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Chemnitzer Robotik-Forscher erreichte Platz 2 in der Kategorie „Best Student Paper Award“

TU-Doktorand Hannes Kisner von der Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion präsentierte seine Ergebnisse in der KI-Forschung erfolgreich auf einer internationalen Konferenz

Für sein neues Verfahren, um Neuronale Netze zu trainieren, erhielt Hannes Kisner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion auf der „28th InternationalConference on Robotics in Alpe-Adria-Danube Region“ einen zweiten Platz in der Kategorie „Best Student Paper Award“. Bei dieser Kategorie müssen die Erstautoren Doktoranden sein.

Hannes Kisner forscht seit drei Jahren auf dem Gebiet der Szenenanalyse, um Robotern die Fähigkeit zu geben, komplexe Szenen zu verstehen. Dabei muss die 6D-Lage von Objekten so genau erkannt werden, dass ein Roboter die Objekte anschließend greifen kann. Sein Ansatz ist insofern besonders, dass er auf Basis einer modellbasierten Objekterkennung automatisch Neuronale Netze trainiert. „Das hat den Charme, dass Bilder nicht mehr per Hand gelabelt werden müssen, was sehr kostenintensiv und personalintensiv ist und heute leider noch Stand der Wissenschaft ist“, so führt seine Betreuerin Prof. Dr. Ulrike Thomas aus. „Mit Hilfe der Robotik kommen wir sogar weiter, und sind in der Lage interaktiv Neuronale Netze zu trainieren, um dem Roboter das Erkennen ihm bis dato nicht bekannter Objekte beizubringen“, so Thomas weiter. Darüber hinaus werde das sogenannte Transfer Learning eingesetzt, damit umgebungsspezifische Gegebenheiten angelernt werden können.

Mit diesem neuen Ansatz kann das Szenenverständnis für Roter erheblich verbessert werden. Das Verfahren lässt sich auf verschiedene Daten anwenden und ist universell einsetzbar. „Es soll so der Roboter spielerisch durch Interagieren mit der Szene die Objekterkennung lernen, schließlich lernen wir Menschen, Objekte zu erkennen auf ähnliche Weise“, führt Kisner aus. „Im nächsten Jahr möchte ich zu diesem Thema meine Dissertation fertig stellen“, ergänzt er. Seine Arbeiten wurden bisher mit einem ESF-Promotionsstipendium gefördert.

Hintergrund: Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion

An der TU Chemnitz ist in den letzten knapp fünf Jahren unter Leitung von Prof. Dr. Ulrike Thomas ein neues Robotik-Team entstanden, welches auf den Gebieten der Umgebungswahrnehmung der Mensch-Roboter-Interaktion und der Laufrobotik intensiv forscht. Dabei werden auch moderne Methoden aus der KI-Forschung angewendet und verbessert, so dass Roboter zum Beispiel flüssiger mit der Umgebung interagieren können. Ein Weg ist die Fusionierung der Methoden der KI mit modellbasierten Ansätzen, so dass Roboter feinfühliger greifen oder stabiler laufen können und besser Ihre Umgebung wahrnehmen. Schließlich ist es das Ziel, geeignete robotische Helfer zu erhalten, sei es in Pflegeeinrichtung, in der Produktion oder für zu Hause.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Ulrike Thomas, Telefon +49 (0)371 531-31648, E-Mail ulrike.thomas@etit.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
21.11.2019

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