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Nicht nur eine Matrikelnummer

Lars Eiserbeck aus Brandenburg studiert Wirtschaftsmathematik und hat sich an seiner Fakultät im Fachschaftsrat und als Hilfskraft eingebracht

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Im Hörsaal sitzt Lars Eiserbeck inzwischen kaum noch - er verfasst bereits seine Diplomarbeit. Foto: Christine Kornack

"Pack dein Studium. Am besten in Sachsen." lautet der Slogan der aktuellen Werbekampagne des sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Hochschulen des Freistaates. Ziel: Mehr Abiturienten aus anderen Bundesländern sollen ihre Koffer und Kisten packen und zum Studium nach Sachsen kommen. Die TU Chemnitz zieht schon jetzt über die Bundeslandgrenze hinweg junge Menschen an. Was für ein Studium in der drittgrößten Stadt Sachsens spricht und wie man hier lebt, erzählen die Studierenden selbst - heute: Lars Eiserbeck aus Brandenburg

Gehen Mathematikstudenten bei der Wahl ihres Studienortes systematischer vor als etwa Geisteswissenschaftler? "Letztlich war es eine Bauchentscheidung, die mich nach Chemnitz geführt hat", berichtet Lars Eiserbeck, der 2004 aus Brandenburg nach Sachsen kam und an der TU Chemnitz Wirtschaftsmathematik studiert. "Ich war vorher in Erfurt bei der Bundeswehr, da habe ich gemerkt, dass mir eine Stadt dieser Größe gefällt", erklärt der 24-Jährige, der aus dem 220-Seelen-Ort Garrey nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt stammt - "Berlin war mir zu groß. Leipzig kannte ich bereits von einer Studienfahrt während der Schulzeit, dort hat mir die Uni nicht gefallen. In der Region von Erfurt und Jena war ich ja schon beim Militärdienst, da wollte ich lieber noch mal etwas Neues kennenlernen." Zu weit weg von der Heimat sollte es aber nicht sein, jedoch auch nicht zu nah dran - letztlich standen für Eiserbeck noch zwei Städte zur Auswahl: Magdeburg und Chemnitz. Und nach dem systematischen Ausschlussverfahren kam dann die Bauchentscheidung ins Spiel. Einen Eindruck hat sich der Studienanwärter im Internet verschafft, vor allem durch Bilder von den Unis. "Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier bin", resümiert Eiserbeck, der sein Studium in Chemnitz in der Regelstudienzeit abschließen wird und gerade an seiner Diplomarbeit schreibt.

Die Chemnitzer Fakultät für Mathematik sei überschaubar, erzählt er: "Es gibt viele Professoren für wenige Studenten und man hat immer einen Ansprechpartner." Mehr als eine Matrikelnummer sei man hier, die Dozenten kennen die Studierenden beim Namen und der Umgang unter den Studierenden und mit den Professoren ist persönlich geprägt, erzählt der Brandenburger. Im Fachschaftsrat seiner Fakultät hat er sich zwei Jahre lang engagiert, hauptsächlich für Sportangebote war er hier zuständig. "Wir haben beispielsweise Volleyballtage organisiert und die Mathefußballmannschaft betreut, die auch an bundesweiten Turnieren teilnimmt", erzählt Eiserbeck. Außerdem war der Fachschaftsrat bei der Erstellung der Bachelorstudiengänge in der Mathematik eingebunden. "Wir haben Vorschläge zur Konzeption des Studienganges an den Fakultätsrat weitergereicht, der auch sehr dankbar für unsere Anmerkungen war. Das war eine kooperative Zusammenarbeit, auch wenn es noch etwas Zeit brauchen wird, bis der Studiengang völlig ausgereift ist", so der Diplomstudent.

Kontakt zu nachfolgenden Studentenjahrgängen hatte er auch durch seine Tätigkeit als studentische Hilfskraft: "Ich habe ein Jahr lang an der Professur Statistik gearbeitet und Übungen durchgeführt. Dabei merkt man erst, wie anspruchsvoll es ist, etwas zu vermitteln. Auch für das eigene Verständnis ist so ein Job richtig gut, wenn ich vorher gewusst hätte, wie viel mir das selber bringt, hätte ich das schon früher gemacht." Doch inzwischen arbeitet er schon an seiner Diplomarbeit. Diese verfasst er bei der prudsys AG, einer Ausgründung der TU Chemnitz. "Ein Freund von mir hat auch dort seine Abschlussarbeit geschrieben und mir das Unternehmen empfohlen", so Eiserbeck. Wenn er nach seiner Diplomarbeit bei der prudsys AG übernommen wird, kann er sich gut vorstellen, auch nach dem Studienabschluss in Chemnitz zu bleiben. Wichtiger ist ihm jedoch, seine derzeitige Fernbeziehung zu beenden und mit seiner Verlobten zusammenzuziehen - und wenn die in Chemnitz keine Stelle finden würde, rechnet sich der Mathematiker auch in jeder anderen Stadt gute Jobchancen aus.

Katharina Thehos
06.02.2009

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