MADRID MONUMENTAL

 

JUNIORPROFESSUR KULTURELLER UND SOZIALER WANDEL

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In Madrid befinden sich zahlreiche Denkmäler, die an die Aufstände gegen Napoleon erinnern. Kein Wunder: Madrid war ein wichtiger Schauplatz der Ereignisse und zugleich ein symbolisches Zentrum des souveränen Nationalstaates. Schauen wir uns nun einige dieser Orte der Erinnerung genauer an.

Das Denkmal für die Gefallenen Spaniens

Auf der Plaza de la Lealtad (dt.: „Platz der Treue“) unweit des berühmten Museums Prado, im Zentrum von Madrid, befindet sich das Monumento a los Caídos por España (dt.: „Denkmal für die Gefallenen Spaniens“). Sein ursprünglicher Name war jedoch „Denkmal für die Helden des 2. Mai“ (sp. Monumento a los Héroes del Dos de Mayo).[1]

Den Entwurf für das Denkmal schuf der Architekt Isidro González Velázquez 1821, der an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando (dt.: „Königliche Akademie der Schönen Künste vom Heiligen Ferdinand“) Architektur studiert hatte. Er gehörte zu den Künstlern der spanischen Neoklassik und entwarf neben dem Monument für die Gefallenen Spaniens weitere Denkmäler Madrids.[2] Bereits im Jahr 1821 begann der Bau des Monumentes nach den Ideen von Isidoro González Velázquez. Ein Jahr später kam es jedoch durch die Restauration des Absolutismus zu einem Baustopp. Erst unter der liberal gesinnten María Cristina de Borbón wurden die Arbeiten im Jahre 1840 abgeschlossen und das Monument am 2. Mai eingeweiht.

Auf der von mehreren Straßen umgebenen Plaza de Lealtad befindet sich ein durch einen Zaun abgetrennter Bereich. In seinem Mittelpunkt wurde das Monumento a los Caídos por España gebaut. Das Areal ist sorgfältig mit Hecken und großen Bäumen gestaltet und befindet sich in einem sehr guten Zustand. Durch das viele Grün und den großen Zaun wird das 1840 erbaute Monument leicht verborgen und es entsteht trotz der nahen Straße eine gewisse Stille. An diesem Ort wurden 1808 auf den Befehl des französischen Generals Murat zahlreiche Madrilenen erschossen. Somit wird die Plaza de Lealtad zu einem geeigneten Ort des Gedenkens an die Opfer des Krieges von 1808.

Das Denkmal ist etwa 35 Meter hoch und lässt sich optisch in vier Teile gliedern. Im unteren Teil des spitz zulaufenden Monumentes befinden sich Stufen, die zu einer Ebene hinaufführen. An diese Plattform schließt sich der Sockel mit mehreren Inschriften und einem eingelassenen Sarg an. Unter dem Obelisken, dem obersten Teil, finden vier Skulpturen mit verschiedenen Attributen und Bedeutungen ihren Platz.

Die Treppenstufen am Fuße des Denkmals führen aus jeder Himmelsrichtung zu einer Ebene am unteren Ende des Monuments, wobei die Stufen aus westlicher Richtung hervorzuheben sind. Sie sind breiter als die übrigen und auf jeder Seite durch ein Geländer aus Stahl begrenzt. So bieten sie Platz für die Niederlegung von Kränzen und Blumen, wie es jedes Jahr am 2. Mai geschieht. Die Stufen enden an einer rechteckigen Plattform, auf der ein ewig brennendes Feuer steht. Diese Sichtweise auf das Monument beschreibt die Vorderansicht. An allen vier Ecken der Ebene befinden sich außerdem steinerne Fackeln.

An die Säulen, die Begrenzungen der Treppen, wurden zwei Gedenktafeln angebracht. Die rechte der beiden stammt aus dem Jahr 1850 und enthält den Text: Reinando Isabella II. el pueblo español erigio monumento para conmemorar la lealtad de sus hijos 2. Mayos MDCCCXL (dt.: „Unter Isabell II. hat das spanische Volk dieses Monument errichtet, um der Loyalität ihrer Kinder zu gedenken, 1840“). Der unterste Teil des Monuments ist quadratisch. Er beinhaltet einen grauen Sockel und einen farblich abgesetzten und etwas eingerückten Abschnitt, auf den ein verziertes „Dach“ gesetzt wurde.

Auf dem Sockel hinter dem brennenden Feuer steht die 1985 hinzugefügte Inschrift: Honor a todos que dieron su vida por España (dt.: „In Ehren aller, die ihr Leben für Spanien verloren“). Über diesem befindet sich ein in das Monument eingelassener Sarg. Er wird von zwei umgedrehten Fackeln umrahmt und symbolisiert einen Ort der letzten Ruhestätte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Monumentes befindet sich ein weiteres eingerücktes Bild, welches die Annäherung eines großen Löwen mit offenem Maul an einen deutlich kleineren Engel mit Schild, darstellt. Der Löwe könnte dabei das damals übermächtige Frankreich symbolisieren, welches das unschuldige, weniger mächtige spanische Volk angreift. Durch das Einrücken in die beiden Seiten des Monumentes wirken der Sarg und die Angriffsposition des Löwen plastisch und damit sehr lebendig.

An den nördlichen und südlichen Ansichten dieses Abschnittes kann man weitere Inschriften finden. In ihnen dankt die Nation den Märtyrern des Unabhängigkeitskrieges, deren Blut am 2. Mai 1808 vergossen wurde. Durch sie wird deutlich, dass nicht nur Betroffene und Angehörige den Opfern gedenken sondern eine ganze Nation. Über allen Gedenkschriften findet sich ein weiterer grauer Abschnitt der einem Dach gleicht. Er ist nur an der Vorderseite und an den Ecken verziert.

Der Abschnitt unterhalb des Obelisken zeigt vier Figuren, die jeweils nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind. Wie bereits erwähnt hat jede von ihnen durch unterschiedliche Attribute eine andere Bedeutung. Die Figur der Vorderseite stellt einen Engel dar, der in seiner rechten Hand ein Schwert hält und auf dem Kopf einen Kranz aus Efeu trägt. Seine linke Hand hält er auf der Brust. Diese Figur steht für den Patriotismus, was sich aus der Inschrift unterhalb erkennen lässt. Die Figur der südlichen Seite repräsentiert eine Frau, die in ihrer rechten Hand ein Schild und in ihrer linken Hand einen Stab trägt. Sie ist im Gegensatz zu dem Engel der Vorderseite bekleidet.

Diese Figur steht für die Tugend (sp.: virtud) und hat ebenfalls einen Kranz auf dem Kopf. Auch die Figur auf der Rückseite des Monumentes ist eine Frau und bekleidet. Sie steht für die Beständigkeit (sp.: constancia). Die vierte Figur hingegen ist ein Mann, der in seiner linken Hand mehrere tote Tiere hält und einen Helm auf dem Kopf trägt. Er symbolisiert den Mut (sp.: valor). Wahrscheinlich stellen die vier Figuren Eigenschaften des spanischen Volkes dar.

Der oberste Abschnitt des Monuments stellt einen spitz zulaufenden Obelisken dar. Auf der Vorderseite steht: dos de mayo (dt.: „zweiter Mai“). Diese Inschrift wiederholt das Datum, den Beginn des spanischen Unabhängigkeitskrieges gegen die französischen Truppen.

Angesichts all dieser Repräsentationen des 2. Mai 1808, stellt sich die Frage, warum der Name des Denkmals geändert wurde. Die linke Tafel gibt uns den Schlüssel für die Umbenennung. Sie erinnert an die Wiedereinweihung am 22.11.1985 durch den König Juan Carlos I. Er veranlasste, dass der Name des Denkmals in Monumento a los Caídos por España (dt.: „Monument für die Gefallenen Spaniens“) geändert wurde. Seitdem findet auch eine ewig brennende Flamme auf der Plattform ihren Platz. Die feierliche Zeremonie der Umbenennung und Wiedereinweihung fand unter Anwesenheit von Repräsentanten der beiden Lager, die im spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatten, statt. Die Anwesenheit des Königs stand symbolisch für die transición, für die friedliche und konsensfähige Demokratisierung des Landes nach Francos Tod. Juan Carlos nahm eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen dem Lager der Republikaner und dem der Franquisten ein.

Das Jahr 1908

Anlässlich des 100. Jahrestages des 2. Mai 1808 bereitete der Stadtrat Madrids in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister sowie dem Freundeskreis der schönen Künste eine zentrale Gedenkveranstaltung vor. Doch stand in deren Mittelpunkt nicht nur das Erinnern an die Opfer des spanischen Unabhängigkeitskrieges. Auch sollte sie die Einheit der spanischen Nation repräsentieren. Letzteres scheiterte aber bereits in der Vorbereitungsphase, weil die Regierung Spaniens keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellte. Stattdessen wurde sie mit Geldern aus dem Finanztopf der spanischen Hauptstadt finanziert.

Am 2. Mai 1908 begann die Gedenkfeier in Madrid mit einer Messe in der Inglesia San Francisco el Grande (dt.: „Kirche des Heiligen Franziskus des Großen“) in Ehre an die Toten des 2. Mai 1808. Anschließend führte ein Festumzug aus militärischen sowie zivilen Einheiten durch die Gassen der Stadt. Angeführt wurde dieser Umzug vom damaligen König Alfons XIII., welcher die gesamte Wegstrecke zu Fuß zurücklegte und damit auch ein Interesse des Königshauses am Aufstand der Bevölkerung symbolisierte.

Das Organisationskomitee sah im Voraus eine Beteiligung aller spanischen Regionen mit je einem eigenen Umzugswagen vor, um die gesellschaftliche und politische Einheit Spaniens zu bekräftigten. Dieses Vorhaben wurde allerdings nur von den Regionen Andalusien sowie Alt- und Neukastilien unterstützt. Die restlichen Provinzen lehnten dieses Angebot ab und führten eigene Gedenkveranstaltungen durch. Dennoch erfreute sich die Festlichkeit in Madrid einer regen Beteiligung der Madrilenen.

Im Rahmen des Gedenkens an den 2. Mai 1808 ersannen die Organisatoren des Jubiläumsfestes die Errichtung verschiedener Monumente. Zu diesen gehören zwei Gedenktafeln und das Monument an die Helden des 2. Mai in den Gärten von Ferraz.

Aus den Ereignissen der zentralen Madrider Gedenkfeier und der Anteilnahme der Provinzen lässt sich die erinnerungspolitische Funktion der Veranstaltungen erkennen. Die spanische Bevölkerung sollte sich nach Innen durch die Erinnerung an die Geschehnisse des 2.Mai 1808 verbunden fühlen. Diese innere Einheit war aber zu schwach um auch eine politische Geschlossenheit nach außen zu symbolisieren.[3]

Die Gedenktafel auf der Puerta del Sol

Die Puerta del Sol ist der zentrale Treffpunkt Madrids für Jung und Alt und gleichzeitig der Mittelpunkt Spaniens. Hier findet man den berühmten 0-Kilometerstein, von dem aus alle Entfernungen in Spanien gemessen werden.

An der Puerta del Sol befindet sich auch die Casa de Correos, das ehemalige Postgebäude. Heute dient es als Regierungssitz der autonomen Gemeinschaft Madrid. An der Fassade dieses wichtigen Gebäudes befindet sich rechts neben dem Eingang und dem ersten Fenster eine Gedenktafel. Sie ist aus Marmor gefertigt und ist auf einer weiteren etwas größeren Platte befestigt. Die größere der beiden ist im oberen Teil mit einem Aufsatz und einem Wappen verziert.

Das Wappen ist an der linken Seite von einem Lorbeerzweig und auf der rechten Seite von einem Eichenzweig umrahmt. Es besteht im Inneren aus drei Teilen. Der rechte Teil zeigt das Stadtwappen von Madrid. Links daneben findet sich das Wappen des Herrschergeschlechts der Bourbonen unter deren Herrschaft die Gedenktafel entstand und ihren Platz am Casa de Correos bekam. Im dritten Teil befindet sich ein Kranz, der unter den beiden Wappen angebracht ist.

Am unteren Teil der Platte hängt eine Art Kette, die ebenfalls aus Lorbeerblättern gefertigt ist. Die Gedenktafel enthält folgende Inschrift: A los heroes populares que el 2 de Mayo de 1808 riñeron en este mismo lugar el primer combate con las tropas de Napoleon. El ciclo de Bellas Artes 1908 (dt.: „Den Volkshelden, die sich am 2. Mai 1808 dem ersten Kampf gegen die napoleonischen Truppen gestellt haben. Der Freundeskreis der Schönen Künste 1908“). Der Freundeskreis der schönen Künste ist eine Vereinigung, die an der Organisation der 100 Jahr Feier des 2. Mai beteiligt war.

Das Denkmal an die Helden des 2. Mai

Dieses Monument zu Ehren der Helden des 2. Mai befindet sich im Zentrum der Stadt Madrid. Gegenüber der Plaza de España angrenzend an die Calle de Ferraz, liegen die Jardines de Ferraz in deren Mittelpunkt sich das Denkmal befindet.

Inmitten des Rondells steht die Statue umrahmt von meterhohen Bäumen, welche den Lärm der angrenzenden Straße Calle Ferraz kaum zu dämpfen vermögen. Um das Denkmal wurde ein etwa 1,5 Meter hoher Zaun errichtet, womöglich um es vor Vandalismus zu bewahren.

Die Calle Ferraz ist eine stark befahrene Straße, welche in die Calle de Bailén übergeht. Diese führt direkt am Palacio Real (dt.: „Königspalast“) und der Plaza de Oriente, zwei der wichtigsten Touristenziele Madrids, vorbei. Das Monument befindet sich, bis auf ein Graffiti auf der Rückseite der Statue sowie wenige Abnutzungserscheinungen, in einem guten Gesamtzustand.

Entstanden ist das Konzept für die Statue im Jahre 1892 im Rahmen einer Studienarbeit des Künstlers Aniceto Marinas Garcia. Marinas wurde 1866 in Segovia geboren und ging als Stipendiat 1884 an die Real Academia de Bellas Artes de San Fernando (dt.: „Königliche Akademie der Schönen Künste des Heiligen Ferdinand“) nach Madrid. Zwei Jahre später wechselte er an die Akademie der schönen Künste in Rom, wo jene Idee für die Statue entstand.[4] Nach Abschluss seiner Studien im Jahre 1893 kehrte er nach Madrid und an die Akademie der schönen Künste, an welcher er fortan eine Professorenstelle begleitete, zurück. Er starb 1953 in seiner Heimatstadt.

Infolge des 100. Jahrestages des 2. Mai entstand die Idee, ein Monument zu erschaffen, welches dem Volk Madrids gewidmet werden sollte. Zunächst gab es verschiedene Vorschläge für den Ort des Denkmals seitens der Akademie der schönen Künste. Nach einigen Überlegungen entschloss sich der Freundeskreis der schönen Künste das Denkmal auf der Glorieta de San Bernardo (dt.: „Rondell des Heiligen Bernhard“) zu errichten. Dieses befindet sich nördlich des Königspalasts und heißt heute Glorieta de Ruíz Jiménez (dt.: „Rondell des Ruíz Jiménez“).[5] Unter der Herrschaft von Francisco Franco erfolgte im Jahr 1967 die Übersiedlung des Monumentes an ihren heutigen Standort, den Jardines de Ferraz.[6] Warum die Umsetzung erfolgte, bleibt jedoch Unklar.

Mit einer Höhe von insgesamt etwa 5,90 Metern imponiert das Monument sofort bei Betreten des Rondells. Der Sockel misst dabei eine Höhe von 2,40 Meter und die Statue 3,50 Meter. Gefertigt ist es aus Bronze, Marmor und Stein.

Der steinerne Sockel ist kreisförmig angelegt, wobei der unterste Teil den größten Durchmesser besitzt. Anschließend folgt ein schmalerer zylinderartiger Teil sowie ein Plateau, dessen Durchmesser kleiner ausfällt als das des Bodenstückes des Sockels. Zudem ist an dem Fundament eine marmorne Tafel mit einer Inschrift eingelassen. Die Inschrift ist dem Volk des 2. Mai des Jahres 1808 gewidmet und lautet: Al Pueblo del dos de Mayo 1808 (dt.:„Dem Volk des zweiten Mai 1808“). Über der Gedenkschrift ist ein Wappen, welches aus mehreren Sternen nebst Figuren besteht, und von Lorbeerblättern umgeben wird, angebracht.

Auf dem eben erwähnten Plateau wurde die bronzene Statue errichtet. Das Monument stellt insgesamt fünf Personen dar, welche um eine Kanone gruppiert sind. Zunächst sind unter der Kanone zwei Gefallene, ein Mann und eine Frau, dargestellt. Sie stehen für die mutigen Madrilenen, die im Kampf gegen die Besetzer ihr Leben lassen mussten. Der Mann liegt auf dem Bauch und mit dem Gesicht zu Boden, weshalb das Gesicht unkenntlich bleibt.

 Die Frau hingegen liegt auf der Seite mit dem Kopf von der Kanone abgewandt. Die Kleidung der beiden ist einfach gestaltet. Nur die Tatsache, dass die Frau eine Hose trägt, scheint ungewöhnlich. Neben der Kriegswaffe hockt ein verängstigter Junge, der nur mit einer Hose bekleidet ist. Sein Gesicht ist von Schmerz und Traurigkeit gezeichnet, zudem hält er die Hand der weiblichen Figur. Dies lässt vermuten, dass es sich bei den Abgebildeten um eine Familie handelt.

Die vierte Person lehnt mit dem Rücken am rechten Kanonenrand und trägt eine Uniform jener Zeit. Seine Gesichtszüge sind ausdruckslos, es scheint, als habe er kaum Kraft, um sich auf den Beinen zu halten. Diese Person verkörpert den spanischen Artillerieoffizier Luis Daoíz, welcher während des Aufstands des 2. Mai 1808 ums Leben kam. Daoíz und ein weiterer Artillerieoffizier, Pedro Velarde, widersetzten sich ihren Befehlshabern und schlossen sich den Aufständischen an.[7]

Über allem scheint eine Engelsgestalt zu schweben, welche in Verbindung mit Gloria (dt.: „Ruhm“) gebracht wird. Sie steht auf der Kanone und hält einen Speer, der mit einer Fahne umwickelt ist. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die spanische Flagge. Gekleidet ist die Gestalt mit einem weit fallenden Kleid aus dem ihre Flügel hinausragen. Sie soll dem Denkmal einen allegorischen Charakter verleihen.[8]

Die Gedenktafel Dos de Mayo auf der Plaza de Oriente

An der Ostseite des Palacio Real befindet sich eine weitere Gedenktafel zu Ehren der Helden des 2. Mai 1808. Sie zeigt auf den Plaza de Oriente und die vielbefahrene Calle de Bailén.

Der Platz des Ostens wurde von dem damaligen spanischen König Joseph Bonaparte geschaffen. Ursprünglich säumten den Platz viele kleine Kirchen, die Bonaparte entfernen ließ, um von der Puerta del Sol ungehindert auf den königlichen Palast schauen zu können. Zudem sollten diese Änderungen das Entwirren der verwinkelten Gassen Madrids hervorrufen. Ungewiss ist jedoch wann er diese Umbauten veranlasste.

Die Inschrift der Gedenktafel ist in Marmor gehauen und lautet: A los Heroes populares que el 2 de Mayo 1808 iniciaron en este mismo lugar la protesta y sacrificio contra las tropas extranjeras. El circulo de Bellas Artes 1908. Repuesta por el ayuntamiento de Madrid 1947 (dt.: „Den Volkshelden, die am 2. Mai 1808 genau an diesem Ort den Protest und das Opfer gegen die ausländischen Truppen begannen. Der Freundeskreis der schönen Künste 1908. Wiedereingesetzt durch die Stadt Madrid 1947“. Somit erinnert eine einfache, aber an prominentem Ort platzierte Gedenktafel an das Aufbegehren des Volkes gegen die französischen Truppen.

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[1] Die Gründe für diese Umbenennung werden an späterer Stelle erläutert.
[2] Melero 1998: 158.
[3] Brinkmann 2005: 207f.
[4] Demange 2005: 221.
[5] Demange 2005: 220f.

[6] Santamaria 2005: 150.
[7] Demange 2005: 221f.
[8] Demange 2005: 222.