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Modellimplementierung mit SDL

SDL (Specification and Description Language) ist eine formale Sprache zur Beschreibung und Spezifikation komplexer Systeme und wird seit 1976 vom CCITT (Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique) standardisiert. SDL wurde ursprünglich für Telekommunikationssysteme entwickelt und ist heute in diesem Bereich weit verbreitet. SDL gestattet die Beschreibung eines Systems in Form von kommunizierenden Prozessen und dient vorrangig der Beschreibung verteilter Software-Systeme, ist aber auch für die Spezifikation digitaler Hardware auf hoher Abstraktionsebene geeignet. Die Darstellung temporalen Verhaltens wird dabei auf eine Beschreibung der kausalen Zusammenhänge reduziert.

Entsprechend dem Arbeitsprogramm wurden Untersuchungen bezüglich der Eignung von SDL zur Beschreibung heterogener Mikrosysteme angestellt, wobei z. B. eine Beschreibung des Demonstrators ,,Scannerarray`` in SDL erfolgen sollte. Bei Applikation mit Mikrosystemen, die eine komplexe digitale Signalverarbeitung enthalten, ist die Verwendung von SDL zur Spezifikation und Modellierung von Protokollen, Bussystemen oder Auswertealgorithmen durchaus geeignet; dies stand jedoch nicht im Mittelpunkt der Arbeiten zum Demonstrator ,,Scannerarray``.

Da SDL zur Modellierung und Simulation von zeit- und wertkontinuierlichen Vorgängen, wie sie in mikromechanischen Komponenten auftreten, nicht geeignet ist und auch die Modellierung optischer Effekte, die eine Berücksichtigung der Ortsabhängigkeit erfordert, mit dieser Sprache nicht in adäquater Weise erfolgen kann - gerade diese Aspekte sich im Laufe der Bearbeitung jedoch als besonders bedeutsam erwiesen - wurde SDL bei der Untersuchung des Spiegelarrays zur Laserstrahlablenkung nicht weiter berücksichtigt. Aufgrund der bisher nicht gegebenen Notwendigkeit, SDL zur Spezifikation eines umfangreichen digitalen Teilsystems einzusetzen, wurden Arbeiten zur Kopplung von SDL und VHDL bzw. VHDL-AMS, wie ursprünglich zu Beginn des Bearbeitungszeitraumes vorgesehen, noch nicht weiter verfolgt. Die im kommenden Antragszeitraum geplante Systemmodellierung des Demonstrators ,,Schaltnetzwerk`` könnte aber durchaus Ansatzpunkte für die Nutzung von SDL liefern, da dort diskrete, informationstechnische Modellierungsaspekte sowie der Einsatz digitaler Hardware stärker in den Vordergrund rücken werden [20], [21], [22].


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Joerg Albrecht
8/21/1997