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Mit Prof. Dr. Martin Gaedke bekommt die Fakultät für Informatik einen renommierten Professor für Verteilte und Selbstorganisierende Rechnersysteme

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Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes (r.) und Prof. Dr. Wolfram Hardt (l.), Dekan der Fakultät für Informatik, freuen sich gemeinsam mit Dr. Martin Gaedke über seine Berufung zum Professor für Verteilte und Selbstorganisierende Rechnersysteme. Foto: Mario Steinebach

Was tun, wenn´s brennt? Der unlängst zum Professor für Verteilte und Selbstorganisierende Rechnersysteme berufene Martin Gaedke würde vielleicht erst einmal den Rechner einschalten und nachschauen, wo das Feuer ist. Doch das ist nur eine Möglichkeit, seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der "Umgebungsbewussten Anwendungen" zu nutzen. Mit den dort entwickelten Technologien, so die Vision, können einmal über ein einfaches Baukastensystem Sensoren und Datenerhebungen weltweit vernetzt werden, um, wie in diesem Beispiel, im Katastrophenfall etwa über Google Maps einen Überblick zu erhalten und entsprechend zu reagieren. Doch auch ein Hobbymeteorologe könnte so seine Wetterstation ans Netz bringen und ihre Daten global verwertbar machen. "Ziel dabei ist es, die Kooperation zwischen Menschen und Organisation zu etablieren und zu verstärken", so Gaedke, der dieses Forschungsgebiet und noch zwei weitere in die Fakultät für Informatik der TU Chemnitz brachte.

Darunter auch Gaedkes eigentliches Steckenpferd - das Web Engineering. Als Pionier und Mitbegründer dieses Forschungs- und Entwicklungsfeldes steht Gaedke heute als Präsident der International Society for Web Engineering vor und genießt diesbezüglich internationale Bekanntheit. Der Forschungsbereich widmet sich der interdisziplinären Erforschung von Wegen zu Systemlösungen für das World Wide Web, vom einfachen Nutzerportal bis hin zu komplexen E-Commerce-Lösungen. Zudem beschäftigt sich der neue Professor der TU mit "Service Infrastruktur Systemen", einem Gebiet, so Gaedke, auf dem die Uni schon weit fortgeschritten ist. Denn auch die Angebote des Chemnitzer Universitätsrechenzentrums, welches seinen Nutzern umfangreiche Dienste in Sachen Identitätsverwaltung vom Desktop bis zum Telefon anbietet, basieren auf Technologien dieser "Service Infrastruktur Systeme".

Doch letztlich war es nicht das schicke internetbasierte Telefon, das Gaedke von der TU als Arbeits- und Forschungsplatz überzeugte. "Ich hatte noch andere Eisen im Feuer, habe mich aber bewusst für Chemnitz entschieden", erzählt der Informatiker, der von der Universität Karlsruhe wechselte. "Im vorigen Jahr, als ich die Professur bereits vertreten habe, bekam ich vom hiesigen Arbeitsumfeld schon einen sehr harmonischen Eindruck. Ich habe auch erkannt, dass die TU als kleine Uni viel Potential hat, welches man hier ausschöpfen kann, ohne erst riesige politische Berge aus dem Weg räumen zu müssen."

So können sich alle glücklich schätzen: die TU, einen fähigen neuen Professor und Prof. Dr. Gaedke eine passende Uni gefunden zu haben. Lediglich Prof. Dr. Michael Mehring, Inhaber der Professur Koordinationschemie der TU, könnte sich ärgern. Er muss seinen Titel als jüngster Professor der TU nun mit Gaedke teilen, der ebenfalls am 7. Januar 1971 geboren wurde. Wie im Wissenschaftsbetrieb üblich, kommt es auch hier wohl auf die nächste Kommastelle, in diesem Fall die Geburtsstunde, an.

Weitere Informationen zu Professor und Professur unter: http://vsr.informatik.tu-chemnitz.de oder bei Prof. Dr. Martin Gaedke, Telefon 0371 531-25530, E-Mail gaedke@informatik.tu-chemnitz.de.

(Autor: Michael Chlebusch)

Katharina Thehos
16.10.2007

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