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Bereit für den DaZ-Unterricht

Abschlusstag für die Teilnehmenden an der „Berufsbegleitenden Weiterbildung Deutsch als Zweitsprache“ der TU Chemnitz und der TUCed

„Ich war gern an der TUCed, für mich bedeutete die Weiterbildung einen Tag pro Woche raus aus dem Alltag. Ich habe viel gelernt; neues Wissen, das ich jetzt in der Praxis bereits einsetze. Ich werde die Donnerstage in Chemnitz vermissen“, resümiert Andrea Fritzsche, Oberschullehrerin aus Neukirchen im Erzgebirge, die gern an die vergangen zwei Jahre in Chemnitz an der TUCed – An-Institut für Weiterbildung und Transfer zurückdenkt. Die vergangenen beiden Jahre wechselten sie und 18 weitere sächsische Lehrer und Lehrerinnen die Rolle – von der Lehrkraft zum Lernenden. An der TUCed setzten sie sich mit dem Fach „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Winfried Thielmann, Inhaber der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der TU Chemnitz, auseinander.

Finanziell gefördert wird das Programm durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Es richtete sich an Lehrer und Lehrerinnen aller Schularten, die zum Teil schon in Vorbereitungsklassen tätig sind oder zukünftig im DaZ-Bereich eingesetzt werden sollen. Am Donnerstag, den 28. Juni, fand nun feierlich der Abschlusstag der zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung statt. Über den Sommer schreiben die Teilnehmenden noch ihre Abschlussarbeiten. Im Herbst erhalten sie ihr Zeugnis.

Winfried Thielmann, Leiter der Weiterbildung „DaZ“, freut sich über den erfolgreichen Abschluss des ersten Jahrgangs. Zur Verabschiedung betonte er die Bedeutung dieser Weiterbildung: „Das Format der berufsbegleitenden Weiterbildung hat sich ausgezeichnet bewährt – uns erreichen bereits viele Anfragen, wann die nächste Weiterbildung startet. An den Schulen werden weiterhin viele gut ausgebildete DaZ-Lehrkräfte gebraucht.“

Coretta Storz, Koordinatorin und Dozentin in der Weiterbildung „DaZ“, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Lehrer und Lehrerinnen: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv gearbeitet. Sie haben das Deutsche aus der Fremdperspektive neu kennen- und verstehen gelernt, Sie kennen sich nun aus mit Spracherwerb und wissen, wie man darauf aufbauend lebendigen, kreativen und effektiven DaZ-Unterricht gestaltet.“ Sie haben zudem Wissen zu den Hintergründen von DaZ-Lernern, zu  Migration, Religion und den Einfluss der Muttersprachen der Kinder auf das Lernen erworben. Das sei „wirklich harte Arbeit gewesen“, die die Teilnehmenden mit „Elan und Erfolg“ gemeistert haben. Und das neben dem Beruf, so Storz.

Einen Höhepunkt im Verlauf der Weiterbildung: die „Bunte Sprachwerkstatt“. Im Dezember 2017 gestalteten die Lehrkräfte zwei Projekttage, zu denen mehrere DaZ-Klassen an der TU Chemnitz zu Besuch waren. Diese konnten vor Ort vielfältigen und lebendigen DaZ-Unterricht erleben:

„Die Vorbereitung und Durchführung der ‚Bunten Sprachwerkstatt‘ habe ich für mich als besonders positiv empfunden, da ich zuvor noch keinen Kontakt zu DaZ-Kindern hatte. Deshalb war ich zuvor ziemlich aufgeregt, wie ich selbst in dieser Situation reagieren werde. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern war es ein sehr erlebnisreicher Tag. Ich glaube, wir sind alle etwas über uns hinausgewachsen“, erinnert sich Regine Weise, Gymnasiallehrerin aus Chemnitz.

Zum Abschlusstag blickten Teilnehmende und Lehrende an der TUCed auf die umfassenden Inhalte der Weiterbildung  zurück; auf viele heitere Momente und eine gute Lernatmosphäre. „Die netten Kollegen, die gute Organisation, die kompetenten Dozenten und ihr Verständnis, dass es neben dem Studium für jeden von uns auch noch einen Vollzeitjob gibt – all das wird mir sehr positiv in Erinnerung bleiben“, reflektierte Sandra Donazzan-Tolliszus, Grundschullehrerin aus Reinsdorf.

Anne-Kathrin Bühler, DaZ-Lehrerin aus Zittau, freute sich besonders über die praktischen Anregungen, die sie erhalten hat: „Besonders viel Spaß hat mir das Ausprobieren von Sprach- und Lernspielen oder Elemente aus der Drama-Pädagogik gemacht. Vieles davon konnte ich schon in meinem Unterricht umsetzen und hatte auch jedes Mal Erfolg und Spaß damit bei meinen Schülern.“ Nach zwei Jahren Weiterbildung fühle sie sich jetzt in der Lage, kompetent Deutsch als Zweitsprache zu vermitteln. „Ich kann die individuellen Schwierigkeiten meiner Schüler besser erkennen und auf diese eingehen – nicht nur im Hinblick auf das Erlernen der Sprache, sondern auch in Bezug auf Traumatisierungen oder verschiedene kulturelle Identitäten.“

Wie sinnvoll eine gute Qualifikation im DaZ-Bereich ist, können vor allem die Lehrkräfte einschätzen, die bereits im  DaZ-Bereich tätig sind. „Ich habe in der Weiterbildung ein Referat zum Thema ‚Infinitive mit zu‘‚ gehalten“, berichtet Birgit Bellmann, Gymnasiallehrerin aus Flöha. „Mit diesem Thema hatte ich mich vorher noch nie befasst. 14 Tage später fragte mich einer meiner DaZ-Schüler, wann das Wort „zu“ eingesetzt werde. Ich konnte umfangreich, ausführlich und mit vielen Beispielen antworten. Das war eine Punktlandung! Und ich war schon ein bisschen stolz.“

Hintergrund: TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH

Gemeinsam mit der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH werden die Weiterbildungsprogramme der TU Chemnitz entwickelt und realisiert. Moderne Bildungstechnologien und eine enge, strukturierte und vor allem individuelle Betreuung führen zum erfolgreichen Studienabschluss – neben dem Beruf.

(Autoren: Coretta Storz/Matthias Fejes)

Matthias Fejes
03.07.2018

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