
Grounded Theory Evaluationsforschung Korrelationsstudie
  Erhebungstechniken  
Narratives Interview Beobachtung Zählung
Gruppendiskussion Fragebogen Messung
  Leitfadeninterviews  
  Auswertungsverfahren  
Objektive Hermeneutik Codierung Univariate und multivariate Deskriptivstatistik
Grounded Theory Qualitative Inhaltsanalyse Interferenzstatistik

Stimmen Sie Ihr Anschreiben, Ihren Fragebogen und Ihr empirisches Vorgehen IMMER vor Beginn der empirischen Erhebung mit Ihrer Betreuerin /Ihrem Betreuer ab!

iii)  Gestaltung von Form und Layout

Schrift

  • Schriftart:  Times  New  Roman,  Arial  (oder  eine  ähnliche  Proportionalschriftart)
  • Bitte eine Schriftart wählen für Fließtext, Abbildungen, Kopf- und Fußzeilen sowie für Fußnoten und Fußnotenzeichen etc.
  • Schriftgröße im Fließtext 11 oder 12 pt; in den Fußnoten stets zwei pt kleiner.

Abstände

  • Zeilenabstand im Fließtext 1,5 Zeilen,  in Fußnoten einzeilig
  • Seitenränder links 2,5

Zeitformen

Zitation

  • Zitationsweise einheitlich (entweder amerikanische oder deutsche Zitation, aber durchgängig einheitlich).
  • Fußnoten werden fortlaufend nummeriert.

Grundsätze guten wissenschaftlichen Arbeitens

  • Es gelten die Grundsätze guten wissenschaftlichen Arbeitens.
  • Korrektes Zitieren und das Kennzeichnen geistigen Eigentums anderer Personen sowie korrektes wissenschaftliches Arbeiten sind Hauptleistungsmerkmal wissenschaftlicher Arbeiten.
  • Kennzeichnen Sie von KI (Künstlicher Intelligenz, z. B. Chat GPT etc.) erstellte Textbausteine und kontrollieren Sie diese Aussagen. Schützen Sie sich und Ihre Arbeit vor Falschinformationen.
  • Alle Arbeiten werden auf Plagiate geprüft. Liegen Plagiate vor, sind weder eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten noch die Leistungskriterien für gutes wissenschaftliches Arbeiten erfüllt und die Arbeit wird als nicht bestanden bewertet (das Vorliegen von Plagiaten bzw. Falsch- und Nicht-Zitationen sind ein Knock-Out-/K.-o.-Kriterium).

Abbildungen und Tabellen

  • Alle Abbildungen und Tabellen müssen beschriftet werden.
  • Fremdabbildungen stets mit Quellenangaben versehen.
  • Für Abbildungen und Tabellen sind gesonderte Verzeichnisse anzulegen.
  • Die Inhalte der Abbildungen und Tabellen sollten im Fließtext aufgegriffen werden.

Gender & Diversity

  • Beachten Sie Gender und Diversity in Ihrer Arbeit explizit (kein reduktionistischen Formulierungen!).
  • Wir empfehlen auf Basis der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. die Verwendung des Gendersternchens (Quelle).
  • Nutzen Sie darüber hinaus folgende Informationen: Gender- und Diversitysensible Kommunikation in Sprache und Bild

Datenschutz/Deckblatt

Bitte geben Sie hinsichtlich Ihrer personenbezogenen Daten ausschließlich Ihre Matrikelnummer auf dem Deckblatt an.
Bitte geben Sie auf dem Deckblatt der Abschlussarbeiten die Zweitprüferin/den Zweitprüfer an.

Anzahl

  • Seminararbeiten werden als pdf eingereicht.
  • Die  Anzahl  der  einzureichenden  gedruckten  Exemplare  richtet  sich  bei  Abschlussarbeiten  nach  den  jeweiligen Prüfungsordnungen.
  • Abschlussarbeiten  (Bachelor/Master/Diplom)  werden  gebunden  SOWIE  mit einer  digitalen  Version eingereicht (PDF- oder Word-Format per E-Mail).
  • Drucken Sie beidseitig (das spart Papier).
  • Jedem schriftlichen Exemplar der wissenschaftlichen Arbeit ist eine eidesstattliche Erklärung beizulegen (Formular für alle Studiengänge an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften).

Literatur

Flick, U. (2010). Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Mey, G. & Mruck, K. (Hrsg.). Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 391-403.

Hussy, W. et al. Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften für Bachelor. Aktuelle Auflage. Springer.

Müller, M. & Haeger, K. S. (2010). Qualitative Sozialforschung. Studienbrief für den weiterbildenden internetgestützten Studiengang Business Administration in kleineren und mittleren Unternehmen. Oldenburg: o.V.

Hirschauer, N. et al. 2020. A primer on p-value thresholds and α-levels – two different kettles of fish.

Unstatistiken

E-Learnings der Bib: https://www.tu-chemnitz.de/ub/kurse-und-e-learning/elearning/studierende/ikonline.html & https://www.tu-chemnitz.de/ub/kurse-und-e-learning/elearning/schueler/lena/