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Mein Buch: Unter dem Halbmond

Öffentliche Ringvorlesung "Mein Buch" geht in die nächste Runde - am 12. Dezember 2012 spricht Dr. Sebastian Liebold

  • Dr. Sebastian Liebold stellt bei der Ringvorlesung mit dem Buch "Unter dem Halbmond" ein Werk aus dem 19. Jahrhundert vor. Foto: Katharina Thehos

Die Ringvorlesung "Mein Buch" wird am 12. Dezember 2012 um 19.30 Uhr im Vortragssaal der Chemnitzer Stadtbibliothek im Kulturkaufhaus DAStietz (Moritzstraße 20) fortgesetzt. Dr. Sebastian Liebold spricht über das illustrierte Reisebuch "Unter dem Halbmond" Helmuth von Moltkes. Liebold ist Mitarbeiter an der Professur Politische Systeme und Institutionen der TU Chemnitz. Die Ringvorlesung ist eine Veranstaltung der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft. Der Eintritt ist frei.

Mit dem Werk, das aus Briefen entstand, gibt Moltke (1800-1891) Rechenschaft über die Zeit als Militärberater des Sultans in Istanbul. Der Erstausgabe 1841 folgten dutzende Auflagen und Neuausgaben. Mit wachem Blick für Politik, Kultur und Gesellschaft im Osmanischen Reich unternahm Bismarcks späterer Generalstabschef Erkundungen im ganzen Land, kartierte abgelegene Provinzen und reformierte die desolate Armee. "Das Buch zeigt, wie eng die Bindungen zwischen Orient und Okzident im 19. Jahrhundert waren. Mich beeindruckt die breite Bildung des jungen preußischen Offiziers", erklärt Liebold und ergänzt: "Nicht zuletzt die Vorliebe Kaiser Wilhelms II. für alles Osmanische speiste sich aus Moltkes Buch. In militärischen Fragen gehörte die Türkei - aller früheren Konfrontationen zum Trotz - zu Europa, was bis heute in der NATO fortwirkt."

"Das Buch zeugt von der Fähigkeit zur Ironie und nimmt sich nicht zu ernst", so der Chemnitzer Politikwissenschaftler. Es beginnt mit einem Besuch im Hamam, dem türkischen Bad, eine "angenehme Erfrischung" (Moltke) vor beschwerlichen Reisen. Moltke begab sich etwa zu den ungenutzten Kupferschmelzen zwischen Tokat und Siwas, später zum Euphrat, um 1838 über den Kurdenkrieg zu berichten. Als Stratege fungierte er bei der Schlacht von Nisib 1839. Liebold fügt hinzu: "Selbst unter widrigen Umständen fielen ihm soziale Schieflagen auf: die Armut auf dem Land, die Zerstörungswut gegen armenische Klöster. Wer heute persönliche Kenntnis von Land und Leuten als Bedingung für Verständigung sieht - bei Moltke ist sie zu finden."

Das Programm der Ringvorlesung: http://www.tu-chemnitz.de/phil/ifgk/germanistik/ndvl/aktuelles.php

Kontakt: Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft, Telefon 0371 531-39511, E-Mail bernadette.malinowski@phil.tu-chemnitz.de

Katharina Thehos
06.12.2012

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