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Krisen, Risiken und neue Regionalismen in Europa: Wie werden Flucht und Asyl erzählt?

Professur für Anglistische Literaturwissenschaft setzt am 6. November 2020 mit der Fachkonferenz im Rahmen des DAAD-Förderprogramms "Hochschuldialog mit Südeuropa" die Kooperation mit der Universität Mailand fort

Am 6. November 2020 lädt die Professur für Anglistische Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz ab 9:30 Uhr zu einer internationalen Online-Konferenz zum Thema "Crisis, Risks and New Regionalisms in Europe: Narrating Flight and Asylum" ein. Die Fachkonferenz, welche im Rahmen des DAAD-Förderprogramms "Hochschuldialog mit Südeuropa" zusammen mit der Universität Mailand durchgeführt wird, war ursprünglich in Italien geplant. In Folge der Corona-Krise und den damit verbundenen tragischen Ereignissen in der Lombardei wurde schnell klar, dass eine Veranstaltung in Präsenz vor Ort nicht möglich sein wird. "Dass wir nicht nach Mailand reisen können, ist unglaublich schade, aber nicht zu ändern, so die Professurinhaberin Cecile Sandten. "Um dennoch einen möglichst lebendigen Dialog entstehen zu lassen", so Sandten weiter, "haben wir das ursprünglich viertägige Konferenz-Format in ein, wie wir sagen würden, ‚Eigentexte-Kolloquium’ umgewandelt. Das heißt, dass im Vorfeld des Online-Konferenz-Tages allen Beteiligten alle Vortragstexte zur Lektüre zugänglich gemacht werden, so dass Fragen und Antworten, also Dialoge, im Zentrum des virtuellen Treffens stehen".

Denn die Herausforderung bei einer Online-Konferenz bestehe laut der Organisatorin darin, die Diskussion zu fördern und nicht stundelang im Online-Raum einen Vortrag nach dem anderen zu konsumieren. Somit soll einerseits der produktive und intensive Austausch gefördert und andererseits die seit 2014 bestehende Kooperation zwischen den Anglistinnen und Anglisten der TU Chemnitz und der Universität Mailand weitergeführt werden. Zahlreiche internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter Dominic Davies (University of London, City), Stefano Mula (Middlebury College, Vermont) und Lidia de Michelis (Universität Mailand) stellen dabei ihre Beiträge in Kurzpräsentationen vor, die im Anschluss mit den Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern gemeinsam diskutiert werden. Am Abend runden mehrere Lesungen die ganztägige Veranstaltung ab – David Herd, der zusammen mit Anna Pincus das "Refugee Tales" Projekt ins Leben gerufen und bereits drei Textsammlungen von Flüchtlingsgeschichten veröffentlicht hat, Barry Sloan, der mit der Belfast Theater Group "Play it by Ear" ein Theaterstück zu den Veränderungen und Herausforderungen der sogenannten Flüchtlingskrise geschrieben hat, sowie der afro-italienische Schriftsteller Pap Khouma geben Einblicke in die verschiedenartigen literarischen Reaktionen auf das Thema Flucht und Asyl.

Bereits zweimal beschäftigten sich die Anglistinnen und Anglisten aus Deutschland und Italien zusammen mit international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie Lawrence Grossberg, Sandro Mezzadra, Frank B. Wilderson III, Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, im Rahmen von Konferenzen in Mailand (Dezember 2014) und Chemnitz (Juni 2016) mit Fragen und Herausforderungen rund um Themen wie die Finanzkrise, illegale Migration, Flucht und Asyl sowie damit aufkommender Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus. Die daraus entstandene Buchpublikation Crisis, Risks and New Regionalisms in Europe: Emergency Diasporas and Borderlands (Hrsg. Cecile Sandten, Claudia Gualtieri, Roberto Pedretti und Eike Kronshage) von 2017 soll im nächsten Jahr mit einem neuen Band zum diesjährigen Konferenzthema fortgesetzt werden.

Wer Interesse hat, die Präsentationen und Diskussionen online zu verfolgen und mitzudiskutieren, kann sich gern bis  5. November bei Dr. Mandy Beck, E-Mail mandy.beck@phil.tu-chemnitz.de, anmelden. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Weitere Informationen zur Konferenz: https://www.tu-chemnitz.de/phil/english/sections/englit/conferences.php

(Autorin: Mandy Beck)

Mario Steinebach
02.11.2020

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