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Chemische Reaktionen brachten "MyBeck 2" auf Platz 2

Vier Chemiestudenten der TU Chemnitz waren beim ChemCar-Wettbewerb 2008 in Karlsruhe erfolgreich

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Thomas Weißbach, Thomas Ebert, Mario Possiwan und Alexander Schade (v.l.) präsentieren ihren preisgekrönten "MyBeck 2". Foto: Mario Steinebach

Chemische Reaktionen als einzige Antriebsquelle und Steuerungsmöglichkeit - das ist das Prinzip von ChemCars. Sechs Studententeams von Universitäten aus Deutschland und Österreich traten im Oktober beim dritten ChemCar-Wettbewerb Deutschlands im Rahmen der ProcessNet-Jahrestagung 2008 in Karlsruhe gegeneinander an. Ihre Fahrzeuge, die in einen Schuhkarton passen mussten, weder Fernsteuerung noch Bremsen besitzen durften und keine sicherheits- und umwelttechnischen Bedenken hervorrufen sollten, kämpften um die meisten Punkte. Dazu mussten sie eine Aufgabe erfüllen, die erst kurz vor dem Start ausgelost wurde.

Das Fahrzeug "MyBeck 2", das vier Chemiestudenten der TU Chemnitz gebaut hatten, musste eine Strecke von 15,5 Metern zurücklegen und eine Last von einem halben Liter Wasser transportieren. Im Anschluss an das Rennen erläuterten die Teilnehmer der Jury die Funktionsweise ihres Fahrzeuges mit Hilfe eines Posters, was auch in die Bewertung einfloss. Die Chemiestudenten Thomas Weißbach, Thomas Ebert, Mario Possiwan und Alexander Schade erzielten mit ihrem Fahrzeug "MyBeck II" am Ende den zweiten Platz. Damit verbesserten sie sogar das Vorjahresergebnis zweier Chemnitzer Studentinnen um eine Stufe auf dem Siegerpodest. Über diesen Erfolg und die 1.000 Euro Preisgeld freuen sich neben den vier Tüftlern auch die Mitarbeiter der Professuren Technische Chemie sowie Schweißtechnik, die die Studenten betreuten, insbesondere Thomas Lange, Uwe Schauer, Dr. Thomas Schwarz, Tobias Hönig, Holger Letzsch und Frank Diener.

Zum Antrieb des Fahrzeuges nutzen die Studenten den so genannten Seebeck-Effekt, bei dem durch den Temperaturgradienten zwischen den Kontaktstellen von Halbleiterelementen eine Spannung erzeugt wird. Der Temperaturunterschied wird durch eine chemische Reaktion von Schwefelsäure und Wasser erzeugt. Die daraus resultierende Spannung bringt "MyBeck II" zum Fahren. Gebremst wird der Wagen durch Reduzierung der Schwefelsäure. Sobald diese aufgebraucht ist, fließt nur noch Wasser durch den Reaktor und der Wagen kommt zum Stehen. "Unser ChemCar ist kleiner und leichter als sein Vorgänger", so Weißbach. "Auch den Mikrostrukturreaktor und die Steuerelektronik haben wir modifiziert und mit Hilfe eines Wärmetauschers einen deutlich höheren Wirkungsgrad erreicht", ergänzt Ebert.

"Auch im nächsten Jahr wollen wir uns wieder am ChemCar-Wettbwerb beteiligen", sagt Lange. Die Teammitglieder, die an den Start gehen, müssen jedoch nicht nur aus der Chemie stammen. "Gern können sich auch Studierende anderer Studiengänge bei uns melden", ergänzt der Betreuer des "MyBeck 2"-Teams.

Weitere Informationen zum Wettbewerb erteilt Thomas Lange, Professur Technische Chemie, Telefon 0371 531-983326, E-Mail Thomas.Lange@s2002.tu-chemie.de.

(Autoren: Anett Stromer und Mario Steinebach)

Mario Steinebach
15.10.2008

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