| Bloms Schema |
Ganze Zahlen
- Restklassenring modulo
Übungen
Im Folgenden werden einige für das Verständnis sinnvolle mathematische Definitionen und Sätze (teilweise mit Beweis) vorgestellt.


Definition 17 (Teilbarkeit)
Seien
.
Man sagt "
teilt
" (geschrieben:
), wenn es eine Zahl
gibt, sodass
gilt. In diesem Fall heißen
und
Teiler von
.
Definition 19 (Größter gemeinsamer Teiler)
Seien
.
Eine Zahl
nennt man den größten gemeinsamen Teiler von
und
, wenn
und
und keine Zahl
mit
und
existiert. Man schreibt
.
Bemerkung 20 (Eigenschaften des größten gemeinsamen Teilers)
Für
gilt

für 
für alle 
mit 
Satz 23 (Primfaktorenzerlegung)
Jede Zahl
lässt sich eindeutig (bis auf die Reihenfolge) als Produkt von Primzahlpotenzen darstellen:
paarweise verschiedene Primzahlen sind.
Definition 24 (Eulersche
-Funktion)
Sei
.
Dann bezeichnet
die Anzahl der Zahlen in
, die teilerfremd zu
sind:
Satz 25 (Eigenschaften der Eulerschen
-Funktion)
gilt
.
, falls
ist.
die Primfaktorenzerlegung von
ist, dann gilt

Die Korrektheit des Euklidischen Algorithmus basiert auf den in Bemerkung 20 genannten Eigenschaften des größten gemeinsamen Teilers in leicht veränderter Form:
.

- Restklassenring modulo 
Definition 27 (Restklassenring modulo
)
ist die Menge
der natürlichen Zahlen. Addition, Subtraktion und Multiplikation in
werden modulo
durchgeführt.
Definition 28 (Multiplikatives Inverses)
Sei
.
Das multiplikative Inverse von
modulo
ist die Zahl
mit
. Falls
existiert, so ist es eindeutig und wird mit
beschrieben;
nennt man dann in
invertierbar.
Definition 29 (Division in
)
Seien
.
In
ist die Division von
durch
das Produkt von
und
und nur definiert, falls
invertierbar in
ist.
Aus Satz 30 folgt für
:
Satz 32 (Chinesischer Restsatz)
Seien
paarweise teilerfremd und
,
.
Dann hat das System
mit
.
Beweis Wir definieren
mit
. Da die
paarweise teilerfremd sind, ist
existieren mit
für
. Nun setzen wir
gilt unter der Voraussetzung
deshalb:
mit obigen Eigenschaften, so folgt
für
und aufgrund der paarweisen Teilerfremdheit der
auch
, d.h. unser
erfüllt alle Anforderungen und ist in
eindeutig.
Definition 33 (Multiplikative Gruppe
)
Die Menge der Zahlen aus
, die zu
teilerfremd sind, bezeichnet man als
:
ist abgeschlossen bezüglich der Multiplikation in
.
Definition 34 (Ordnung von
)
Die Ordnung von
ist die Anzahl der Elemente in dieser Menge und es gilt nach Definition 24:
Definition 35 (Ordnung von
)
Sei
.
Unter der Ordnung von einem Element
versteht man die kleinste Zahl
mit
.
Definition 36 (Erzeugendes Element, zyklische Gruppe)
Sei
.
Falls die Ordnung eines Elements
gleich
ist, so bezeichnet man
als ein erzeugendes (bzw. primitives) Element. Enthält
ein erzeugendes Element, dann nennt man die Gruppe zyklisch.
Satz 37 (Eigenschaften erzeugender Elemente)
Sei
ein erzeugendes Element von
.
existiert genau dann, wenn
oder
, wobei
eine ungerade Primzahl und
ist.
ist genau dann erzeugendes Element, wenn gilt
.
eine zyklische Gruppe ist, die Anzahl erzeugender Elemente gleich
ist.
ist genau dann erzeugendes Element, wenn
für jeden Primfaktor
von
ist.Definition 38 (Diskreter Logarithmus)
Sei
ein erzeugendes Element von
.
Dann gibt es zu jedem Element
eine positive Zahl
mit
. Diese Zahl
bezeichnet man als den diskreten Logarithmus von
zur Basis
in
.
Beweis Zuerst zeigen wir, dass aus
folgt
für
. Dies gilt, denn
(folgt aus
für
) und
für
, denn aus
folgt sofort
und mit
erhält man
.Mit
erhalten wir dann
für
, gilt auch
und es folgt mit Satz 31 die Behauptung
.
Bemerkung 42
Der Satz 41 ermöglicht es in manchen Fällen, die Lösung des Problems
für
auf die Lösung des Problems
zurückzuführen.
Beweis Falls
, so folgt die Behauptung aus Satz 41 und im Falle
gilt sie trivialerweise. Damit bleiben die Möglichkeiten entweder
oder
.
O.B.d.A. wollen wir den ersten Fall betrachten. Für
ist offenbar
für jedes
, also
. Mit
für ein
und Satz 25 ergibt sich folglich wegen
mit dem Satz von Euler
und
und, da
und
verschieden sind, also
, ergibt sich somit die Behauptung
.
Satz 45 (Eulersches Kriterium, quadratischer Rest)
Sei
eine Primzahl und
.
Die Kongruenz
ist genau dann lösbar, wenn gilt
lösbar ist, so nennt man
einen quadratischen Rest modulo p, andernfalls einen quadratischen Nichtrest modulo p.
Beweis
"
" Ist
lösbar, und damit
, dann gilt:
" Wir nehmen an, dass
gilt. Die multiplikative Gruppe
besitzt ein erzeugendes Element
und, da
, gibt es eine natürliche Zahl
mit
. Damit folgt
sei erzeugendes Element, liefern, dass
ein ganzzahliges Vielfaches von
ist und damit
gerade sein muss, etwa
. Dies bedeutet aber
und für
erhalten wir die Behauptung
.
Satz 46
Sei
eine Primzahl.
In
ist die Anzahl der quadratischen Reste gleich der Anzahl der quadratischen Nichtreste.
Beweis Die Behauptung folgt unmittelbar aus folgendem Lemma.
Lemma 47
Sei
eine Primzahl.
Für ein erzeugendes Element
ist
genau dann quadratischer Rest, wenn
gerade ist.
Beweis
"
" Ist
gerade, dann ist
natürlich eine Quadratwurzel von
und somit
quadratischer Rest modulo
.
"
" Sei nun
ungerade, d.h.
. Angenommen, es gibt ein
mit
. Da
erzeugendes Element in
ist, muss ein
mit
existieren. Also ist
und nach Bemerkung 42 auch
. Dies würde jedoch
implizieren, aber da
gerade und
ungerade ist, erhalten wir mit der Annahme,
sei ungerade, einen Widerspruch.
Aufgabe 1
Bestimmen Sie alle Parameter, für welche die Gleichung
genau
Lösungen hat.
(Hinweis: Ist
, so existieren ganze Zahlen
mit
, vgl. Bemerkung 20 (iv).)
Aufgabe 2
Seien
mit
und
.
das multiplikative Inverse von
?
nicht das multiplikative Inverse von
?
mit
?
Aufgabe 3
und
für die Eulersche
-Funktion gilt
mit Primfaktorzerlegung
mit
gilt:
Aufgabe 4
Lösen Sie die beiden folgenden Systeme simultaner Kongruenzen:
Aufgabe 5
Gegeben ist eine zyklische Gruppe
mit
.
Wie kann man schnell entscheiden, welche Ordnung ein gegebenes Element hat?
Aufgabe 6
Sei
. Zeigen Sie, dass
eine Primzahl ist, genau dann, wenn gilt
Aufgabe 7
Bestimmen Sie mit dem erweiterten Euklidischen Algorithmus die Inversen von
sofern diese existieren.
Aufgabe 8
Für genau welche Primzahlen
ist die Kongruenz
lösbar?
Aufgabe 9
Versuchen Sie in Analogie zum Eulerschen Kriterium ein hinreichendes und notwendiges Kriterium für die Lösbarkeit der Kongruenz
für Primzahlen
und
zu bestimmen und zu verifizieren.
Aufgabe 10
Für
sei
die
-te Primzahl. Begründen Sie, warum die (schlechte) obere Schranke
für alle
gilt.
Aufgabe 11
Wie prüft man bei einer gegebenen
-stelligen Binärzahl algorithmisch in maximal
Schritten, ob diese durch
,
oder
ohne Rest teilbar ist?
Aufgabe 12
Man weiß, dass für
für die Anzahl
der Primzahlen kleiner gleich
gilt
Zeigen Sie, dass für jede natürliche Zahl
gilt:
Zwischen
und
liegt immer eine Primzahl.
Aufgabe 13
Sei
ein Primteiler von
und
mit
mit
für verschiedene Paare
und
mit
.
Zeigen Sie, dass dann
eine Potenz von
ist.