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Das heißeste Gründungsprojekt der TU Chemnitz

Gründerteam des mit 1,3 Millionen Euro geförderten EXIST-Forschungstransferprojektes „Direktes Ultraschallgießen für eine neue Generation von Aluminium-Matrix-Compositen (AMC)“ nahm neuartige Direktgießanlage in Betrieb

Nach dem Erfolg beim TUClab-Wettbewerb am 2. Oktober 2020 erreichte das Gründungsprojekt CMMC der Technischen Universität Chemnitz drei Tage später im Industrie- und Technologiepark HECKERT GmbH Chemnitz (ITC) einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum eigenen Startup. Gemeinsam mit dem Projektträger Jülich (PtJ), vertreten durch Dieter Hoffmann und Sindy Kretschmer, nahm das Gründerteam des mit 1,3 Millionen Euro geförderten EXIST-Forschungstransferprojektes „Direktes Ultraschallgießen für eine neue Generation von Aluminium-Matrix-Compositen (AMC)“ seine Gießanlage in Betrieb. Diese eigens für AMC-Werkstoffe konzipierte Direktgießanlage bildet das Herzstück der Unternehmung. Stellvertretend für den Rektor der TU Chemnitz gratulierten dem versammelten Team Professor Dr. Jörn Ihlemann, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, sowie Professor Dr. Thomas Lampke, aus dessen Professur für Werkstoff- und Oberflächentechnik die Ausgründung Anfang 2021 erfolgen soll.

Ziel des Gründungsprojektes ist es, AMC-Halbzeuge und -Barren beispielsweise für Automobilzulieferer oder Gießereibetriebe bereitzustellen. Dafür werden einer überhitzten Aluminiumschmelze bei etwa 750 °C Verstärkungspartikel in einem ausgeklügelten Vorgang zugegeben. Anschließend wir die AMC-Schmelze homogenisiert und direkt abgegossen. Der entstehende Aluminium-Leichtbauwerkstoff weist dadurch eine hohe Festigkeit und Verschleißbeständigkeit bei gleichzeitig erhöhter Korrosionsbeständigkeit auf. Neben der Entwicklung von Werkstoffen und der Produktion von Kleinserien soll das Material mit der Technologie zudem bei größeren Abnahmemengen lizensiert werden.

„Es war ein langer Weg von den ersten Ideen auf vielen Notizzetteln bis hin zum heutigen Entwicklungsstand dieser Gießanlage. Mit diesem hochmotivierten und interdisziplinär aufgestellten Team sind beste Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Technologie vorhanden“, freute sich Lampke bei der Vorführung der Anlage und dankte allen Wegbegleitern und -bereitern, die dies ermöglichten. Besonders dankte er dem PtJ für die weitreichende Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen. „Für uns als Technische Universität ist es wichtig, dass exzellente Forschung auch den Weg in die Anwendung findet. Die Ausgründung ist eine Form des Transfers, die sehr große Potentiale aufweist, aber auch besondere Herausforderungen mit sich bringt. Mit dem Netzwerk SAXEED sowie dem TUClab stellt die TU Chemnitz umfassende Unterstützungsangebote für Gründungsinteressierte und Gründer bereit", ergänzt Ihlemann.

Hintergrund: Gründungsprojekt DMMC/CMMC

Das Projekt DMMC (Direktgießen von Metall Matrix Compositen) wird aktuell im Rahmen des EXIST-Forschungstransfer bis 31. März 2022 (Phase I) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und dem Gründernetzwerk SAXEED begleitet. Dabei soll ein neuartiger Herstellungsprozess für partikelverstärktes Aluminium (AMC) zur Serienreife geführt und auf den Markt gebracht werden. Um dabei direkt den internationalen Markt zu adressieren, wurde das Vorhaben in CMMC (Cast Metal Matrix Composites) umbenannt. Ab Mitte Oktober wird das Team in die SAXEED-Masterclass, ein 18-monatiges Inkubatorprogramm, aufgenommen und erhält damit gezielt weiterführende Unterstützung bei der Team- und Unternehmensentwicklung.

Hintergrund: EXIST-Forschungstransfer

Mit dem BMWi-Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer werden Gründungsteams an Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Gründungsvorbereitung und Umsetzung technisch besonders risikoreicher und aufwändiger Entwicklungsarbeiten unterstützt. Ziel ist eine wachstumsorientierte Unternehmensgründung. Gefördert werden dabei in Phase I Personalausgaben für vier Teammitglieder, Sachausgaben in Höhe von 250.000 Euro sowie 10.000 Euro Coachingmittel. Die Frist zum Einreichen von Förderanträgen ist jährlich am 31. Januar und 31. Juli. Das Gründernetzwerk SAXEED unterstützt bei der Konzeptentwicklung und Antragstellung über individuelle Beratung sowie das EXIST-Bootcamp zur Antragstellung. Dieses findet an der TU Chemnitz im zweiten Durchlauf ab dem 16. November 2020 statt. Interessierte können sich an den SAXEED-Gründerberater Michael Cherkaskyy michael.cherkaskyy@zwt.tu-chemnitz.de wenden.

(Autorin: Dr. Susanne Schübel, Gründernetzwerk SAXEED)

Mario Steinebach
08.10.2020

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