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Bereits seit 1984 existiert das Centro de Documentação 25 de Abril an der Universität von Coimbra[1]. Es ist auf die Ereignisse rund um die Nelkenrevolution spezialisiert und stellt einen der reichhaltigsten Bestände an Literatur, Zeitungsartikeln und Originaldokumenten (in Kopie) zur Nelkenrevolution. Die meisten Dokumente sind jedoch nur in Portugiesisch vorhanden.

Eine zentrale Rolle nehmen Augenzeugenberichte der Geschehnisse des 25. April, sowie Tonspuren und Zeitungsberichte aus dieser Zeit ein. Aber auch private Archive und spezialisierte Online-Bibliotheken gehören zum Angebot des Zentrums. Des Weiteren sind die Ereignisse, die seit 1958 zur Revolution führten, und die Nelkenrevolution selbst chronologisch auf den Internetseiten des Zentrums abrufbar. Alle wichtigen Persönlichkeiten sind per Kurzbiographie dargestellt und Organisationen der Revolution sowie der Diktatur erläutert.

Die Hauptintentionen sind, die politische und ökonomische Geschichte der Jahre 1974 bis 1976 aufzuzeichnen und die politische Opposition zwischen 1958 und 1974 darzulegen. Die Transformation zur Demokratie, ihre Gründe und Konsequenzen werden erforscht, zusammengetragen und archiviert. Weitere Tätigkeiten des Dokumentationszentrums sind das Organisieren von Ausstellungen und das Publizieren.

Auffällig dabei ist, dass sich die Bemühungen zur Dokumentation und Archivierung von Zeugnissen der Zeitgeschichte auf die Nelkenrevolution konzentrieren und die Diktatur des Estado Novo ausblenden. Anders verhält es sich mit der Bürgerinitiative Não Apaguem a Memória!.

Jessica Gutsche


[1] Vgl. Sousa Santos o. J.



Bibliografie:

  • Sousa Santos, Boaventura de (Hrsg.) [o.J.]: "Informations” in: Centro de Documentação 25 de Abril, URL: http://www.uc.pt/cd25a/wikka.php?wakka=Information, letzter Zugriff: 16.06.07.
  • Fleschenberg, Andrea (2004): Vergangenheitsaufklärung durch Aktenöffnung in Deutschland und Portugal?. Münster: LIT.

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