MADRID MONUMENTAL

 

JUNIORPROFESSUR KULTURELLER UND SOZIALER WANDEL

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Die Statue von Antonio de Nebrija befindet sich ganz außen auf der linken Seite direkt neben dem Eingang. Er steht aufrecht auf einem Sockel, auf dem ebenfalls sein Name zu erkennen ist. Sein rechter Fuß zeigt nach vorn. Über seiner Kleidung trägt er einen weiten Mantel. Er hat kinnlanges Haar und auf seinem Haupt trägt er eine Kappe. In der rechten Hand hält er ein Buch, das er mit seinem Zeigefinger geöffnet hält. Das Buch stellt seine berühmte Grammatik dar. Mit der linken Hand macht er eine präsentierende Geste auf die aufgeschlagene Buchseite. Sein Gesicht wirkt ernst und sein Blick ist nach oben gerichtet.

Antonio de Nebrija wurde 1444 in Lebrija, Sevilla, geboren. Sowohl heute als auch zu seiner Zeit hatte er eine große Bedeutung als Humanist und Philologe. Von 1459 bis 1463 studierte er an der Universität in Salamanca und wurde dort im Jahre 1476 zum Professor für Grammatik ernannt. In Salamanca erneuerte er den Lateinunterricht und veröffentlichte 1481 in diesem Zuge die Introductiones latinae (dt.: „Einführung in die lateinische Sprache“). 1490 ging Nebrija nach Alcalá de Henares und arbeitete dort an einer mehrsprachigen Ausgabe der Bibel mit, sowie als königlicher Dichter und Chronist.

1492 erschien sein wohl bedeutendstes Werk: Die Gramática de la lengua castellana (dt.: „Grammatik der kastilischen Sprache“). Es war die erste gedruckte Grammatik in einer romanischen und nichtklassischen Sprache. Es wurde nur eine Auflage von ihr herausgegeben, da die lateinische Sprache immer noch eine Vormachtstellung in Kultur und Wissenschaft hatte. „Es geht um die Einsicht, daß Sprache nicht nur ein quasi natürliches Instrument des zwischenmenschlichen Umgangs, sondern auch ein geistiges Phänomen und ein tragendes Element der Kultur ist. Das zeigt sich auf zwei Ebenen. Die Sprache wird als eine imperiale und als eine literarische Größe bedeutsam.“[1] Die Bedeutung Nebrijas wird vor allem durch die Grammatik deutlich, die einen hohen Stellenwert in Spanien einnahm. „Immer war die Sprache Begleiterin des Imperiums und folgte ihm so, dass sie zusammen begannen, wuchsen und zur Blüte kamen und dann gemeinsam verfielen.“[2]

1495 verfasste er das erste lateinisch-spanische Wörterbuch. Antonio de Nebrija verstarb 1522 in Alcalá de Henares. Aufgrund seiner bedeutsamen Arbeit für die Verbreitung des Kastilischen als Nationalsprache hat Antonio de Nebrija einen Platz vor der Nationalbibliothek erhalten.

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[1] Neuschäfer 2001: 73.
[2] Neuschäfer 2001: 73.