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In Europa zu Hause

Christina Moldt, Absolventin der Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung und sozialwissenschaftlicher Ergänzung, macht in Brüssel Karriere

Von 2003 bis 2006 studierte Christina Moldt an der TU Chemnitz den Bachelorstudiengang Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung und sozialwissenschaftlicher Ergänzung. Anschließend verschlug es die gebürtige Oldenburgerin nach Brüssel, wo sie einen berufsbegleitenden Master in „Governance & Development Policy“ anschloss. Schon während ihres Studiums engagierte sie sich ehrenamtlich im Bereich EU-Integration und internationale Politik und war unter anderem Mitglied bei den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), bei AIESEC und Delegationsmitglied bei den National Model United Nations (NMUN) in New York. „Damals habe ich in Chemnitz mit Begeisterung am NMUN- Projekt teilgenommen und erwische mich heute immer noch manchmal dabei, zu staunen, so eine ähnliche Art von Arbeit jetzt täglich tatsächlich `in echt´ für die Europäische Union machen zu dürfen“, so Moldt.

Während eines Praktikums im Europäischen Parlament im Rahmen des Bachelorstudiums wurde ihr eine Stelle als parlamentarische Referentin im selben Abgeordnetenbüro angeboten, was einen nahtlosen Direkteinstieg in das Brüsseler Berufsleben nach dem Chemnitzer Bachelor ermöglichte. Während ihrer dreieinhalb jährigen Arbeit im Europäischen Parlament bestand sie das EU-Beamtenauswahlverfahren, den sogenannten Concours, und arbeitet nun seit Anfang 2010 bei der EU-Kommission, in der Generaldirektion Entwicklung & Zusammenarbeit – EuropeAid, im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Mein Job ist unglaublich spannend, man muss sehr flexibel sein und ständig auf die neusten Ereignisse reagieren. Ich habe Kollegen aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie aus 17 Partnerländern der EU, und nicht zuletzt durch die Arbeitssprachen Englisch und Französisch haben wir eine sehr internationale und weltoffene Atmosphäre“, so Moldt. Gerade als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Christina Moldt auch oft mit kritischen Nachfragen von Journalisten oder Besuchergruppen konfrontiert, aber das ist für sie das Spannende an dem Job, hierauf souverän und mit den entsprechenden Argumenten und Fakten zu reagieren. „In unserem Arbeitsbereich kümmern wir uns um die sogenannten Nachbarschaftsländer, das heißt die östlichen und südlichen Nachbarn der EU wie zum Beispiel Ägypten, Aserbaidschan, Libanon oder Syrien. Gemeinsam mit diesen Ländern entwickeln wir Hilfsprogramme in unterschiedlichen Sektoren wie Bildung, Umwelt oder Energie. Ein großer Fokus unserer Arbeit liegt auch auf der Unterstützung von NGOs und Akteuren der Zivilgesellschaft“, erklärt Moldt. Gerade in Zeiten, in denen der Krieg in Syrien und der arabische Frühling aktuell sind, fällt Entwicklungsprogrammen in diesen Regionen eine ganz besondere Bedeutung zu. „Diese Situationen sind sehr bewegend, man bekommt viele Entwicklungen und Verhandlungen hautnah mit. In der Syrienkrise versuchen wird durch zum Beispiel unsere EU-Hilfsprogramme, das Leid der Bevölkerung und der Flüchtlinge, insbesondere das der Kinder, etwas zu lindern“, so die TU-Absolventin.

Ihre Zukunft kann sich Moldt generell auch in Deutschland vorstellen, da sie dort Freunde und Familie hat und den norddeutschen Grünkohl vermisst. Im Moment gibt es für sie aber noch viele spannende Aufgaben und Herausforderungen in Brüssel ? und die kulinarischen Köstlichkeiten wie belgische Waffeln und die weltbesten Pommes will die 29-Jährige auch nicht missen. „Durch meinen Job hier in Brüssel gibt es auch die Möglichkeit, für einige Jahre in einer EU-Vertretung in einem unserer Partnerländer zu arbeiten und konkrete Entwicklungsarbeit vor Ort mitzuerleben, eine für mich durchaus auch sehr spannende Option“, findet Moldt.

Im Bereich Europa-Studien müssen sich engagierte und weltoffene Absolventen laut Moldt wenige Sorgen nach dem Abschluss machen, wenn sie bereits im Studium durch Praktika oder außeruniversitäres Engagement erste Erfahrungen sammeln konnten. „Allein in Brüssel sind im Moment diverse Kommilitonen aus meinem Jahrgang in verschiedenen Jobs mit EU-Bezug tätig. Aber auch außerhalb des klassischen EU-Fokus kenne ich viele Studienfreunde, die in sehr spannenden Positionen untergekommen sind.“ Christina Moldt hat an ihre Studienzeit in Chemnitz sehr viele schöne Erinnerungen und lobt vor allem die sehr gute Betreuung, die internationale Ausrichtung des Studiums und die persönliche Atmosphäre in der „Europastudien-Familie“. „Ich freue mich auch immer sehr, dass Professor Niedobitek im Rahmen seiner Exkursionen regelmäßig mit Europa-Studierenden in Brüssel vorbeischaut und gebe meine Erfahrungen immer sehr gerne an nachfolgende Generationen weiter“, so Moldt.

Weitere Informationen über den Studiengang Europa-Studien und zu Absolventen finden sich im Online-Portal http://www.europastudien.de.

(Autorin: Damaris Diener)

Katharina Thehos
30.06.2014

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