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Stell Dir vor, es ist Fachtag und keiner geht hin …

Professur für Allgemeine und Biopsychologie begrüßte dennoch 223 Teilnehmende, die sich am 26. Juni 2020 zum Thema „Schulische Inklusion – Vielfalt auf allen Wegen“ austauschten

Ein virtueller Fachtag? Vielen der an 245 sächsischen Schulen tätigen Inklusionsassistentinnen und -assistenten erschien das vor dem Ausbruch der Covid19-Pandemie undenkbar. Wie könnte eine gelungene Verbindung von Wissenschaft und individuellem Erfahrungsaustausch auch ohne persönliche Begegnung funktionieren? Die Antwort: Ja, es kann funktionieren. Am 26. Juni 2020 fand der erste virtuelle Fachtag im Rahmen des Projektes „Wissenschaftliche Begleitung im ESF/SMK-Vorhabensbereich Inklusionsassistent“ statt, dessen Beiträge noch bis zum 5. Juli für alle Projektbeteiligten online zur Verfügung stehen.  Wie die drei „analogen“ Vorläufer wurde dieser Fachtag von den Mitarbeitenden der Professur für Allgemeine und Biopsychologie der Technischen Universität Chemnitz organisiert. Er ist Teil des vom Europäischen Sozialfond (ESF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK) mit insgesamt etwa 880.000 Euro geförderten, an der Professur beheimateten Projektes.

Im Fokus: Die inklusive Schule

Es konnten nicht nur prominente Rednerinnen und Redner gewonnen werden, sondern gerade auch solche, die sich ebenfalls für dieses Online-Format begeistern ließen. Neben der Vorstellung der projekteigenen Forschungsergebnisse innerhalb des Projektes hielten zwei renommierte Pädagogen und Bildungsforscher (Prof. Dr. Matthias Grünke und Prof. Dr. Gino Casale) Inputvorträge zu wirksamen Methoden der Förderung sozial-emotional auffälliger und lernschwacher Schülerinnen und Schüler. Weitere Beiträge kamen von Raúl Krauthausen, Deutschlands wohl bekanntester Stimme in Sachen Inklusion, Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Grimme-Online-Awards, sowie Rainer Schmidt, Paralympics-Sieger und Weltmeister, Inklusionsexperte und Kabarettist. Letzterem gelang der Brückenschlag zwischen der Praxis schulischer Inklusion einerseits und einer humorvollen Betrachtungswiese andererseits. In sieben Workshops präsentierten zudem Expertinnen und Experten praktische Ansätze für den Arbeitsalltag in der inklusiven Schule.

Ein positives Fazit

Laut dem Leiter der Professur, Prof. Dr. Udo Rudolph, haben die ganz besonderen neuen Möglichkeiten einer Online-Veranstaltung entscheidend zum Gelingen des Fachtages beigetragen. Weite Anreisen sowie Raumplanungen von bis zu zwölf parallel stattfindenden Workshops entfielen. Die Referentinnen und Referenten konnten ihre Beiträge flexibel erstellen und als Screencasts oder Videobeiträge einreichen. Die synchrone Kommunikation zwischen den Teilnehmenden und auch den Referierenden wurde durch Chats ermöglicht. Um darüber hinaus eine langfristigere Kommunikation anzuregen, wurden zu allen Beiträgen Foren eröffnet. „Auf diese Weise haben wir ein Publikum sehr gut erreichen können, bei dem es durchaus auch skeptische Stimmen bezüglich eines digitalen Fachtags gegeben hatte”, so Rudolph.

Das Feedback der Teilnehmenden fiel entsprechend sehr gut aus. Die Evaluation zeigt: Die digitale Veranstaltung erreichte die bislang besten Ergebnisse innerhalb der bisherigen Reihe der Fachtage. Ein Teilnehmer zog Bilanz: Drei Daumen hoch! Ich war anfangs zugegeben eher skeptisch, wie ein solcher Fachtag online ablaufen kann. Aber ich muss ehrlich sagen: Ganz große Klasse! Gute Vorbereitung! Hervorragende Referentenauswahl! Prima Organisation und Durchführung! Habe heute viel mitgenommen und eine Menge Tränen gelacht! ;)“.

Projektleiter Dr. Andreas David resümiert: „Wir sind sehr glücklich über den Verlauf. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt, und wir haben von heute auf morgen komplett umgeplant. Zum Start lief dann fast alles rund -- und als am Freitagnachmittag 15:30 Uhr dann noch über 70 Prozent der 223 angemeldeten Teilnehmenden auf unserem Portal aktiv unterwegs waren, hat uns das natürlich total gefreut.“

(Autoren: Dr. Andreas David und Prof. Dr. Udo Rudolph)

Weitere Informationen erteilt Dr. Andreas David, Telefon 0371 531-37357, E-Mail andreas.david@psychologie.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
02.07.2020

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