Do. 25.04.
20:30 Uhr
DIE UNSCHULD (OmdU) Language jpn
JAP 2023 (OT: Kaibutsu)|Regie: Kore-eda Hirokazu|Darsteller: Sakura Andô, Eita Nagayama, Soya Kurokawa|127 min

Drei Mal werden die selben Ereignisse gezeigt, allerdings aus unterschiedlichen Perspektiven, bis sich am Ende die Wahrheit offenbart. - Eine alleinerziehende Mutter, die sich über das zunehmend rätselhafte Verhalten ihres Sohnes wundert. Mal schneidet der sich seine Haare ab, mal kommt er mit nur einem Schuh nach Hause. In der Schule jedoch findet sie keine Antworten, die Direktorin weicht den besorgten Fragen der Mutter aus und der Lehrer deutet an, das er seinen Mitschüler schlecht behandelt.

Einfühlsame und tiefe Dramen sind die Stärke von Hirokazu Kore-eda (Goldene Palme für „Shoplifters“). Niemand sonst versteht sich so gut darauf, realistische und komplizierte Familien- und Charaktergespanne zu entwickeln, die die Feinheiten menschlicher Interaktionen offenlegen und dramatisieren. Sein Talent, verschiedene Perspektiven darzustellen und zu spannenden Konfliktsituationen zu verweben, kommt in seinem neuesten Film besonders zum Tragen. Der Originaltitel heißt übersetzt „Ungeheuer“ und mutet hinsichtlich der enormen, teils schmerzhaften Menschlichkeit seiner Figuren wie eine bewusste Provokation unserer Vorurteile an. Gewinner von 2 Preisen in Cannes (Drehbuch und Queer Palm).

Mo. 29.04.
20:00 Uhr
OLFAS TÖCHTER [Montags-Doku]
FRA/DEU/TUN/SAU 2023|Regie: Kaouther Ben Hania|Darsteller: Hend Sabri, Olfa Hamrouni, Eya Chikahoui|107 min

Olfa ist eine tunesische Frau, die Mutter von vier Töchtern. Während die beiden jüngeren versuchen, ihre Rolle als Frauen im modernen Tunesien zu definieren, gingen die beiden älteren einen radikal anderen Weg: Eines Tages waren sie plötzlich verschwunden, um sich in Libyen dem IS anzuschließen und somit der extremen Version des Patriarchats zu unterwerfen, aus dem ihre Mutter und Schwestern sich zu lösen versuchen. Diese Doku erzählt Episoden aus der Familiengeschichte nach, wobei Schauspieler:innen die Personen ersetzen, die selbst nicht anwesend sind. So wohnen wir eine intime Familiengegenüberstellung bei, die gleichzeitig von den Herausforderungen einer Gesellschaft im Wandel und dem fortwährenden emanzipatorischen Kampf gegen Unterdrückung erzählt.

Die experimentelle Dokumentation von Kaouther Ben Hania (die hiermit ihre zweite Oscar-Nominierung nach „Der Mann, der seine Haut verkaufte“ verdient) avancierte nach ihrer Premiere in Cannes schnell zu einem der meistdiskutierten Filme der Saison. Im Spiel mit mehreren Ebenen nutzt sie die Kraft der Fiktion und Simulation, um zu einer tieferen Wahrheit vorzudringen. Das Resultat ist packend, mitreißend und provokant.

Di. 30.04.
20:30 Uhr
DRIVE-AWAY DOLLS (OmdU) Language usa
USA/UK 2024|Regie: Ethan Coen|Darsteller: Margaret Qualley, Geraldine Viswanathan, Beanie Feldstein|84 min

„Zu viele Dildos“ betitelte der Bayrische Rundfunk seine Kritik, ein Grund mehr für uns, „Drive-Away Dolls“ auf die Leinwand zu bringen. Der neue Film von Ethan Coen, Hälfte der legendären Coen-Brüder („The Big Lebowski“, „True Grit“), erzählt den spontanen Roadtrip zweier lesbischer Freundinnen durch Florida. Die Fahrt der sexuellen Befreiung nimmt eine abrupte Ausfahrt, wenn Gangster und Republikaner beginnen die Frauen zu verfolgen.

This intentionally ridiculous roadtrip movie tells the gloriously gay story of two friends on a journey of sex positivity and self discovery through conservative Florida. Things quickly go awry when they cross paths with a group of inept criminals along the way.