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Adventskalender der TU Chemnitz 2006

Im Sommer auf der Loipe


Eine Wanderung zum Moorlehrpfad Stengelhaide

Ja, tatsächlich, man kann auch im Sommer in der Loipe laufen, aber eben nicht auf Skiern, sondern einfach zu Fuß. Und auch das kann reizvoll und entspannend sein.

In den letzten Jahren haben wir ja in unserem Adventskalender fast ausschließlich das Erzgebirge als "Weihnachts- und Winterland" vorgestellt, und haben nur ab und zu darauf hingewiesen, dass es auch im Sommer seine schönen Seiten hat. Heute wollen wir einmal mit dieser "Tradition" brechen und einen Sommerbeitrag bringen.

So idyllisch sieht es also im Sommer im mittleren Erzgebirge aus, ganz "oben", an der Grenze zu Tschechien.

Loipe im Sommer
Gilt nicht im Sommer (und wird leider auch im Winter mitunter missachtet)

Blick auf Kühnhaide Blick auf Kühnhaide

Die Häuser und Bergwiesen gehören zu Kühnhaide, das in der Nähe des Grenzübergangs Reitzenhain (B174) liegt. Angeregt zu diesem Ausflug wurden wir von einem Faltblatt über den "Moorlehrpfad Stengelhaide". Und dass dort im Winter auch Loipen gespurt sind, war ein Grund mehr, sich diese "Ecke" einmal etwas genauer anzuschauen.

Infotafel Parkplatz Dreibrückenstraße
zum Vergrößern Bilder anklicken

Das Faltblatt zeigte einen Wanderparkplatz auf der Dreibrückenstraße (auch Dreibrückenweg), einer kleinen Verbindungsstraße von Kühnhaide zur B174. Da dieser Abzweig für Ortsunkundige auf der B174 schlecht zu finden ist, empfiehlt es sich, bis Reitzenhain zu fahren und kurz vor dem Grenzübergang nach Kühnhaide abzubiegen. Kurz nach der 2. Bushaltestelle im Ort geht es links in die Dreibrückenstraße. Der Wanderparkplatz befindet sich am Waldrand.

Eine Tafel am Parkplatz informiert schon über den Moorlehrpfad. Wir folgen dem Wegweiser Richtung Moorlehrpfad ... und sind schon auf der Loipe! Dieser schöne Weg ist nicht nur Teil des Wanderweges "WDE" (Weg der deutschen Einheit), sondern im Winter auch Teil der Skimagistrale Erzgebirge sowie der Ortsloipen Kühnhaide-Reitzenhain.

Beim Wegweiser "Rundgang" (ca. 1 km ab Parkplatz) biegen wir nach links von der Loipe ab. Jetzt sind wir auf dem eigentlichen Lehrpfad und erfahren auf ganz unterschiedlichen und sehr interessant gestalteten Informationstafeln Wissenswertes über dieses ca. 10.000 Jahre alte Hochmoor, das bis 1989 zur Torfgewinnung für Heizmaterial genutzt wurde. Die "Torfziegel" wurden zum großen Teil von den Erzschmelzhütten der Umgebung verbraucht, heizten aber früher auch die Küchen und Wohnstuben der Gegend.

Auf dem Moorlehrpfad

"Rauschi" und "Moosi", die Maskottchen des Lehrpfades, erklären und zeigen die verschiedenen Torfschichten, die Moorpflanzen, informieren aber z.B. auch darüber, dass der Torfabbau speziell in Osteuropa für den in (deutschen) Gartenmärkten angebotenen Torfmull für unsere Atmosphäre mindestens so schädlich ist wie die Abholzung von Regenwäldern.

Schautafel am Moorlehrpfad Schautafel am Moorlehrpfad

Nach einiger Zeit sind wir am alten Torfwerk angelangt und gehen dort den Lehrpfad weiter bis zu einer Aussichtsplattform, von der man einen guten Überblick hat. Wenn man von hier aus dem Lehrpfad weiter folgt, ist man in ca. 30 Min wieder am Parkplatz. Wir hatten ein bisschen mehr Zeit und sind von der Aussichtsplattform zurück zur Wegkreuzung am alten Torfwerk gelaufen, von dort den (ausgeschilderten) "Zeuggraben" bis zu einem Gedenkstein an der B174 und dort den unmittelbar einmündenden "Reitsteig" in Richtung Rätzteiche. Dieser Reit"steig" ist Teil eines Radwanderweges und verläuft relativ eben durch schönen Wald. Nach wenigen hundert Metern liegt links ein kleiner idyllischer Badeteich, den man im Sommer gut für eine (Bade)pause nutzen kann.

Blick von der Aussichtsplattform

Badeteich am Reitsteig

Es geht weiter auf dem Reitsteig bis zur Kreuzung mit der "Görkauer Straße" (Waldweg). Wir folgen dem "Neuen Sträßel" bis zur Pobershauer Straße (Ortsverbindungsstraße) und biegen gegenüber in den B-Flügel ein. Nach ca. 200 m nehmen wir an einem Abzweig den rechten, unbeschilderten, grasbewachsenen, aber breiten Waldweg (immer in Bachnähe bleiben). Am nächsten Abzweig wählen wir wieder den rechten Weg, überqueren kurz danach den Bach und kommen wieder auf die Loipe am Waldrand. Auf dieser kann man - nach rechts - wieder zum Parkplatz Dreibrückenstraße zurückgehen. Wer Hunger oder Durst hat und eine Gaststätte sucht, kann zum nahen Gasthaus "Schwarzwassertal" laufen. Dazu laufen wir von der Loipe aus schräg in Richtung Ort und folgen einem Pfad ("Privatgrundstück - Betreten auf eigene Gefahr"), der uns auf ein kleines Sträßchen bringt, dort links und kurz vor dem Straßenende rechts, und wir stehen auf dem Wanderparkplatz Schwarzwassertal, der sich für die beschriebene größere Tour auch als Startpunkt eignet.

Nachdem der Durst in der gegenüberliegenden Gaststätte gelöscht ist, müssen wir noch zum Auto zurücklaufen. Dazu gehen wir vom Wanderparkplatz ein Stück ins Schwarzwassertal hinein und überqueren nach ca. 10 Minuten auf der ersten Brücke links die Schwarze Pockau. Wir stehen vor dem "Grünen Graben", einem Kunstgraben aus Bergbauzeiten, und gehen auf dem Grabenweg ein Stück nach links zurück bis zur Brücke über den Graben. Jetzt führt uns die grün-weiß markierte Loipe (WDE) immer am Waldrand entlang, an schönen Bergwiesen vorbei zurück zum Parkplatz Dreibrückenstraße.

Schwarzwassertal

Streckenlängen:
Moorlehrpfad ab Parkplatz Dreibrückenweg: ca. 5 km
beschriebene Wanderung insgesamt: ca. 16 km

Wanderkarte: Mittleres Erzgebirge zwischen Zschopau und Seiffen, Sachsen Kartographie GmbH Dresden, 3. Auflage, 11/2004

So, und von jetzt an wird es wieder weihnachtlich und winterlich in unserem Adventskalender ;-)
Loipenplan: http://www.kuehnhaide.de/erzgebirge/skifahren/skifahren.html




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Das Weihnachtswort des Tages, erklärt von der Sprachberatung der TU Chemnitz


© Fotos: U. und W. Riedel
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel

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