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Holz anstatt Stahl sorgt für weniger Schall und Schwingungen

Professur Fördertechnik entwickelt modulare Bauweise für den Maschinen- und Anlagenbau aus Holzfurnierlagenverbundwerkstoff - Prototyp wird auf der Messe TerraTec in Leipzig präsentiert

  • Prof. Dr. Klaus Nendel (M.) diskutiert mit Ronny Eckardt (r.) und Sven Eichhorn konstruktive Details am Prototypen der Transportrollenbahn im Versuchsfeld der Professur Fördertechnik. Foto: Mario Steinebach
  • Der Prototyp des Gestellsystems einer Transport-Rollenbahn aus Holzfurnierlagenverbundwerkstoffe (WVC). Bild: Frank Rasch/Christoph Müller

Etwa seit Ende des 20. Jahrhunderts erfährt die technische Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, ausgehend vom Bauwesen, eine Renaissance. Davon ausgenommen ist bislang jedoch der Maschinen- und Anlagenbau. Dabei besitzt Holz auch potenzielle Vorteile für den Einsatz in diesen Bereichen. Vor diesem Hintergrund prüfte die Professur Fördertechnik der TU Chemnitz mit drei Partnern aus der Industrie zwischen 2006 und 2010 mittels Material- und Bauteilanalysen die Eignung spezieller Holzfurnierlagenverbundwerkstoffe (WVC) als Konstruktionsmaterial für den Maschinen- und Anlagenbau. Mit dem Begriff WVC wollen die Chemnitzer Fördertechniker traditionell als Lagenholz bekannte Holzwerkstoffe wieder verstärkt ins Bewusstsein bringen und inhaltlich weiterentwickeln.

Im Projekt entwickelten die Forscher die Bauweise für ein modulares Gestellsystem aus WVC und bauten einen Prototyp einer Transportrollenbahn aus Sperrholz. Die grundlegende Bauweise des Gestellsystems ist modular und somit auch auf andere Anwendungen von Maschinengestellen übertragbar. Bei der Werkstoffprüfung bestätigte sich im Wesentlichen die erwartete Eignung des WVC für den Maschinen- und Anlagenbau. Gängigen Metallwerkstoffen wie unlegiertem Baustahl oder Standard-Aluminiumlegierungen zeigten sich die untersuchten Werkstoffe als ebenbürtig, in manchen Punkten auch als überlegen, etwa bei der besseren Schall- und Schwingungsdämpfung. Es zeigten sich außerdem bereits Kosteneinsparungspotenziale gegenüber herkömmlichen Bauweisen aus Stahlwerkstoffen. Andererseits wurde auch deutlich, wo die Grenzen der Werkstoffgruppe liegen oder wo noch Handlungsbedarf besteht.

Die Ergebnisse des Vorhabens sind vielversprechend, wenngleich noch weitere Entwicklungsarbeit nötig ist. Diese betrifft unter anderem eine weitere Kostensenkung in der Bauteilherstellung, die Umsetzung einer Serienfertigung der Bauweise sowie deren Anpassung und Weiterentwicklung an andere technisch sinnvolle Anwendungen.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), gefördert.

Nähere Informationen zum Projekt "Schwingungs- und geräuschdämpfende Leichtbauelemente im Maschinenbau auf Basis von Konstruktionswerkstoffen aus Holz" stehen auf http://www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22021705 oder unter http://www.tu-chemnitz.de/mb/FoerdTech/aew/aew_start.php bereit.

(Autorin: Nicole Paul, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR))

Messehinweis: Erstmals präsentieren die Fördertechniker den Prototyp einer Transportrollenbahn vom 25. bis 27. Januar 2011 auf der Internationalen Fachmesse für Umwelttechnik und -dienstleistungen TerraTec in Leipzig.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Klaus Nendel, Telefon 0371 531-32323, E-Mail klaus.nendel@mb.tu-chemnitz.de; Ronny Eckardt, Telefon 0371 531-35847, ronny.eckardt@mb.tu-chemnitz.de; Sven Eichhorn, Telefon 0371 531-35851, sven.eichhorn@mb.tu-chemnitz.de

Kontakt für Fragen zum Messeauftritt: Christoph Alt, Telefon 0371 531-37736, E-Mail christoph.alt@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
18.01.2011

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