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Investment Banking in der Mongolei

Wissenstransfer in Bankbetriebslehre und Wirtschaftsmathematik - Zwei Chemnitzer Professoren lehrten an der Universität in Ulan-Bator

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Prof. Bernd Luderer (l.) und Prof. Friedrich Thießen (3.v.l.) unterrichteten an der bedeutendsten Universität der Mongolei. Foto: privat

Welcher deutsche Professor kann schon von sich behaupten, dass eins seiner Bücher ins Mongolische übersetzt wurde? Prof. Dr. Bernd Luderer, Inhaber der Professur für Wirtschaftsmathematik der TU Chemnitz, kann es - seine Formelsammlung ist auch in mongolischer Sprache erhältlich. Und die Übersetzung eines weiteren Buches zur Finanzmathematik steht kurz vor der Fertigstellung. Seit mehreren Jahren pflegt die Chemnitzer Universität gute Kontakte zur National University of Mongolia. Anfang Oktober reisten nun zwei Chemnitzer Professoren, Bernd Luderer von der Fakultät für Mathematik und Friedrich Thießen von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, ins mongolische Ulan-Bator, um dort die Mathematik und Ökonomie des Investment Bankings zu unterrichten.

Durch die weltweit steigenden Rohstoffpreise hat sich der Aufschwung in der Mongolei zu einem regelrechten Boom entwickelt. Der Staatshaushalt erwirtschaftet Überschüsse. Die Einkommen steigen und überall werden neue Projekte in Angriff genommen. Entsprechend hoch ist der Bedarf an guter Ausbildung. An drei Tagen unterrichteten die Chemnitzer Professoren in Ulan-Bator. Zielgruppe waren neben Studierenden auch Vertreter von Geschäftsbanken und der Zentralbank. Viele von ihnen haben ein oder sogar mehrere Semester an deutschen Unis studiert, andere waren in Japan oder der USA. "Besonders interessiert waren die jungen angehenden Praktiker und Wissenschaftler an Formeln und deren Hintergründen, mit denen man aktuelle Probleme angehen kann", erzählt Prof. Luderer. "Wie in Deutschland interessieren sie sich besonders für Themen, mit denen sie am Arbeitsmarkt gute Chancen haben", ergänzt Prof. Thießen.

Mitinitiator der Veranstaltung war Dr. Altangerel, der vor einem Jahr in Chemnitz promovierte. Mittlerweile lehrt er an der National University. Die beiden Chemnitzer Professoren führten Gespräche mit der mongolischen Fakultätsleitung über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten der beiden Universitäten. Die National University of Mongolia ist ein Spitzeninstitut des mongolischen Bildungssystems und mit 18.000 Studierenden und zehn Fakultäten die bedeutendste wissenschaftliche Einrichtung des Landes. In der Mongolei sind mehr als 50 Prozent der Bevölkerung jünger als 21 Jahre - entsprechend stark wächst die Universität. "Die Studierenden, die an unserer Lehrveranstaltung teilnahmen, waren sehr interessiert an Möglichkeiten, in Chemnitz ein oder mehrere Semester zu verbringen", so Prof. Luderer. Gelungene Beispiele für den Studierendenaustausch gibt es bereits: Die frühere Chemnitzer Studentin Khatantuul, kurz Tula genannt, ist mittlerweile Product Managerin für Kreditkartenprodukte bei der größten Bank der Mongolei, hat zwei Mitarbeiter und ist nebenbei Dozentin der National University (ein Interview mit ihr lesen Sie im TU-Spektrum 2/2006, S. 38). Auch sie nahm an der Veranstaltung teil und übersetzte ins Mongolische, wenn das Englische an Grenzen stieß.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Friedrich Thießen, Professur für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre, Telefon 0371 531-26190, E-Mail finance@wirtschaft.tu-chemnitz.de, und Prof. Dr. Bernd Luderer, Professur für Wirtschaftsmathematik, Telefon 0371 531-32153, E-Mail bluderer@mathematik.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
17.10.2007

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