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Adventskalender der TU Chemnitz 2006

Andere Länder, andere Krippen


Unter diesem Titel läuft seit dem 24.11.2006 die 5. Krippenausstellung im Daetz-Centrum in Lichtenstein. In mühevoller Kleinarbeit wurde die Ausstellung von Heike Koslowski zusammengestellt. In nur ca. 6 Wochen gelang es ihr, 140 Exponate aus 33 Ländern und 4 Kontinenten zusammenzutragen. Zum größten Teil sind es Leihgaben, u.a. aus dem Odenwald, Dortmund, Italien, aber auch aus dem Erzgebirge sind viele Exponate in dem liebevoll gestalteten Ausstellungsraum zu sehen. Neben Arbeiten des italienischen Künstlers Roberto Cipollone ("Ciro"), der unterschiedliche Materialien wie Holz, Stahl, Stoff, Stein und weggeworfene Dinge für seine Kompositionen verwendet, findet man Krippen aus Keramik, Tonkunst aus dem Erzgebirge, entworfen und handgefertigt von Regina Müller.

Krippe aus Schrott von Ciro

Krippe aus Schrott von Ciro

Retablo aus Peru

Retablo aus Peru

Krippe von Björn Köhler

Krippe von Björn Köhler

Schwibbogen von Harald Müller

Schwibbogen von Harald Müller

Weitere Exponate aus dem Erzgebirge sind u.a. ein Schwibbogen von Harald Müller aus Stollberg, eine Blockkrippe des Arnsfelder Ralf Schaarschmidt, eine Krippenszene als Holzschnitt gefertigt von Johannes Feige aus Glauchau sowie ein Altar mit Krippe und Engeln von Bernd Große aus Zwickau. Björn Köhler aus Eppendorf stellt eine 15-teilige Krippe aus: Die rundlichen, glatt geschliffenen Figuren bilden einen interessanten Kontrast zu den fein geschnitzten Krippenfiguren anderer Künstler.

Massefiguren aus einem Gemisch aus Holzmehl, Leim und anderen Bestandteilen, eine neapolitanische Krippe, naive Holzschnitzkunst aus Polen sowie Messingkrippen reihen sich ein neben Kunstwerken aus Perlmutt oder verschiedenen Holzarten.

Einmalig sind Grulichfiguren, die man heute nur noch sehr selten sieht und die ihr zu Hause meist bei Liebhabern, Sammlern und in Museen haben. In der Ausstellung sind diese Figuren aus dem Böhmischen Mittelgebirge u.a. in einer sehr aufwändig gestalteten Kastenkrippe von 1900 zu sehen. Ein weiterer Blickfang sind Ankleidekrippen, hier tragen alle Holzfiguren Stoffkleidung, was ihnen ein natürliches Aussehen gibt. Die bunt gestalteten Retablos aus Südamerika sind kleine Schränkchen oder Tischaltare, reich verziert mit Ornamenten und kleinen bemalten Figuren aus Mehl, Wasser und Gips. Gezeigt werden kleine Szenen oder auch komplette Darstellungen des täglichen Lebens, religiöse Traditionen und Geschichten der Menschen aus Peru.

Ausschnitt aus Kastenkrippe mit Grulichfiguren

Ausschnitt aus Kastenkrippe mit Grulichfiguren

Ankleidekrippe

Ankleidekrippe

Naive Holzschnitzkunst aus Polen

Naive Holzschnitzkunst aus Polen

Im Kontrast zu all diesen zum Teil sehr wertvollen Exponaten steht eine Pressglaskrippe aus China, die einen Marktwert von 6 Euro hat. Zu sehen ist ebenfalls eine Papierkrippe aus dem Jahr 2004. Papierkrippen stammen aus dem 17. Jahrhundert, man fand so für die arme Bevölkerung eine preiswerte Alternative zu geschnitzten Krippen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Technik weiter entwickelt und man baute Krippen in Buchform, die aufgeklappt werden konnten. Einige Exponate der Ausstellung können auch käuflich erworben werden.

Die Krippenausstellung ist noch bis zum 28.1.2007 geöffnet und lässt sich auch gut mit einem Besuch der Dauerausstellung kombinieren.

Das Daetz-Centrum als weltweit einziges Zentrum für internationale Holzbildhauerkunst erhielt seinen Namen vom Initiator Peter Daetz und seiner Frau Marlene. Seiner Idee und seinem Engagement ist es zu verdanken, dass unsere Region um einen kulturellen Höhepunkt reicher wurde. Die Dauerausstellung und zahlreiche Sonderausstellungen sowie verschiedene Veranstaltungen laden das gesamte Jahr zu einem Besuch ein.

Holzkrippe aus Afrika

Holzkrippe aus Afrika

http://www.daetz-centrum.com




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Das Weihnachtswort des Tages, erklärt von der Sprachberatung der TU Chemnitz


© Text und Fotos: Silvia Stahlberg
Ralph Sontag, Die TU-Wichtel

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