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70 Burgstädter Lehrer drückten die Schulbank

Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft führte "Pädagogischen Tag" an der TU Chemnitz durch

Zur Einstimmung auf das neue Schuljahr 2014/2015 haben am 25. August 2014 siebzig Lehrer des Gymnasiums Burgstädt die Technische Universität Chemnitz besucht, um hier einen "Pädagogischen Tag" zu verbringen. Zu Zwecken der Schulentwicklung werden jeder Schule im Schuljahr zwei derartige Tage ermöglicht; das Gymnasium Burgstädt richtete sich dieses Jahr mit der Bitte um Unterstützung bei der Durchführung an die Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft. Prof. Dr. Bernhard Koring, Inhaber der Professur, stand diesem Vorhaben offen gegenüber. Er gab an: „Da das Verhältnis von Erziehungswissenschaft und täglicher Berufspraxis, oder anders ausgedrückt von institutionalisierter Theorie zu institutionalisierter Praxis, oft sehr komplex ist, ist die gemeinsame Veranstaltung eines Pädagogischen Tages von beiderseitigem Nutzen.“


Seitens des Gymnasiums Burgstädt wurde eine Vorführung des 2013 erschienenen Dokumentarfilms „Alphabet“ von Erwin Wagenhofer angeregt, die den Auftakt der ganztägigen Veranstaltung bildete. Die Dokumentation, die ein 109 minütiges Portrait und gleichzeitig eine denkwürdige Kritik des globalen Bildungsverständnisses darstellt, wurde von den Lehrkräften und den Professurmitarbeitern gemeinsam im Hörsaalgebäude angeschaut.

Für den zweiten Teil Tages unterbreitete die Professur verschiedene thematische Vorschläge für Workshops, aus denen die Schulleitung und die Lehrer auswählen konnten. Im Workshop "Supervision" sensibilisierte Dr. Carola Weise die Lehrkräfte für diese spezielle Beratungsform. „Die Supervision birgt ein bislang unterschätztes Potential zur Reflexion der pädagogischen Praxis. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Lehrkräfte von Burnout betroffen sind, kann durch Supervision auf unterschiedlichen Ebenen sowie die kollegiale Beratung das professionelle Handeln unterstützt werden“, erklärt Dr. Weise. In einem weiteren Workshop referierte Dr. Verena Jahn zum hochaktuellen Thema "Cybermobbing". Ihre Erfahrungen mit den Lehrkräften drückte sie anschließend folgendermaßen aus: „Wie sich zeigte, ist dieses Thema bereits im Schulalltag präsent, jedoch mangelt es den Lehrkräften mitunter an diagnostischen Möglichkeiten und Erfahrungen im Umgang mit dieser sensiblen Materie." Der dritte Workshop "Lehrsprache", betreut von Sandy Scheffler, befasste sich mit grundlegenden Aspekten der Rhetorik und Stimmhygiene. Scheffler betonte: „Die Stimme ist das wichtigste Werkzeug des Pädagogen, weshalb es sehr wichtig ist, dieses einerseits so effektiv wie möglich einzusetzen und sie andererseits zu pflegen und gesund zu erhalten“.

Dem letzten Workshop, "Erlebnispädagogik", kam die Tatsache, dass, wie sich bei der Begrüßung ihrer Kollegen im neuen Schuljahr durch die Schulleiterin Ilka Frigge zeigte, sich unter den siebzig Lehrkräften auch fünf neue Kollegen sowie drei neue Referendare befanden, sehr zupass. Der aus Kooperations- und Interaktionsspielen bestehende Praxisteil des Workshops, geleitet von Mirko Ceranski, ermöglichte somit ein erstes und ungezwungenes Aufeinandertreffen für einen Teil der gegenwärtigen und der neu angekommenen Lehrerkollegen. „Rückblickend hatten die Lehrkräfte so nicht nur die Gelegenheit, etwas über die Erlebnispädagogik und ihre Methoden zu erfahren, sondern konnten im gleichen Zuge von den Effekten der Praxisübungen für die kollegiale Atmosphäre profitieren“, reflektierte Ceranski seinen Workshop.

Der Pädagogische Tag des Gymnasiums Burgstädt zum Ende der Sommerferien stellte unter Betreuung der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft somit ein erstes Wiedersehen und gleichzeitig ein Kennenlernen des Kollegiums dar und setzte nach einhelliger Meinung der Professurmitarbeiter sowie der Lehrkräfte einige interessante Impulse für die pädagogische Fortentwicklung der Schule. Zudem zeigte dieser Tag ein potentielles Kooperationsspektrum für die TU Chemnitz auf.

(Autor: Mirko Ceranski)

Mario Steinebach
05.09.2014

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