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Finanzielle Bildung im Blickpunkt

Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der TU Chemnitz lädt zum öffentlichen Brückenkolloquium ein – Impuls durch Wiener Professorin Dr. Bettina Fuhrmann

Unter dem Titel „Kann man finanziell gebildet sein und wenn ja, wie?“ nimmt die Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Technischen Universität Chemnitz am 18. April 2018, 19 Uhr, im Rahmen des 5. Brückenkolloquiums „Zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“ das Thema „Finanzielle Bildung“ in den Blick. Die Veranstaltung findet im Rühlmann-Bau, Raum D 201, der TU Chemnitz am Campus Reichenhainer Straße statt.

Prof. Dr. Bettina Fuhrmann von der Wirtschaftsuniversität Wien wird als Expertin in Fragen der ökonomischen Bildung, namentlich der finanziellen Bildung, einen Impuls geben. Zum Brückenkolloquium lädt Professor Dr. Volker Bank ein, Inhaber der Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung. Der Eintritt zum Brückenkolloquium ist frei.

Finanzielle Bildung im Fokus

Gerade in den letzten Jahren wurde dem Thema „Finanzielle Bildung“ in der Öffentlichkeit wie in der Wissenschaft deutlich mehr Aufmerksamkeit zuteil. Organisationen wie die Bundesbank oder die OECD haben es ganz oben auf ihre Agenda gesetzt. Dazu gehören Fragen wie: Wie gehe ich mit meinem Einkommen um? Oder: Wie komme ich über die Runden, wenn das Geld knapp ist? Selbstmanagement ist hierfür ein entscheidender Faktor.

Das aber setzt etwa nach den Vorstellungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen voraus, bei denen Menschen weltweit Defizite aufweisen. So geht ein höheres Bildungsniveau zwar in der Regel auch einher mit einem höheren Niveau an Finanzbildung, mangelndes Finanzwissen aber hinsichtlich des Umgangs mit dem eigenen Geld, bedenkliche Einstellungen und problematische Verhaltensweisen sind in allen Gesellschaftsschichten vorzufinden. Dabei zeigt sich mit Blick auf das Thema „Finanzbildung“ empirisch in Untersuchungen zur Effektivität von Erziehungskonzepten, dass deren Wirksamkeit schon beim Wissen, insbesondere aber bei den Einstellungen und Verhaltensweisen, meistens beschränkt ist.

Eine weitere Diskussion im Zuge des Brückenkolloquium wird daher sein, ob es im eigentlichen Sinne überhaupt möglich ist, finanziell gebildet zu sein.

Daher lohnt es sich mit Blick auf das Finanzwissen näher zu untersuchen, wovon die Einstellungen und Verhaltensweisen bzw. Verhaltensintentionen abhängen. Dabei spielt die familiäre Sozialisation sicher eine dominante Rolle, die derzeit nicht durch schulische Lernangebote kompensiert wird.

So konnte ein Forschungsteam um Prof. Dr. Volker Bank, Inhaber der Professur für Vokationomie / Berufs- und Wirtschaftspädagogik, in einer Untersuchung zeigen:, dass junge Menschen großes Interesse an Geldthemen haben und dieses über mehrere Altersgruppen hinweg und in verschiedenen Schultypen zum Ausdruck bringen.

Im Rahmen des Kolloquiums wird daher auch zu fragen sein, welche Grundlagen jungen Menschen vermittelt werden sollten, um eine finanzielle Bildung aufzubauen.

Zur Person: Prof. Dr. Bettina Fuhrmann

Fuhrmann Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik an der renommierten Wirtschaftsuniversität Wien. Sie forscht u.a. zu den Schwerpunkten Financial und Economic Literacy, Unterrichtsqualität, komplexen Unterrichtsmethoden sowie der Evaluation im Bildungsbereich. Sie war als Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule tätig und ist als Sprecherin der Arbeitsgruppe Finanzielle Bildung aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung.

Hintergrund: Brückenkolloquium an der TU Chemnitz

Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Systeme, die ihre ganz eigenen Diskurse pflegen. Als Teile eines großen Ganzen aber sind sie aufeinander angewiesen: Wissenschaft schafft Wissen, das möglichst auch der wirtschaftlichen Wertschöpfung dienen können soll. Wissenschaft bildet auch Studentinnen und Studenten aus, die nach ihrem Abschluss wirtschaftlich wirksam werden sollen. Wissenschaft ist aber auch ihrerseits auf den Erfolg der Wirtschaft angewiesen, denn wenn die ökonomischen Geld- und Güterströme zum Erliegen kommen, fehlen die Ressourcen in Forschung und Lehre. Daher sollen mit dieser Veranstaltungsreihe Brücken gebaut werden, die den Austausch in beide Richtungen ermöglichen und Anlass zum wechselseitigen Gespräch geben sollen.

Matthias Fejes
05.04.2018

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