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Informatik: NUR für Mädchen!

30 Teilnehmerinnen bekamen bei der "Sommerakademie Informatik: IT is your turn girls" einen Einblick in das Fachgebiet, konnten selbst aktiv werden und lernten Gleichgesinnte kennen

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Spaß im Computerpool: Die Schülerinnen erhielten spannende Einblicke in die Fakultät für Informatik. Foto: Christian Schenk

Aus ganz Deutschland reisten am 6. Juli 2009 die Teilnehmerinnen einer besonderen Informationswoche der Fakultät für Informatik nach Chemnitz. Unter dem Motto "IT is your turn girls" wurde die Sommerakademie ausschließlich für Schülerinnen zwischen 16 und 19 Jahren organisiert, um deren Interesse an einem Informatikstudium zu wecken. Ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, praktischen Anwendungsmöglichkeiten und verschiedenen Freizeitaktivitäten sollte ihnen aufzeigen, dass Informatik mehr als nur Programmieren ist und auch Frauen eine wichtige Rolle in diesem Bereich spielen. Mit sehr unterschiedlichen Erwartungen kamen die Mädchen in die Stadt der Moderne. "Ich möchte gern mehr erfahren, um eine Sicherheit zu bekommen, ob ein Informatik-Studium das Richtige ist für mich", meinte Saskia Reifers aus Bonn zum Beginn der Woche. Auch Sabine Bertz aus Ratzeburg interessiert sich für das Fachgebiet und erhoffte sich außerdem endlich einmal Mädchen zu treffen, die genau so denken wie sie.

Die Woche begann mit einer Einführungsveranstaltung und der offiziellen Begrüßung der Teilnehmerinnen durch Prof. Dr. Wolfram Hardt, dem Dekan der Fakultät für Informatik. Anschließend bezogen die Mädchen ihre Zimmer im Hotel an der Oper und konnten bei einem Grillabend erste Kontakte knüpfen und sich über Interessen austauschen. An den folgenden Tagen erwartete sie dann ein Wechsel zwischen Theorie und praktischen Aufgaben. So erhielten sie in Vorträgen von Dozenten der Fakultät für Informatik eine Einführung in die Themenbereiche Digitale Bildbearbeitung, Videoproduktion, theoretische Informatik, Datenbanken, verteilte mobile Systeme und künstliche Intelligenz. Darüber hinaus konnten sie Fragen zum Studium der Informatik an der TU Chemnitz und dessen Anforderungen an die Fachstudienberaterin der Fakultät Margitta Pippig richten. Bei einem Self-Assessment-Test sowie beim selbstständigen Lösen von Aufgaben in einem E-Learning Programm hatten die Mädchen außerdem die Möglichkeit, ihre Kenntnisse im Bereich der Informatik unter Beweis zu stellen und selbst aktiv zu werden. Viel Spaß hatten sie auch bei der Aufgabe, das mobile Robotersystem "Robotino" mit Hilfe der Programmierungssprache C++ so zu steuern, dass es sich durch ein Labyrinth bewegte.

Neben der Einführung in die Theorie der Informatik und verschiedenen praktischen Aufgaben bekamen die Schülerinnen ebenfalls einen Einblick in die Arbeitswelt von Informatikern sowie in die Forschung im Bereich der Informatik. Bei einer Führung durch die Chemnitzer Niederlassung der IBM, einem der weltweit führenden Unternehmen für Software, Hardware und IT-Dienstleistungen, lernten sie zum Beispiel eine Menge über Themen wie Projektgestaltung, Planung und Kundenberatung. Im Labor für Selbstorganisierte und Verteilte Systeme der TU Chemnitz wurde ihnen eine der neuesten Entwicklungen von Microsoft vorgeführt: ein Multitouch-Screen, der viele Berührungspunkte gleichzeitig erkennen kann und dessen Einsatzmöglichkeiten von Mitarbeitern der Fakultät für Informatik derzeit erforscht werden. Desweiteren durfte ein Besuch des Chemnitzer-Hochleistungs-Linux-Clusters (CHiC), einem Superrechner aus 530 verschalteten einzelnen Rechnern, im Programm der Informatik-Schnupperwoche nicht fehlen. In einem Gastvortrag zeigte Dr. Noack vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie den Mädchen außerdem, wie Skelettfunde mittels Computertomografie und 3-D-Drucker analysiert werden.

Nachdem die Teilnehmerinnen der Sommerakademie bereits während der Woche bei einem Spaziergang durch die Stadt sowie einem Nachtwächterrundgang auf dem Schlossberg einen ersten Eindruck von Chemnitz gewonnen haben, erwartete sie am letzten Tag eine besondere Überraschung: der Besuch des Kletterwaldes in Rabenstein, welcher laut Ines Eckardt, Organisatorin der Sommerakademie Informatik, "eine super Erfahrung für die Mädchen" und ein gelungener Abschluss der Woche war. Bevor die Mädchen am 10. Juli wieder nach Hause fuhren, bedankte sich Prof. Dr. Hardt noch einmal bei den Mädchen für ihr Kommen und wünschte ihnen alles Gute. "Wir haben einen interessanten Einblick in die verschiedenen Bereiche der Informatik bekommen", sagte Rebecka Müsel am Ende der Sommerakademie. "Die Woche war sehr gut organisiert und das Programm sehr vielseitig gestaltet", schätzt Verena Feger ein und Jenny Geipel ergänzte: "Vor allem die praktischen Aufgaben haben Spaß gemacht." Die Informationen, die sie während der Woche gesammelt haben, helfen ihnen bei der Entscheidung, ob sie wirklich Informatik studieren wollen. "Ich bin mehr als zufrieden damit, dass erstens so viele Mädchen an der Sommerakademie teilgenommen haben und dass zweitens alle so motiviert waren", fasst Ines Eckardt am Ende zusammen, "außerdem war die Atmosphäre unter den Mädchen wirklich super." Die erstmals durchgeführte Sommerakademie Informatik für Mädchen war somit ein voller Erfolg und soll laut Prof. Hardt im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholt werden.

Weitere Informationen und ein Tagebuch der Sommerakademie Informatik sind zu finden unter http://www.it-is-your-turn-girls.de.

(Autorin: Stefanie Michel)

Mario Steinebach
14.07.2009

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