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"Elektronischer Spürhund" im Handtaschenformat

Hannover Messe 2007: Chemnitzer Forscher stellen vom 16. bis 20. April 2007 ein transportables Messgerät vor, mit dem etwa Drogen, Arzneimittel und Schadstoffe schnell, sicher und kostengünstig bestimmt werden können

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Ray Saupe vom Zentrum für Mikrotechnologien zeigt den an der TU entwickelten Mikrospiegel - die Hauptkomponente des Nahinfrarot-Spektrometers. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold.

Das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, das Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und die Firma Colour Control Farbmesstechnik GmbH Chemnitz präsentieren vom 16. bis 20. April 2007 auf der Hannover Messe (Halle 15, Stand D34) ein transportables Nahinfrarot-Spektrometer. "Mit diesem Gerät können beispielsweise Kriminologen sehr schnell und sicher Rauschgifte, Gefahrenstoffe oder Falschgeld bestimmen", versichert Thomas Otto, stellvertretender Leiter des Chemnitzer Institutsteils des IZM. Überhaupt sei das Gerät sehr gut zur zerstörungsfreien Messung von Molekülspektren von Feststoffen, Dünnfilmen, Pasten und Flüssigkeiten geeignet - egal ob in der Lebensmittelkontrolle, medizinischen Diagnostik, Gerichtsmedizin, Pharmaindustrie oder Gasanalyse.

"Ein aktuelles Einsatzgebiet der Nahinfrarotspektroskopie ist die Qualitätskontrolle von Medikamenten und Fertigarzneimitteln", berichtet Projektmitarbeiter Ray Saupe. Nicht nur die Entwicklung und die Herstellung von Medikamenten müssen überwacht werden, auch die Qualitätsstandards sind im Zuge der Öffnung dieses Marktes und der Legalisierung des Internetversandes von Pharmazeutika zu sichern. "Ein flächendeckender Einsatz der Nahinfrarot-Spektroskopie zur sicheren Erkennung von Qualitätsmängeln wie Unterdosierungen, Placebos, falschen Wirkstoffen oder zusätzlichen Substanzen könnte mithilfe der neuartigen Technologie Gewinn bringend eingesetzt werden", ist Saupe überzeugt. Besonders vor dem Hintergrund der Gefahr zunehmender Arzneimittelfälschungen könnten Apotheker und Pharmagroßhandel von dieser schnellen Qualitätskontrolle profitieren.

Das kostengünstige Spektrometer aus Chemnitz kann auch unter rauen und vibrierenden Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel in der Umweltanalytik und industriellen Prozesskontrolle eingesetzt werden. Es arbeitet nach dem Prinzip scannender Gitterspektrometer. Die Hauptkomponente des Instruments bildet ein am Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz entwickelter Mikrospiegel, mit dem infrarote Strahlung hochpräzise abgelenkt werden kann. Eine auf dem Spiegel aufgetragene Chrom-Gold-Beschichtung ermöglicht eine Reflektion von mehr als 98 Prozent und damit einen hohen Lichtdurchsatz. Dies macht eine präzise Bestimmung von Inhaltsstoffen, Konzentrationen und Substanzen mit einer hohen Empfindlichkeit möglich.

Weitere Informationen erteilt Ray Saupe, Telefon (03 71) 53 97 - 19 48, E-Mail ray.saupe@che.izm.fraunhofer.de, http://www.pb.izm.fraunhofer.de/mdae.

Mario Steinebach
12.04.2007

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