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Forschungsprojekt zu Demenz-Früherkennung

Professur Sportpsychologie der TU Chemnitz sucht Probandinnen und Probanden im Alter ab 80 Jahren für neue Projektphase

Die Technische Universität Chemnitz sucht für die Entwicklung eines neuen multidimensionalen Instrumentes zur Früherkennung dementieller Erkrankungen Probandinnen und Probanden. Gesucht werden Frauen und Männer im Alter ab 80 Jahren, bei denen bisher keine Demenz ärztlich diagnostiziert wurde und die selbstständig gehen können (ggf. mittels Gehhilfen). Dafür werden die Teilnehmenden gebeten, an drei verschiedenen Tagen für jeweils ca. 1-2 Stunden zur TU Chemnitz, Standort Reichenhainer Straße, zu kommen. Dort werden sie u. a. verschiedene Denksportaufgaben, leichte Gleichgewichts- und Gehaufgaben sowie Aufgaben zur Wahrnehmung von Reizen an der Hand und zur Handgeschicklichkeit absolvieren. Während der Aufgaben zur Handgeschicklichkeit wird ein EEG (Elektroenzephalogramm) von ihren Gehirnaktivitäten erstellt. Nach neun Monaten werden die gleichen Aufgaben wiederholt, um Veränderungen feststellen zu können.

Das Forschungsteam erfasst alle Anfragen telefonisch auf einem Anrufbeantworter oder per E-Mail. Interessenten werden gebeten, ihre vollständigen Kontaktdaten (Name, Telefonnummer) für eine erste Kontaktaufnahme anzugeben. Das Team meldet sich dann so rasch wie möglich, um auf Fragen einzugehen und die Teilnahme-Voraussetzungen zu klären.

Demenz als Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft

Demenz ist vor dem Hintergrund von erhöhter Lebenserwartung und einer zunehmend alternden Gesellschaft ein drängendes Zukunftsthema in Deutschland – auch in Sachsen. Während in der Altersgruppe der 75-79 Jährigen 7,3 % der Bevölkerung von einer Demenz betroffen sind, wird in der Altersgruppe der 85-89 Jährigen schon ein Zuwachs auf 26,1 % verzeichnet (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., 2016). Gleichzeitig prognostiziert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft die Zahl der Demenz-Erkrankungen bis zum Jahr 2050 auf drei Millionen in Deutschland und betont die daraus folgenden sozioökonomischen Belastungen im Rahmen der Versorgung. Es ist bekannt, dass dementielle Veränderungen bereits lange Zeit vor dem Auftreten erster klinischer kognitiver Symptome, wie zum Beispiel Wortfindungsstörungen oder Gedächtniseinschränkungen, beginnen. Eine frühzeitige Diagnose ist daher Voraussetzung für eine optimale Versorgung der Betroffenen und von besonderer gesellschaftlicher Relevanz.

An der Entwicklung neuer Instrumente in Chemnitz arbeiten die Arbeitsgruppen Sportpsychologie, Bewegungswissenschaft, Digital- und Schaltungstechnik sowie Analysis der TU im Rahmen eines durch den Europäischen Sozialfond und Land Sachsen geförderten Forschungsprojektes seit August 2017. Nach der erfolgreichen ersten Projektphase im Frühjahr 2018 mit 70 Personen geht das Projekt nun in die nächste Runde. Dafür werden erneut ältere Personen aus Chemnitz und Umgebung mit Interesse an einer Projektteilnahme als Proband/-in gesucht, die bereit sind, wiederholt an verschiedenen Bewegungs- und Denkaufgaben teilzunehmen. Die Studienteilnehmenden erhalten Einblick in ein aktuelles Forschungsprojekt, bekommen eine Rückmeldung zu ihrer kognitiven, motorischen und sensorischen Leistungsfähigkeit sowie eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro.

Kontakt: Dr. Katrin Müller, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur Sportpsychologie, Telefon 0371-531 19938, E-Mail: senda@hsw.tu-chemnitz.de

Das Forschungsprojekt wird vom Europäischen Sozialfond (ESF) und dem Land Sachsen finanziert.

Matthias Fejes
30.07.2018

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