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Von mutigen Menschen in einer geteilten Stadt

Professur für Kultur- und Länderstudien der TU holt Ausstellung "Sie bewiesen Zivilcourage. Bürger aus Görlitz und Zgorzelec 1945-1989" nach Chemnitz, die vom 28. Mai bis 5. Juli 2013 zu sehen ist

  • Bild: Flyer der Ausstellung

Ab dem 28. Mai 2013 wird im Foyer der Landesdirektion Chemnitz die Ausstellung "Sie bewiesen Zivilcourage. Bürger aus Görlitz und Zgorzelec 1945-1989" zu sehen sein. Die Ausstellung, zu der es auch eine Begleitpublikation gibt, entstand im Rahmen des Ziel3-Projektes "Bürger für die Freiheit. Zivilcourage gegen Diktaturen. Sachsen und Niederschlesien 1945-1989", das unter der Leitung der Sächsischen Bildungsagentur in Görlitz durchgeführt wird. Dass die Ausstellung auch in Chemnitz gezeigt wird, beruht auf einer engen Zusammenarbeit der Professur für Kultur- und Länderstudien an der TU Chemnitz (Prof. Dr. Stefan Garsztecki) mit der Projektleiterin in Görlitz, Kinga Hartmann-Wóycicka. Unmittelbar zuvor waren die Bildtafeln im Sächsischen Staatsministerium für Kultus in Dresden zu sehen, davor auch in Berlin und Zgorzelec.

In den Städten Görlitz und Zgorzelec scheint die "große" Geschichte präsenter zu sein als an anderen Orten. Ohne Grundkenntnisse der tragischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen sowie der Geschichte des Kommunismus und seines Untergangs lässt sich die neuste Geschichte dieser geteilten Stadt an der Neiße nur schwer begreifen.
Die Ausstellung, die als "Modellhaftes deutsch-polnisches Kooperationsprojekt" von den entsprechenden Ministerien in Berlin und Warschau ausgezeichnet wurde, berichtet von Menschen zu beiden Seiten der Neiße, die während der schwierigen Zeitspanne zwischen 1945 und 1989 genug Zivilcourage besaßen, um bürgerliche Verantwortung an den Tag zu legen. Sie handelt von deren Biographien, ihren Bemühungen und ihren Taten, die mehr über die aus den Problemen erwachsende europäische Integration aussagen als viele offizielle Verlautbarungen und ist damit ein wichtiger Beitrag zur Nachkriegsgeschichte. Die Ausstellung ist von der Sächsischen Bildungsagentur gemeinsam mit Schülern und Lehrern aus Görlitz und Zgorzelec erstellt worden. Mit Wissenschaftlern und Zeitzeugen arbeiteten die Schüler in "Geschichtslaboren" und erforschten das Schicksal der beiden Städte und ihrer Bürger. Zahlreiche Zeitzeugen stellten Material zur Verfügung.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Juli 2013 während der Dienstzeiten in den Räumen der Landesdirektion Chemnitz, Altchemnitzer Straße 41, zu sehen. Die zweisprachige Begleitpublikation (Chronik) des polnischen Historikers Kazimierz Wóycicki mit dem Titel "Zuhause an der Neiße. Görlitz und Zgorzelec 1945-1989" ("Dom nad Nysą. Zgorzelec i Görlitz 1945-1989") ist 2012 erschienen unter der ISBN 978-83-62584-22-2. An der Erarbeitung der Chronik haben auch Privatpersonen sowie Forschungsinstitute und Stadtarchive mitgewirkt. "Sowohl die Ausstellung als auch die Chronik können hervorragend im Geschichtsunterricht auf beiden Seiten der Neiße eingesetzt werden. Sie bieten eine einzigartige Quelle der lokalen und regionalen Geschichte und tragen somit zur Stärkung der regionalen Identität bei", sagt Prof. Dr. Stefan Garsztecki.

Weitere Auskünfte erteilen Ilona Scherm, Institut für Europäische Studien der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-34503, ilona.scherm@phil.tu-chemnitz.de und die Sächsische Bildungsagentur (Koordinierungsbüro der Ziel3-Projekte), Telefon 03581 764690, ziel3@mail.de, http://www.bildung.sachsen.de/ziel3

(Autorin: Ilona Scherm)

Mario Steinebach
23.05.2013

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